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  • Full text of "Hugo von Montfort"
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  • 143STE rUBIilOATION
  • LITTEKARISGIIEN YEIIEINS IN STUTTGART
  • (TÜBINGEN),
  • (33stcs Jahrgangs, 18S0, 4tc' piiblication),
  • eiitliultciiil
  • HUGO VON 3[0yTF0RT.
  • Beigefngt Ist der reclieiiscliattsliericlit des tesiers iiDer ialirgang XIXI.
  • Unter der presse ist:
  • Briefe der lierzogiu Elisabeth Oliarlotte von Orleans, (»te Sammlung,
  • herausgegeben von W. L. Ilolhmd.
  • Sleidauns reden, herausgegeben von K. Ijöhmer.
  • Zum drucke ist angenommen;
  • Friedrich von Scliwaben, gedieht (Us Uten jii.
  • Meistergesanji;bucli von (Jödeke. ^ ' ,
  • Malagis, herausgegeben von K. Bartsch. :- .:- ••
  • Ogier, lierausgegeben von K. Bartsch. .i v-
  • Die flainionskinder , herausgegeben von K. Bartsch. '.. ..\^-."
  • Li .'romdns d'Escanor, herausgegeben von Tl. Micliehmt.
  • . Hans «Sachs , fortsetzung, herausgegeben von A. v. Koller und
  • E. Götze.
  • Andreas Gryphins trauerspiele und gedichte.
  • Die mitglieder werden ersucht, von verälldcrilUgeu ihres WOhnorts
  • dem mit der Versendung der scliriften beauftragten kassier (Herrn kanzleirath
  • Roller in Tiibillgeil) anzeige zu machen. Unkosten, welche sonst aus irriger
  • Versendung erwüchsen, köiintc die vereiuskasso nicht übernehmen.
  • Der sitz der yerwaltnng des litterarisclieii yereins ist seit 1849 in TntiiiigeL
  • Tübingen 25 Juli 1879. A. Y. Keller.
  • i/"e>^
  • Statuten «'!--.<« ■ittera.r'i.'^ohveii v-n'-Mii.-:»,
  • 1 . Der littflT.irliirhe rcr.^iii in ■^mtfiyart xi\ hi»r.iuj!:»ah«» ilttT^r Irii'kd md handsrhriftpn
  • und j*ii»wrlillefiHrli<»r rortlipllunir lorsHllipn ni lli» ri»ri^insmif;;lii*il»*r. roJiriliulBt '.{W9 innT
  • dem pr«itekfor-itfl .■'«Iner MsilPNtür U*n Ä.»ni«»R "on '.Vi]'*riMiilit»rj. "mr li'n :"«r.»fk. 'lie 'ährürii
  • von «l»ni mlt^lflrfem zu iHiN*t»nrf»*n •»«iTrSiro mf il« ".ipr.uistj:!!!»» ■■»•»rtlivoiliT. wi iw 'inud-
  • schrlftlirhw. sBi -js ^lt»»r.».r nrlmn jpdrirk.vr . ih»«r ht.»;« hin .l»»ni inc!iiiiiiii{t>l ^»rsrhimii-
  • liener ind «ehr -«»»U»»»« ir<»^r.<»" li»:inr T-»rl€^» .•/■i •■■•r-r-.*ndi*n . mit .:-.vir inU-her tiit lern »pr:n:i-
  • nlsrhen '>'l«»r .-.■»niHnisi';ii»!i ^1Jr,^.|^.rphi^»n• »nwehnr-'n nul »tn iiIl^mhimmit «s .iiri'r.wsH Ur')iL»ri»n.
  • ilqn virÄMQ:»'«^?'«»!» »i'lirlrtmi ^.•Mi»'!iclir'ii'hi»s mU\t pn»»f;si*;i»ji iahutts.
  • 2. r**»v .»'ntTlrt in li»n v»r.»:n »rfnliyt iur.'Ii innii»liiiinir ihI 1»mu ,ir:isHli»nr«M» »ih»r 'iim»:'!
  • mder.i .mitirH*».'!«» Ict ▼•»r rilrnne.
  • :l. .f'^fifiH mrjjlipil linf zu int':in<; ;«>i1rt« 'ühr.w »imm «»inM!» ■•■ni jii uar't jri -T.inkiin
  • zu «*ntr!r.ht»in i"d iirl»;i»f ijif"|-.' «mi »TCi'mMi.jir U*r v.i ;j:r.'«* lt»s .Jiln'«:! •.• »n li»ni r<»rain
  • h««*.»iis«;,»«2fe>iQn6«i •»^■«■ktj. >r«»!tMr'< .ik^;«*n ■:nn'.»:*lir. j.-n .::i .r.i'sir .-mi »wMiKi'ur mi. "^oilt»» .u
  • flinem jpin*»^ k^Mw ^*\h\\k.tz'M\i\ i»r*«'htMni'ii. ho /.»iri»« .\'m .*;;i:ii :t:IiMi"h "ir Ihm 'iiluumlit
  • JRlir. /« liicüBüi f:iJlrt hi.ilon *•»■•< U.iiiiniii>rj:iir/-i »1:1 " j:-ri;r.in.iNi:iir.".
  • t. Wer f3i' 1 *kzi«^ J»»o .narlc ■v:ii'/.:ihir., wl/l l«{luMi'*ijiiiü:::.''ii».H lurjrlLi'ii nul »r'.i:i'.t rnn
  • «la an '^lino -rMwr'S j;ii»rwi"M:i''i^it ! '^Si»niu!:ir lisr ■' »;• »inMso.lir::^iMi l;mür!» *r '.i»hr.
  • r». Alle heifr.*«?«» ruilUNiMi pr: -v.».rlrtn. "^lir.'.r 'i.i;'..ihlo:iilit t 'r.mu :n»i Um* rur-
  • theliunic *!*«■ hü''''i«^r nur so'nVt ■.•»r'kk^U'.lirr^inar Ji" i- irt^n . ii.s U*r v'nr:ir:i U*r *::.Mnplari
  • reicht.
  • >i. Thw -iii-*i*'.t£ .••i< l.-»-.! vir.MUtj ist. lern ^jr wi.li».nVn uu:.j.:iVj.mi. F.rt'oiat l\* hizai-jm
  • nicht v'>r d«\n i F^!.r:»ui' riiw ni»ii>.n "7Ji-viir.r.i,r-'.i;*'i'''^>'- -«'i .cum ttv.' i.:.Nrr;tt -int ni:: lera
  • fol!?imi1i»n ^^enchehcn 'iml :«»■ iiir h-Mr.M^r :"Jr i:« '.;>:i:Vnilrt :ii'.'*'. /:i .".irrici'.wn.
  • 7. Oie ziismiiiiino: der licirrS-'A riri ;•* :;n .r»ri.i.ii' -1 i.'.*..i .ji;sr.M:jz.ihi.;::j »r'tiirt*:!. Er-
  • r-^li^t A\^ /ahhins: n'.r.ht vor dism 1 i''.»hr;:ir, 10 r.r'i :i.; .'»r.onin'.rt:; . i.-uw lier .jin-snj -l.irr.h
  • po ji:«v;iiiR''lit "j^'^rde.
  • Ä. Bei znR«nd(in2f in papirtrsfflld Tlri der atvr.üxA 'ihiir.v.hna*» Itim äh»»rs«n.liir für vien
  • nicht' en jithrarAna: jfiitdfrtMchriehen.
  • I*. Anf besondi^rAH vi^rljii:,fftn ^«nd^^♦: dci" k.-v«!i»r Ai.ui \il:T-i..:f.
  • Ift. r>ie /.ivscndim-]: der p-ihükazioncn erfrtljft ir.i r.nix»* •..:■: .liw .i«iir>«*:;i»n riK,'ae.s ürei
  • darnh die p'ist, »-.nd zjv. lut^r <*.:.zi:!: d-^t j.u.rrtsV.'^i'rj.'s ..ilT.i..H p>i-*c/ ir. 'j^-tnu «ier-
  • xelbe nicht ; vor.uu« d."«!! k.lJ4^*icr üh'*.r4»=!r..iAt woriim '.az. .K.i.ivÄn'ij". .w'.r xV.aiIzt -viiritju
  • ermicht, dem kansler dt¥n «'(*;■: zu y<<*,Z'j>.hnen, inf w jW'.heia .hIi* «ile p'iiil.k.Lel'ir.K:: 2:: »irbalcen
  • iran:.
  • 11. r>ic mit-^lieder werden ermioht, v^n ▼fträn.I.w:.n*»aJ ii-.r-w woi.aorts dein rj.:c der
  • ▼ermndimjir der Rcliriften heanfTrAj^ten kAitsi^r anzf,:^'^: zm maAliK.n. I.'r.k<>:it<2n. veLclie ioudt
  • aae irris^er veriiendnnfl; er-, könviUi die verelR-ika^He nicht ühi^niiil.r.ieii.
  • 12. Oie ftchriften de« litter «triüchen Tereiiirt werden nicht in il«n h-i(!h'.i;ind«I .;ii;;>iben.
  • F>Ie zehl der veraniitalteten aWdrilcke richtet ülch nach der zaiil dur mit^lleiliir.
  • 13. Frfihere ptiMikazionen werden Jahrfi^anj^eiiie anr an neu »:intr.:ti:T.i!e r.iit^-Ii-rilär t^Icich
  • beim eintritt, freien yorau.shezMhliin(; ren 20 mark für den jahr;;^in^, ah^^egeben ; ilierier
  • preiii bleibt derMlh>e, auch wenn nicht mehr alle zu dem Jahr;;an;ir f^ehöri;;« Ltiude ;fi:i:efert
  • werden kennen.
  • 14. Kine einzelne piihlikazion kosttet 20 mark. Fiie zasendims erfoli^ portofrei , aber
  • nnr ti*'K''n direkte frankierte ▼oraiixcinaendnns de^ betraf^.
  • Ih. nie KMcbKfte de^ litterarlAChen Vereines wer'if:n von einem präiiideuten und einem
  • k«mier K^Ieitet. I>er kaseier le^t einmal jtUirllch öfTentlich rechnun«? ab.
  • ta, hBT prüeldent wird vom aiiMchnsee bestellt und abberufen. Der präüldent be^itellt
  • and entlX^ist die beamten dee vereine.
  • 17. Klner der ernten publlkazlonen Jedes Jahrgangs wird ein reehenaehaflabericht beige-
  • geben.
  • tH. WUneche und TorRchlKg^ Über abzudruckende Schriften sind an den prXaidenten zu
  • rlehton.
  • 19. f)ber die wafil der xbziidrnckendeii Mchriften entMcheidet auf den antrag der verwul-
  • tnng ein aiiMchnse ren 12 verelnsmitgliedern.
  • 10. lier aumebiiM wird JUirlidi neu gewählt.
  • 11. Jede« mttglied, daa sich an '-er wähl bethelllgen will, hat zu diesem zwecke vor dem
  • 1 Jannar einen stimnizettel portofrei an den prlbildenten zu senden.
  • '.'X-
  • BIBLIOTHEK
  • DES
  • LITTERARISCHEN VEREINS
  • IN STUTTGART.
  • CXLIII.
  • TÜBINGEN
  • e^BüCKT AOF KOSTEN DES LITTERARISCHEN VEREINS
  • 1879.
  • PROTECTOR
  • DES LITTERARISCHEN VEREINS IN STUTTGART:
  • SEINE MAJESTÄT DER KÖNIG.
  • VERWALTUNG:
  • Präsident:
  • Dr A. V. Keller, ordentlicher professor an der k. Universität in Tübingen.
  • Kassier:
  • Kanzleirath Roller, universitäts-secretär in Tübingen.
  • Agent:
  • Fues, buchhändler in Tübingen.
  • GESELLSCHAFTSAUSSCHUSS :
  • Professor dr Barack, oberbibliothekar der kais. universitäts- und
  • landesbibliothek in Straßburg.
  • Geheimer hofrath dr Bartsch, ordentlicher professor an der g.
  • Universität in Heidelberg.
  • K. Cotta freiherr v. Cottendorf in Stuttgart.
  • Hofrath dr Hemsen, Vorsteher der k. handbibliothek.in Stuttgart.
  • Dr Holland, professor an der k. Universität in Tübingen.
  • Dr Klüpfel, bibliothekar an der k. Universität in Tübingen.
  • Director dr 0. v. Klumpp in Stuttgart.
  • Dr K. V. Maurer, ordentlicher professor an der k. Universität in
  • München.
  • Dr Vollmer in Stuttgart.
  • Geheimer regierungsrath dr Waitz, ordentlicher professor an der k.
  • Universität in Berlin.
  • Dr Wattenbach, ordentlicher professor an der k. Universität in
  • Berlin.
  • Dr Zarncke, ordentlicher professor an der k. Universität in Leipzig.
  • 6'
  • HUGO VON MONTFORT
  • I <
  • HERAUSGEGEBEN
  • VON
  • KARL BARTSCH.
  • ^^Gi^-^^x
  • GEDRUCKT B'ÖB DBN LITTÄRARISCHEN VERÄIN IN STUTTGART
  • MACH BESCnLÜSS DES AUSSCnUSSES VOM NOVEMBER 1878
  • TÜBINaEN 1879.
  • Druck von u fr. fues in Tübingen.
  • EINLEITUNG.
  • I. HANDSCHRIFTLICHE ÜBERLIEFERUNG.
  • Die gedichte des grafen Hugo von Montfort sind uns, soweit sie
  • überhaupt erhalten sind , vollständig nur in einer einzigen handschrift
  • überliefert, zwei einzelne stücke finden sich außerdem in zwei hand-
  • scliriften.
  • H, die Heidelberger handschrift 329, auf pergament in folio, 54
  • numerierte blätter, denen ein nicht numeriertes vorangeht. Auf der Vor-
  • derseite des letzteren steht von einer band des sechzehnten Jahrhunderts:
  • Ein Alt lieder Buech.
  • Auf der rückseite, vielleicht noch von einer band des fünfzehnten
  • Jahrhunderts, folgende schwer leserliche Zeilen, welche ich mit htüfe des
  • berrn oberbibliothekars prof. dr Zangemeister entziffert habe:
  • Sequitur eyn hubesch buch von Werbung eyner frauw^i mit
  • clugen warten und liedern und kunpt von graff hug von Montfort.
  • Am Schlüsse der letzten spalte des im übrigen leeren blattes 53
  • stehen in goldschrift folgende vier reiinzeilen:
  • Comes hugo de Monteforti.
  • Dominus de Brigantia.
  • wer ich aller sunden fry.
  • So wurd ich in seiden gra.
  • Die ganze Vorderseite von blatt 54 nimmt das montfortisChe Wap-
  • pen ein , das in dreifarbigem rahmen (hell violett, dunkelviolett,* gold)
  • steht und auf blauem gelb damasciertem gründe gemalt ist : ,in weißem
  • spanischem schilde die rothe dreilitzige kirchfahne mit drei ringen.
  • Auf dem linken schildhaupte stürzt der goldene geschlossene turnier-
  • helm, zimiert mit der rothen bischofsmütze, die auf jeder spitze eine
  • weiße -perle trägt. Die laubartig geschnittene rothe helmdecke fliegt
  • links. An dem heim sitzt (rechts) das goldene kleinod der £i-
  • Montfort 1
  • dechsengesellschaft; vom rechten schildhaupte hängt der goldene
  • fisch.' 1
  • Die handschrift ist mit 37 sauber ausgeführten miniaturen ge-
  • schmückt. Unter denselben ist zunächst die auf der ersten seite hervorzu-
  • heben. In dem anfangs-A sitzt auf einem mit löwenköpfen verzierten
  • throne eine gekrönte Jungfrau; über demA ist in einer kleeblattförmigen
  • einfassung das montfortische wappen angebracht ; blumengewinde um-
  • ranken die vier Seiten des ganzen blattes. Außerdem erwähne ich noch
  • die miniatur auf bl. 35*: in dem F, womit das die ,Frau Welt' anre-
  • dende lied beginnt, ist eine frau abgebildet, einen blumenkranz (scha-
  • pel) auf dem blonden haupte ; während die rechte band erhoben ist,
  • hält sie in der gesenkten linken einen pergamentstreifen, auf welchem
  • die Worte ,Fraw werlt' zu Jesen sind.
  • Die kleinern initialen, mit welchen die absätze der gedichte,
  • bezw. die Strophen der lieder beginnen, sind abwechselnd roth und blau,
  • ohne besonderen schmuck. Die anfangsbuchstaben jeder zeile sind roth
  • durchstrichen , die erste zeile jeder spalte aber grösser als die übrigen
  • und zum theil mit sauberen federzeichnungen geschmückt ; eine hervor-
  • hebung des spaltenanfangs, die auch sonst z. B. in Rothes Ritterspiegel
  • begegnet, und die für die erklärung der großen buchstaben nach je
  • 30 Zeilen in Wolframs werken von mir herangezogen worden ist.
  • Die handschrift ist durchaus deutlich und gut geschrieben, in zwei
  • columnen die seite. Mehrere bände lassen sich unterscheiden ; der erste
  • Schreiber schrieb den weitaus größten theil, von bl. 1 — 46 incl. Er
  • war ein Österreicher, wahrscheinlich ein Steiermärker, und schrieb in
  • der mundart seiner heimath, während Hugo sich der alemannischen
  • mundart bediente. Die reime und die von Hugo ausgestellten Bre-
  • genzer Urkunden ermöglichen die herstellung dier ursprünglichen mundart.
  • Nach blatt 34 fehlt ein blatt, auf welchem wenn nicht mehr, so
  • doch der schluss des gedichtes nr. 28 enthalten war.
  • Blatt 47* — 48*^ sind von einem zweiten Schreiber geschrieben,
  • ebenfalls einem österreichischen, der sich in der Orthographie etwas
  • von dem ersten unterscheidet, so findet sich bei ihm dhain 47* wofür
  • der erste Schreiber kain setzt (nur 4, 86 steht dehain), auch hat er
  • 1 Weinhold, über den dichter graf Hugo VIII von Montfort, herren
  • zu Bregenz und Pfannberg. Graz 1857. (Mittheilungen des historischen
  • vereine« für Steiermark heft 7) s. 38.
  • öfter anlautendes ch statt des bei dem ersten üblichen k, chund etc.
  • Endlich ist zu erwähnen, dass auch die einzige miniatur, welche auf diese
  • zwei blätter kommt (47*^) einen ändern stil und Charakter als alle voraus-
  • gehenden trägt. Es ist also das von dem zweiten Schreiber geschriebene ge-
  • dieht (nr. 38) dem ersten theile der handschrift etwas später hinzuge-
  • fügt worden. Weinhold hat die Verschiedenheit der beiden übersehen.
  • Blatt 48^ beginnt der dritte Schreiber, der ein Alemanne war; er
  • schrieb in wesentlich anderem Charakter die' gedichte nr. 39 und 40;
  • hier hat die handschrift keine gemalten initialen mehr, auch die kleinern
  • rothen und blauen anfangsbuchstaben, so wie der rothe durchstrich
  • der Zeilenanfänge fehlt, alles ist schwarz. Ich werde weiter unten nach-
  • weisen, dass diese beiden letzten gedichte gar nicht von Hugo von
  • Montfort verfasst sind.
  • E, ,ein klein folio cod. auf pap., in holzdeckel und mit rothem
  • gepresstem leder überzogen ; aus der mitte des 1 5 Jahrhunderts' auf
  • der bibliothäque du coUäge in Eolmar, von J. J. Banga in Aufseß und
  • Mones anzeiger für künde des deutschen mittelalters 2 (1833), 272
  • erwähnt, enthält mit dem namen des dichters nr. 25. Der text ist
  • darum von Interesse, weil er allein ein gedieht Hugos in alemannischer
  • mundart überliefert. Weinhold war diese handschrift entgangen.
  • Ich habe während eines aufenthaltes in Eolmar mich vergeblich bemtlht
  • sie aufzufinden. Ebenso ist Weinhold unbekannt geblieben
  • V, die handschrift CLXXVI in dem steirischen kloster Voran,
  • aus dem 15 Jahrhundert. Sie enthält nr. 14, ebenfalls in österreichi-
  • schem dialekte geschrieben. Ich habe eine in Pfeiffers nachlass be-
  • findliche abschrift Diemers benutzt. Der text ist ziemlich werthlos ;
  • der Schreiber hat die in dem gedichte vorkommenden reimlosen zeilen
  • durch einschiebung von versen zu reimenden gemacht.
  • Moderne abschriften des Heidelberger codex befinden sich in
  • Berlin, Donaueschingen und Graz.
  • Der text war demnach, wie man sieht, nur auf H zu gründen;
  • zum glück ist die handschrift ziemlich sorgföltig für ihre zeit geschrie-
  • ben, wenigstens das was der erste Schreiber schrieb, der zweite zeigt
  • mehr nachlässigkeiten in auslassung von worten u. s. w.
  • n. BISHERIGE DRUCKE.
  • Friedrich Adelung hat in ,altdeutsche gedichte in Rom oder fort-
  • gesetzte nachrichten von heidelbergischen handschriften in der vatika-
  • 1*
  • nischen bibliothek' s. 215 — 239, die anfange sämmtlicher gedichte,
  • außerdem einzelne stellen und nr. 7, 8 und 21 vollständig mitgetheilt.
  • Von der Hagen im siebenten bände des neuen Jahrbuches der Ber-
  • liner gesellschaft für deutsche spräche s. 337 hat außer mehreren
  • stellen nr. 3 vollständig abdrucken lassen.
  • In Wilhelm Wackernagels altdeutschem lesebuche, 4 ausgäbe, sp.
  • 1 1 5 1 ff. sind nr 2 4 und 3 6 nach einer abschrift von Laßberg mitgetheilt.
  • Heinrich Kurz in seiner deutschen literaturgeschichte 1, ß07 f.
  • hat die stücke 1 6 und 3 6 abdrucken lassen.
  • Alle diese mittheilungen verzichten auf eine herstellung der ur-
  • sprünglichen mundart. Den ersten versuch einer solchen lieferte Wein-
  • hold in der obens. 2, anm. erwähnten abhandlung, indem er am Schlüsse
  • derselben nr. 1, 6, 9, 13, 16 und die nach meiner ansieht unechte
  • nr. 40 kritisch bearbeitet lieferte. Wenn auch in allen hauptpunkten
  • mit Weinhold übereinstimmend , vermag ich doch in einigen mich ihm
  • nicht anzuschliessen. So in der durchgeführten Unterscheidung von s
  • und z, Weinhold schreibt , gegen die handschrift, durchaus gruoz, daz,
  • laz, fliz etc. Der dichter bindet aber s und z mit einander , wenn auch
  • nicht allzuhäufig; und die alemannischen Urkunden jener zeit zeigen
  • ebensowenig eine sonderung beider laute. Ferner setzt Weinhold im
  • auslaute nach mhd. weise die tenuis statt der media, er schreibt an-
  • vanc, tac, wac, mac etc. Hätte Hugo hier die tenuis gesprochen, so
  • würde er, wie ältere dichter auch seiner heimat allgemein thun, ein
  • aus g im auslaut verhärtetes c (k) mit ursprünglichem k binden ; er
  • reimt aber nur g : g und k : k für sich. Nur nach r scheint tenuis
  • eingetreten, vgl. werk : perk 11, 25. Und auch hier bestätigen die Ur-
  • kunden jener zeit den gebrauch der media. Auf einen dritten punkt, den
  • mangel des umlauts ü bei Weinhold, werde ich noch zu sprechen
  • kommen.
  • Weinhold bemerkt noch: ,Die bezeichnung der längen habe ich
  • für unstatthaft bei einem Schriftwerke dieser zeit gehalten.' Er über-
  • sieht dabei dass in der handschrift selbst der circumflex als länge-
  • zeichen, wenn auch nicht consequent angewendet, doch nicht selten
  • vorkommt. Da die anwendung der circumflexe um jene zeit nur selten
  • vorkommt, so hielt ich es um so mehr für nothwendig und ersprießlich,
  • sie im drucke wiederzugeben, zumal da die grundsätze, nach welchen
  • sie angewendet werden, nicht ohne interesse sind. Man wird finden,
  • dass in einer offenen vorletzten silbe er nicht vorkommt, hauptsächlich
  • nur in einsilbigen Wörtern, welche auf einen consonanten ausgehen,
  • insbesondere wenn sie leicht mit einem ähnlichen verwechselt werden
  • konnten; so werden an und an meist unterschieden. Auf den ersten
  • blättern (1 — 12®) ist freilich der circumflex von dem über i gesetzten
  • strichlein oft nicht zu unterscheiden, und wird mitunter auch auf kurze
  • vocale fälschlich gesetzt (z. b. göt), aber von 12® an tritt ein bestimm-
  • tes System hervor. ^ Es wäre leicht gewesen, dies System mit voller
  • consequenz durchzuführen, aber dadurch hätte die anwendung des cir-
  • cumflexes ihre urkundliche bedeutung verloren. In offener vorletzter
  • silbe steht der circumflex nur vereinzelt (tören 4, 153, jämer 4, 177,
  • tätent minem 5, 12), doch, so viel ich beobachtet habe, nur bei dem
  • Schreiber der ersten zwölf blätter ; im auslaut vor doppelter consonanz
  • wird er wieder zur Unterscheidung verwendet, last 9, 20, um es von
  • last zu unterscheiden. Man vergleiche besonders 19* Die swert in
  • dhand ie händ genomen, wo der circumflex die zwei ganz gleichgeschrie-
  • benen dicht neben einander stehenden worte sondert.
  • III. SPRACHE UND REIM.
  • Da gegenüber der österreichisch gefärbten handschrift die reime
  • den haujptsächlichen beweis für die alemannische spräche der gedichte
  • abgeben müssen , so wollen wir die reime einer prüfung unterwerfen.
  • Zunächst muss auf das außerordentlich häufige vorkommen der
  • assonanz aufmerksam gemacht werden. In dem umfang ist sie mir bei
  • keinem dichter des 14 — 15 Jahrhunderts begegnet. Die kunstpoesie
  • jener zeit, wenn sie auch von der alten reimstrenge sich weit entfernt
  • hat, ist doch ungleich strenger als Hugo. Das Volkslied aber, das zu
  • allen zeiten die assonanz bewahrt hat, zeigt auch in jener periode die
  • gleichen reimfreiheiten, die wir bei Hugo finden: Es lassen sich fol-
  • gende arten von ungenauigkeiten unterscheiden. *
  • 1 Vocalische.
  • A. Kurzer und langer vocal.
  • a : ä fast nur vor n und r.
  • 1 Danach ist nicht unwahrscheinlich, dass noch mehrere bände an der
  • handschrift thätig waren und mit nr. 12 auf bl. 12c bereits eine zweite
  • band beginnt, die sich freilich wenig von der ersten unterscheidet. 2 Ich
  • lasse im folgenden die beiden gedichte ur. 39 und 40 ausser acht, da sie
  • gesondert behandelt werden.
  • 6
  • an: ta. bestän: gan 2, 79. hin: pan 2, 91. kan (^ kam): hän
  • 4, 85. an: plan 16, 5. län: gewan 17, 46. getifi: man 25, .59.
  • man: Mn 25, 109. stän: kan 25, 187. an: besten 33, 165 und
  • noch öfter.
  • ar: kr. clär: war 16, 37. zwar: sdiar 18, 177. zwar: offenbar
  • 25, 163. clär: offenbar 27, 41; doch ist in den beiden letzten be-
  • legen wohl eher offenbar auszusprechen.
  • Außerdem nur noch getragen: wägen 5, 75. geschaffen: straffen
  • 30, 66. Dass, außer vor n und r, a: ä vom dichter geschieden werden,
  • ersieht man aus 15, 151 ff., wo in einer vierzeiligen Strophe mit ge-
  • kreuzt^i reimen betracht: brächt: acht: bedächt gebunden werden.
  • Vgl. auch jären: vären 24, 126. gebären: vären 26, 22. vervächt:
  • bächt 28, 241. wäg: lag 29, 85. gnäd: gab 18, 97 etc. und ander-
  • seits die reime ab: bad, knab: sag etc., wo überall strenge Scheidung
  • von a: ä durchgeführt ist.
  • e: 6 ebenfalls hauptsächlich nur vor r gebunden, dr : ner 24, 142.
  • 34, 13. herr: dr 15, 142. 27, 177. 28, 721. unverk^rt : nert 27,
  • 57. und in offener vorletzter silbe kören: weren 7, 18; vgl. 28, 438.
  • 6ren: weren 15, 28. 18, 53. 25, 117. 28, 89. 34, 54. ere: mere
  • 18, 222. zehen: lohen 31, 165. 6ren:sweren 33, 2. verkören : sweren
  • 35, 14. vgl. auchherren: mören 20, 13. 32, 2. 85, 158.
  • Da e und ae nicht geschieden werden, so findet sich auch e (kurz)
  • mit ae gebunden, was also einem e: ö gleichkommt. Auch dies findet
  • nur vor r statt, marter: tichter 5, 383. : swer 27, 206.
  • i:l nur vorn, schin: dar in 2, 127. din: hin 15, 119. 18,
  • 162. bin: schin 18, 21.: sin 18, 25. Außerdem einmal in offener vor-
  • letzter silbe, schiben: siben 4, 75, wo wie überall in diesem falle der
  • dichter die ursprtlngliche kürze schon verlängerte.
  • o: ö ein paarmfil vor rt, gehört: ort 2, 123. : wort 2, 139 ; ein-
  • mal vor n, Salomön: von 33, 26; vor t, röt: got 28, 589; vor ch,
  • doch: hoch 30, 53. Außerdem vsrieder in offener vorletzter silbe, toren:
  • verloren 4, 153. 33, 141. komen: bömen (^ boumen) 5, 95.
  • u : ü einmal, hinüf : gruf, wo sicherlich gmft zu schreiben, 12, 13.
  • B. Verschiedene kürzen mit einander
  • Nur a: o vor folgendem rt, wart: hört 18, 70. warten: porten
  • 28, 194. 399.
  • C. Lange vocale mit einander.
  • ä : ö, wo unzweifelhaft ä verdunkelten laut hatte. Nur vor n.
  • gedrön (statt gedrän st. part. von draejen) : schön 3, 29. Salomdn :
  • bestän 11, 22. man : schön 12, 4. schön : gestän 14, 8. hän : trön
  • (= troum) 17, 29. 24, 1. schön : erlän 18, 13. : Iftn 20, 45. get^
  • :lön25, 145. 197. schön : an 28, 197. 397. trön (troum) : län
  • 31, 37. 105. schön : bestlln 31, 57. Vgl. noch schön : an 17, 53.
  • getan : davon 18, 19, was aber wohl in dan zu, bessern ist.
  • D. Vocale und diphthonge.
  • i : ie, vor r, begir : zier 17, 9. him: dirn (=: diern) 3, 2; hier
  • wurde wohl dirn (=: nhd.) gesprochen. Man vergleiche noch den
  • allerdings wohl entstellten reim dinst : versent 20, 2, wo e : ie ge-
  • bunden wäre ; das überschüssige s im Inlaut machte nichts aus, aber e :
  • ie ist nicht wahrscheinlich, dinst wird durchaus mit i, nicht mit ie
  • geschrieben, scheint also ähnliche kürzung wie dirn erfahren zu haben
  • (vgl. Dinstag).
  • ü : iu in sünd : fründ 15, 36. fürsten : türsten (tiursten) 24, 25.
  • In beiden fällen ist wohl iu = ü ausgesprochen worden und vor der
  • consonantenverbindung ktlrzung eingetreten.
  • 2) Consonantische.
  • A. Einfache consonanz.
  • b : d sehr häufig, ab : bad 28, 114.
  • gnäd : gab 18, 97. 161. 24,137. 27, 193. 198. 28, 673.
  • 689. 30, 102.
  • gnaden : gäben 27, 65. 28, 685. 32, 146. 33, 166. 38,
  • 154. 173.
  • schriben : miden 20, 17. triben : vermiden 22, 14. 30, 90.
  • wiben : miden 25, 43. 31, 6. : versniden 26, 58. : liden 28, 117. :
  • erliden 38, 13.
  • b : g, ebenfalls sehr häufig.
  • knab : sag 5, 87. ab : sag 31, 70. : hag 34, 21.
  • beslagen : graben 28, 77. geslagen : haben 28, 142. haben :
  • sagen 28, 278.
  • geh : weg 32, 126.
  • leben : wegen 18, 134. 29, 65. pflegen : geben 25, 53. legen
  • : heben 28, 118. eben : wegen 29, 157.
  • beliben : svrt^n 28, 26.
  • lieben : betriegen 37, 1.
  • betrogen : oben 24, 17. gebogen : oben 28, 10.
  • glöben : lögen 28, 514. ögen : geloben 32, 94.
  • 8
  • b : h. leben : jeben 24, 26.
  • d : g. red : leg 38, 101.
  • reden : legen 31, 162.
  • llden : verewigen 32, 7d.
  • sieden : lieg^ 28, 98. lieden : betriegen 31, 177.
  • jung : sprang : kund 9, 32.
  • p : t. nit : rip 27, 125.
  • wlp : lit 18, 146.
  • g : s. wlsen : nlgen 24, 37.
  • s : z. daz : gras 33, 17. : was 33, 21. 25. 29.
  • tagwis : fl!z 37, 34.
  • üss : behüs 29, 50. : hüs 33, 53.
  • m : n. kam : hän 4, 85. lobesam : an 28, 533.
  • preisten : äten (= ätem) 5, 211.
  • tröm : schön 28, 281. 31, 1. : hän 17, 29. 24, 1. : län 31,
  • 37. 107.
  • 1 : n. sin : zil 1, 4. hin': sin : wil 9, 11.
  • 1 : r . zwar : gräl 28, 205. 213. 425. war : gräl 28, 389.
  • m6r : s61 18, 201. 28, 214.
  • subtil : papir 28, 593.
  • 1 : w . buolen : ruowen 3, 65.
  • B. Doppelconsonanzen und consonantenverbindungen.
  • ch : ff. geschaffen : machen 27, 189. 30, 9. 25. 37. 35, 21. be-
  • schaffen : machen 33, 158.
  • ch : zz. gemessen : brechen 31, 65.
  • ck : tt. blicken : sitten 21, 12.
  • ff : zz . slaffen : lassen 35, 26.
  • offen : beslossen 13, 56,
  • Id : 11 . willen : pilden 32, 38.
  • If : rf . helfen : werfen 13, 10. 26. 15, 80. 24, 110. *
  • mb : ng. ordenunge : umbe 30, 10.
  • mb : mm . bekumbert : gedrummert 38, 81.
  • mm : nn . stimm : küniginn 25, 133.
  • nd : ng . verstanden : belangen 28, 662. zergangen : banden 31,
  • 190. gefangen : banden 36, 2.
  • misselingen : vinden 1,71.
  • küng : gründ 28, 709. 30, 33.
  • vgl. noch verlangt : schand 15, 68.
  • 9
  • nd : nn . mannen : banden 18, 118. 25, 193, : schänden 37, 57.
  • nennen : senden 29, 113.
  • zerrinnen : vinden 15, 12.
  • wunden : sunne 13, 52
  • ng : nn . mannen : zergangen 29, 54.
  • lang : bekenn 23, 25.
  • gedingen : sinnen 28, 450.
  • nd : mt . end : schemt 18, 117.
  • rb : rd . erden : verderben 1, 45. 22, 26. 24, 70. 31, 226.
  • 35,6. : sterben 18, 106. 24, 41. 45. 118. 25, 123. 177. 195. 27,
  • 126. 28, 218. 306. 357. 33, 38. 90. 38, 38. werden : sterben 27,
  • 98.225. 28, 321. 621. 29, 62. 33, 5. 35, 30. 38, 117. : werben
  • 27, 42. : verderben 27, 162. 29, 141.
  • wird : stirb 28, 717. 30, 101. worden : verdorben 28, 505.
  • 30, 29. Orden: verdorben 29, 149. 153.
  • rg. : rn . sorgen : wolgepornen 20, 1.
  • SS : tt : angeschoss^ : zwelfbotten 28, 509.
  • SS : zz . rossen : beslossen 31, 150.
  • C. überschüssige consonanz in dem einen reimworte.
  • d. Bern: wernd 24, 61.
  • 1. s61: w6 24, 86.
  • r. zwar: grk 20, 26. 24, 50.
  • s. gots: spot 19, 14. guots: muot 28, 326. magt: sagst
  • 28, 415. lebens: geben 30, 69.
  • t. weltlich: gicht 5, 259. hinüf: gruf(t) 12, 13. grusen:
  • tuseii(t) 18, 258. nacht: sach 21, 1. gedächt: nach 24, 93. magt:
  • tag 27, 169. mich: vernicht 29, 9. betrachtet: machte 32, 33.
  • liest: widerdriess 32, 45. dar: hart 37, 38. verfaeret: snuere
  • 38, 114. gross: trost 18, 185. 27, 197. gebuost: unsuoss 22,
  • i3. 30, 89. vast: lass 24, 133. geheissen: leisten 28, 374. ver-
  • heissen: leisten 29, 17. 77.
  • Vielleicht auch n, dawider: gelidern 25, 99. wo die hand-
  • schrift gelider hat, und man auch geliden bessern dürfte, sin: bi
  • 29, 117.
  • ^- Bei gleicher reimsilbe ist doch der wortschluss verschieden,
  • banden: handel 18, 86.
  • regel: wegen 29, 154.
  • 1: n. zobel: oben 2, 121, wie ich gebessert habe.
  • 10
  • Spiegel: betriegen 28, 602.
  • l : r. vackel: wacker 38, 65.
  • himel: nimer 18, 173. : imer 29, 70.
  • n: r. alter: behalten 24, 82. : halten 25, 115. 175. : walten
  • 31, 189.
  • zergangen: anger 15, 57.
  • s^rker: marken 31, 25.
  • braten: nMer 28, 121.
  • winden: kinder 13, 6.
  • gnoten: maoter 27, 186.
  • vielleicht anch wider: geliden 25, 99.
  • £. verschiedene reiipsilbe und schlnssconsonant.
  • bmnnen: wnnder 15, 47. snnnen: wander 30, 62. geheftet:
  • glesten 28, 554. ziehen: liege 29, 137.
  • F. endlich erwähne ich die reime auf unbetonten endsilben.
  • almechtig: sig 4, 41. dnrlüchtig : inbrünstig 4, 139.
  • gaetlich : lieplich 5, 29. weltlich: gicht 5, 259. genzlich:
  • mich 31, 46.
  • marter: tichter 5, 383. sflnder : da geber 27, 166. marter:
  • swer 27, 206. tichter :swer 27, 233. verreter:swer 28, 93. valscher:
  • swer 28, 97. claffer: wer 28, 109. sünder : swer 28, 518.
  • Fflr die spräche des dichters ergibt sich ans den reimen fol-
  • gendes.
  • Das ä hat eine hinneigang znm ö, wie sich ans den nicht
  • seltenen reimen ä: 6 (s. 6 f.) ergibt.
  • t, nicht ei, wie die österreichischen Schreiber der handschrift
  • aberwiegend setzen, hat Hngo gesprochen wie ans der reimbindnng
  • i: i (s. 6) hervorgeht. Übrigens zeigen die zahlreichen, nament-
  • lich im anfang der handschrift, erhaltenen 1, dass die originalschrifb
  • in alemannischer mondart geschrieben war.
  • Ebenfalls alemannisch ist ö für on. Beweisende reime sind
  • komen: bömen (=: bonmen) 5, 95. trön für tronm im reime,
  • vgl. 8. 7. Kürzung des o ist eingetreten im part. geloffen
  • (: offen) 4, 193; wahrscheinlich auch in lof (louf): hof 27, 173.
  • Dem ö für ou entspricht der umlaut oe für öu; dieser wird
  • bewiesen durch die reime fröd: öd 27, 141. 28, 277. : snöd 28,
  • 430. 650.
  • Die umlaute sind durchaus vorhanden: Weinhold setzt durch-
  • 11
  • gängig a, nicht ü. Hätte der dichter u gesprochen, so wtlrden wir
  • anzweifelhaft reimbindungen von u : ü finden. Solche begegnen aber
  • nicht, sondern ü: ü, u: u werden getrennt gereimt. Ich mache
  • insbesondere aufmerksam auf die unmittelbar nach einander fol-
  • genden reime Sünden: gründen, wunden : sunne 13, 48 ff. Man ver-
  • gleiche noch 4, 149. 5, 139, 15, 138. 24, .33. 122. 27, 14.
  • 32, 62. 69. 3a, 134. dünken: gesunken 37, 37 darf man nicht
  • dagegen geltend machen, denn dünken, nicht dünken ist die übliche
  • mhd. form. Wegen buwen vgl. anm. zu 2, 81. vereinzelt steht
  • gehört (präs.) im reime auf ort 2, 124.
  • Auch uo: ue werden geschieden und nicht mit einander ge-
  • reimt. Man könnte höchstens anführen bluomen: ruomen 25, 30.
  • 31, 9, statt rüemen, kluogen: fuogen 38, 45, statt füegen, vielleicht
  • auch wuet (wüthet): bluot (blüthe) 35, 25: aber in jenem Jialle ist
  • faogen und ruomen statthaft, und in diesem bluet.
  • ie scheint verkürzt zu sein in dirn (: hirn) 3, 2, statt dierne;
  • wahrscheinlich auch in dinst wie die hs. durchaus schreibt (s. 7)."
  • Eine ähnliche kürzung ist die von iu, welches mit ü in der
  • ausspräche zusammenfällt, in fründ (: sünd) 15, 36, und türsten
  • (= tiursten): fürsten 24, 25. Indess ist in beiden fällen auch
  • bindung von kurzem und langem ü denkbar.
  • ei wird in der handschrift gewöhnlich durch ai vertreten, da
  • ei nach österreichischer weise für i steht. Allerdings ist dem ale-
  • mannischen gebiete ai keineswegs fremd und die Bregenzer Urkunden
  • haben es eben so häufig wie ei; indess bin ich hierin dem ge-
  • brauche der älteren zeit gefolgt.
  • Bezüglich der consonanten bemerke ich nur die anfügung des
  • t in adamast und sust, welche beide Wörter mehrfach im reime
  • vorkommen : adamast 18, 138. 28, 557. sust 15, 90. 27, 102. 145.
  • Dagegen in niemant kommt das t nur auf rechnung des Schreibers;
  • der dichter reimt niemen: sliemen 27, 114; ich habe daher niemen
  • darchge.führt, und nur da, wo der ton auf der zweiten silbe ruht,
  • nieman geschrieben, w im auslaut fällt weg in nü für nüw, wie
  • die handschrift schreibt, reimend auf gamahü 19, 5.
  • Von wortformen erwähne ich die nominativform die, fem. sing.
  • (: hie) 26, 17; die hs. hat allerdings mehrmals du, was diu ent-
  • spräche, 4, 182. 5, 18; aber jener reim scheint dagegen m
  • sprechen.
  • 12
  • Im infin. scheint das n abgeworfen werden zu können; es
  • reimt sin : bi 29, 117; da jedoch überschüssige consonanten so oft
  • im reime vorkommen (s. 9), so reicht der eine beleg kaum* aus.
  • Von wellen erscheint das prät. in der form wolte, aber auch
  • weite (2, 43. 19, 25) im reim; von wizzen sind beide formen,
  • wiste und weste, durch den reim vertreten.
  • Andere doppelformen sind m6 und mör , nicht und nit , icht
  • und it, sämmtlich in reimen vorkommend.
  • vernunst, nicht Vernunft, scheint der dichter gesprochen zu
  • haben: vgl. die reime vernunst: kunst 4, 67. 5, 181. 17, 6. 27,
  • 9. 21. 86. : brunst 38, 153. Nur einmal reimt kunft: Vernunft
  • 8, 1, aber auch hier ist die form kunst für kunft denkbar, imer,
  • nimer, wofür die hs. gewöhnlich iemer, niemer setzt, scheint die
  • dem di^^ter geläufige ausspräche zu bezeichnen; sie reimen auf
  • himel (s. 10).
  • IV. UNECHTE GEDICHTK
  • Ich habe bisher die beiden gedichte nr. 39 und 40 außer
  • acht gelassen. Diese zeigen in spräche und reim m'ehreres von den
  • übrigen 38 gedichten abweichende.
  • Übereinstimmend ist folgendes.
  • a: d, vor folgendem n. bestän: an: van 40, 82. man: gän
  • 40, 104. an: wän 40, 150. vor r : gar: war 39, 115. vor
  • nt: wir hänt: gewant 40, 38. vor g: trag: frag 39, 101.
  • o: 6 in got: not 40, 91.
  • Ä: 6 werden gebunden, aldä: frö 39, 6. 119; vgl. 39, 67.
  • da: h6 40, 35. Aber auffallend ist do: alda 40, 72.
  • Consonantische ungenauigkeiten.
  • Id: nd. hulde: sunde 40, 164.
  • ng: mm. volbringen: stinmi 39, 11.
  • ng: nn. volbringen: sinfaen 3ö, 1.
  • Überschüssiges n. fro: kyrieleison: do 39, 49; und beim
  • infin. zuo: tuon 40, 108. sin: bi 40, 115.
  • Zugleich bei ungenauem reime, volbringen: stimme 39, 11.
  • Es ftUt die verhältnissmässig geringe zahl consonantischer un-
  • genauigkeiten auf, im 40 gedichte begegnet gar keine. In den voca-
  • lischen sind aber ein paar bemerkenswerthe unterschiede, die bin-
  • 13
  • dnng hänt: gewant hat in den übrigen 38 gedicbten durchaus nichts
  • entsprechendes, und ebenso nicht trag: frag (vgl. oben s. 6).
  • ä: 6 fanden wir in den andern gedicbten nur vor n mit einander
  • gebunden, in 39 und 40 werden sie bei vocalischem auslaut gereimt.
  • Ein überschüssiges n fanden wir in sämmtlichen 38 gedicbten
  • nur einmal (sin: bi 29, 117); vielleicht ist es auch 25, 99 herzu-
  • stellen, was jedoch unsicher bleibt: in den beiden letzten gedicbten
  • begegnen nicht weniger als vier fälle.
  • Dazu kommen nun weitere beträchtliche Verschiedenheiten. Den
  • amlaut ü scheint der Verfasser der beiden letzten gedichte nicht zu
  • kennen, denn er reimt Sünde: hulde 40, 164, sprach also sunde,
  • schwerlich hülde. Statt nu braucht er im reime nuo (: zno: tuon:
  • rao) 40, 108, was ebenfalls nichts entsprechendes in allen übrigen
  • gedicbten hat. Statt des alemannischen i scheint er ei gesprochen
  • zu haben, denn 39, 28 reimt durchscheinen (vielleicht durchscheinet
  • zu lesen) : vereinen. Die hs. schreibt allerdings durchschinen, aber
  • der Schreiber war, wie wir sahen, ein Alemanne.
  • Auslautendes g wurde vom dichter, wie wir sahen (s. 4)
  • nicht zu c verhärtet, aber auch nicht zu ch erweicht. Letzteres
  • haben die gedichte 39 und 40; es reimt durchluchtich : sich 39,
  • 15. manigfach: lach (lag) 40, 95. slach (slag): gemach 40, 1^32.
  • Auch für die ab- und auswerfung von h und ch, welche in
  • 39, 71 durch den reim mö: flö, in 40, 36 durch h6 (: da) er-
  • wiesen wird, findet sich in den echten gedicbten keine analogie.
  • Endlich hebe ich bezüglich des wortbestandes hervor, dass das
  • wort lünde Voge', welches zweimal in 39 (v. 77. 100) vorkommt,
  • in den echten gedicbten nicht erscheint.
  • Es kann mithin kein zweifei an der unechtheit dieser beiden
  • gedichte aufkommen. Von wem sie verfasst sind, können wir nicht
  • ennitteln; da jedoch die handschrift unzweifelhaft im besitze der
  • fiimiHe Hugos auch nach seinem tode blieb, so ist zu vermuthen,
  • dass ein nachkonmie des dichters in die nicht ganz ausgefüllte hand-
  • schrift diese beiden gedichte eintrug, mögen sie nun von ihm oder
  • einem andern verfasst gewesen sein.
  • V. DIE ECHTEN GEDICHTE.
  • Die 38 gedichte tragen so sehr ein einheitliches gepräge in
  • spräche, stil, reimkunst und gedanken, dass sie sämmtlich unbe-
  • 14
  • denklich als geistesprodokte Hugos anzusehen sind. In dem 31 ge-
  • dichte, das im jähr 1401 entstand, wirft der dichter einen rück-
  • blick anf seine bisherige dichterische thätigkeit. Er gibt an, dass
  • er bis dahin siebzehn reden, drei briefe und zehn lieder gedichtet
  • hatte und diese sämmtlich in ein buch zusammenschreiben Hess.
  • Nun bemerkt Weinhold s. 28, die Heidelberger handschrift könne
  • nicht die damals dem dichter vorliegende Sammlung enthalten, weil
  • 'die rede, worin er jene angäbe mache, selbst das 31 ist', und
  • weil 'seine klage über Klementias tod, die beim abfassen von nr. 31
  • noch lebte, in nr. 28 enthalten ist'. Ich gestehe, dass ich diese
  • argumentation nicht begreife. Die rede, worin er jene angäbe
  • macht, ist doch bei der Zählung der früheren nicht mitzurechnen;
  • denn ein noch nicht abgeschlossenes gedieht kann in die Sammlung
  • nicht einverleibt gewesen sein. Es gehen also in der that 30 ge-
  • dichte vorher, und es ist nun zu sehen, ob dieselben sich in der
  • weise wie Hugo angibt in die drei klassen der reden, briefe und
  • lieder zerlegen lassen. Briefe sind unzweifelhaft die nr. 3, 19 und
  • 23. Man könnte, wie Weinhold bemerkt, vielleicht auch noch
  • nr. 20 und 26 wegen ihres eingangs zu den briefen rechnen, allein
  • es fehlen ihnen die übrigen briefeigenschaften , und sie sind ihrem
  • Inhalt nach vielmehr reden.
  • Lieder sind unter den ersten 30 gedichten unzweifelhaft alle,
  • die mit musiknoten begleitet sind, also 8. 10. 11. 12. 13. 22. 29.
  • Aber auch unter denen ohne noten sind, wie schon Weinhold be-
  • merkt hat, nr. 6. 7 und 9 durch den kehrreim deutlich als lieder
  • bezeichnet.
  • Es stimmt daher die zahl der briefe und lieder mit der an-
  • gäbe des dichters genau überein. Die übrigen 17 (1. 2. 4. 5.
  • 14 bis 18. 20. 21. 24 bis 28. 30) als reden anzusehen, verhin-
  • dert ihr Inhalt und ihre form durchaus nicht. Höchstens könnte
  • man 21 zu den liedartigen gedichten rechnen, aber die Ungleich-
  • heit der strophischen form widerstrebt dieser annähme.
  • Das zweite bedenken Weinholds, dass bei der abfassung von
  • nr. 31 dementia noch am leben war, während ihr tod doch schon
  • in nr. 28 beklagt wird, verstehe ich ebensowenig. Ich finde m
  • nr. 31 nicht die geringste andeutung über jenen punkt. Viel eher
  • könnte man geneigt sein in den werten 31, 197 bis 204 eine be-
  • ziehung auf den tod Clementias zu erblicken.
  • 15
  • dementia starb mitte oder ende 1401, im jähre 1401 also
  • ist nr. 28 gedichtet, ebenso nr. 31, and, wenn die lieder in ihrer
  • chronologischen aufeinanderfolge in das ^buch' eingetragen wurden,
  • auch die dazwischen liegenden nr. 29 und 30. Wenn dementia
  • mitte 1401 starb und nr. 31 ende des Jahres gedichtet ward, so
  • bleibt für nr. 29 und 30 genügender räum, und selbst in kürzeren
  • Zeiträumen könnten die gedichte auf einander gefolgt sein.
  • Es steht mithin durchaus nichts im «wege, die Heidelberger
  • handschrift als eine von Hugo selbst angelegte Sammlung anzusehen,
  • in welche die gedichte, die nach nr. 31 folgen, auch dann erst
  • eingetragen wurden. Dazu stimmt dass nr. 32, nachdem das vor-
  • ausgehende gedieht den freilich auch schon früher (nr. 11. ^8. 24)
  • geäusserten vorsatz, das dichten aufzugeben, ausgesprochen hat, wie
  • von neu^n mit den worten 'Hin wider heb ich tichten an' beginnt.
  • Dazu stimmt ferner, dass nr. 38, Hugos spätestes gedieht, welches
  • beträchtlich später entstand, 1414, von einer andern band ge-
  • schrieben ist, der dichter also inzwischen seinen Schreiber gewech-
  • selt hatte.
  • Der band war noch auf mehr gedichte angelegt. Deshalb ist
  • die den namen des dichters angebende schlussschrift erst nach einer
  • reihe von leer gelassenen blättern gesetzt, und erst eine jüngere
  • band hat mit zwei gedichten eines andern dichters den leeren räum
  • theilweise ausgefüllt.
  • Freilich findet es mit recht Weinhold auffällig (s. 39), dass
  • der dichter den Schreibern solchen einfiuss auf seine spräche gestattet
  • bäbe, und schließt aus der österreichischen färbung der handschrift,
  • dass Hugo sie nicht habe anfertigen lassen. Indess kann ich gegenüber
  • den andern anzeichen, die auf eine direkte mitwirkung des dichters
  • binweisen, diesen umstand für nicht bedeutsam genug halten. Der
  • dichter, der zugleich herr österreichischen landes war, der seine in
  • Püannberg ausgestellten Urkunden in österreichischer spräche ausstellen
  • Ueß, wird auch nicht allzugroßen anstoß an der nicht strengen
  • widergabe seiner mundart genommen haben.
  • VI. VERS- UND STROPHENBAU.
  • Dem wenig strengen reime entspricht auch des dichters vers-
  • ban. Nur durch die annähme von ziemlich starken wortkürzungen
  • 16
  • sind viele verse auf ein richtiges maß zu bringen. Diese kürznngen
  • in 4pn vor- wie in den endsilben deutet die handschrift selbst zum
  • theil an, aber nicht consequent; ich habe nach massgabe dieser an-
  • deutüngen in vielen fällen überschüssige e der vor- und endsilben
  • gestrichen. Freilich ist auch auf diesem wege ein correktes maß
  • nicht überall herzustellen.
  • Der am häufigsten vom dichter angewendete vers ist der von
  • vier hebungen. Der stumpfe versausgang ist ent^veder einsilbig (an:
  • gewan) oder besteht nach alter weise aus zwei verschleifbaren silben
  • (schämen: lamen), oder wird aus einem ursprünglich klingenden vers-
  • ausgang durch abwerfung eines schließenden e gewonnen (spät' : gät,
  • ich wolt': solt).
  • Der klingende reim bildet nach alter weise zwei hebungen
  • (erden : werden) ; da aber ursprüngliche kürzen in vorletzter offener
  • Silbe Verlängerung erfahren (^ren : weren), so kann auch ein ur-
  • sprünglich stumpfer reim als klingender verwendet werden. Da auf
  • diese weise der stumpfe reim eine doppelte Verwendung hat (komen
  • kann eine und kann zwei hebungen bilden) imd ein wort wie komen
  • einerseits metrisch = kam (stumpfer reim), anderseits = blömen
  • (klingender reim) verwendet wird, so erklärt sich, wie endlich auch
  • blömen metrisch = kam gebraucht wird d. h. der vers thatsächlich
  • eine hebung einbüsst. Daher finden wir denn in Hugos gedichten
  • verse von drei hebungen mitten unter solche von vier hebungen ge-
  • mischt, jedoch fast immer so, dass nur je zwei von vier, je zwei von
  • drei mit einander gebunden werden, kaum aber einer von drei mit
  • einem von vier hebungen. Vereinzelte ausnahmen sind 2, 131 f.
  • Des wer mir ze vil.
  • Der silmen zal, der stunden zil.
  • Vgl. auch 5, 319 f.
  • In reimpaaren sind folgende reden geschrieben: 1. 2. 4. 5. 25.
  • Das erste gedieht weicht darin ab, dass der anfang aus andern
  • (ktlrzeren und längeren) versen besteht ; aber schon mit vers 7 geht
  • es in die gewöhnliche form über.
  • Die in briefen und reden am häufigsten gebrauchte form ist die
  • vierzeilige strophenform mit verschränkten reimen (ab ab), welche
  • in folgenden gedichten angewandt ist : 3. 16. 17. 18. 19. 20. 23. 24.
  • 26. 27. 28. 30. 31. 32. 33. 34. 35. 36. 38. Der Originaltypus
  • dieser Strophe ist die Titurelstrophe in ihrer jüngeren gestalt; die
  • 17
  • vordere hälfte derselben (die beiden ersten langzeilen) hat Hngo zur
  • selbständigen Strophe benutzt. Als muster kann gelten 3, 5
  • Und kfinde sich din güete
  • US kluogen silmen richten,
  • ich weit nach mim gemuete
  • diner trüw ein minneliedli tichten.
  • De]^ in der Titurelstrophe durchaus weibliche reim wird aber von
  • Hugo unbedenklich mit dem männlichen reime vertauscht, entweder
  • mit einer hebung mehr oder weniger (hab gueten muot min lieber
  • bnol, in mines herzen grünt). Die vierte zeile wird in den weitaus
  • meisten Strophen der zweiten gleich gemacht, d. h. um zwei hebungen
  • verktlrzt. Seltener erfährt' die vierte zeile eine Verlängerung wie
  • in 3, 4
  • du bist in minem herzen ein senlich liebi dirn.
  • 3, 24 ich wolt uf din stetikeit einen hohen turn büwen.
  • Aber auch die erste zeile erfährt nicht selten eine merkwtlr-
  • dige verktlrzung, nämlich um eine hebung, und erhält dann stumpfen
  • reim. So 3, 13.
  • Ich wand ich wolt •
  • nach diner minn verbrinnen,
  • du gist mir fröden riehen solt,
  • din guetikeit sol des werden innen.
  • Diese eigenthümliche verktlrzung erklärt sich ebenfalls aus der
  • Titurelstrophe. Es ist in diesem falle nicht die erste, sondern die
  • zweite Strophenhälfte, welche durch einfügung eines reimes in die
  • dritte langzeile zu einer vierzeiligen Strophe wird. Wenn man schreibt
  • Ich wand ich wolt nach diner minn verbrinnen,
  • du gist mir fröden riehen solt,
  • din guetikeit sol des werden innen,
  • so tritt die gleichheit sofort zu tage. Es bilden somit die verse 3,
  • 9 bis 16 zusammen eine ganze «Titurelstrophe.
  • Dieselbe Strophenbildung mit einem zweihebigen anfangsverse
  • begegnet noch 3, 81. 18, 49. 53. 81. 121. 229. 273. 277. 20, 5.
  • 37. 26, 25. 37. 27, 13. 117. 125. 145. 185. 193. 28, 269.
  • 277. 297. 305. 317. 349. 445. 585. 589. 629. 645. 657. 673.
  • 689. 705. 30, 29. 33. 73. 32, 45. 53. 145. 149. 157. 169.
  • 33, 17. 93. 117. 145. 149. 161. 34, 17. 35, 5. 9. 25. 29.
  • 38, 17. 25. 37. 41. 81. 85. 93. 141. 153. 157. 161. 165. 177.
  • Montfort 2
  • 18
  • Umgekehrt dringt die längere ver^form aus der yierten zeile
  • zuweilen in die zweite ein, so 27, 14. 98. 28, 586. 31, 94. Ver-
  • einzelt auch in erste und dritte, 31, 145. 147.
  • Die zweite zeile erfährt gleichfalls eine verktirzung his auf
  • zwei hebungen 27, 134.
  • Dass in der that ans den beiden hälften der Titurelstrophe jene
  • Strophenform entstand, ergibt sich am deutlichsten aus nr. 15. Hier
  • hat der dichter den versuch gemacht, die ganze Titurelstrophe nach-
  • zubilden, aber die handschrift löst sie schon äußerlich in zwei hälften
  • auf, so- dass in ihrer darstellung die strophe als ganzes gar nidit
  • zu erkennen ist. Und nicht nur das: der dichter selbst fällt wie-
  • derholt aus der einen hälfte in die andere, und so ist eine rein-
  • liche durchfahrung der stropbe durch das ganze gedieht nicht vor-
  • handen.
  • In andern vierzeiligen Strophen fehlen jedoch die verlängerten
  • Schlusszeilen ganz und findet sich nur der vers von vier hebungen,
  • meist männlich und weiblich abwechselnd; statt des weiblichen wird
  • aber wie bei den gewöhnlichen reimpaaren der männliche mit einer
  • hebung weniger zugelassen. So 16, wo als vorherrschender typus
  • folgende strophe gelten kann:
  • Als tuont die wib uf erden hie
  • vor allen creaturen:
  • lieber ding gesach ich nie,
  • sie sind zwar guot fOr truren.
  • Gleich gebaut sind die Strophen in 17. 19. 23. 24. 36.
  • Auch ein paar durch die beigegebenen noten als lieder aufzu-
  • fassende gedichte sind doch ihrer form nach nichts anderes als die
  • erweiterte vierzeilige strophe. Da aber die liedform ein strengeres
  • maß verlangt, so finden sich hier keine kürzeren und längeren verse,
  • sondern nur verse von vier hebungen mit stumpfem oder klingendem
  • reime. Dies ist der fall in nr. 2^, wo zwei vierzeilige zu einer
  • achtzeiligen strophe verbunden werden: hier haben die ungraden-
  • verse stumpfen, die graden klingenden reim; nur einmal (v. 22. 24)
  • steht statt des klingenden reims ein stumpfer mit einer hebung
  • weniger, was durch eine längere pause in der musik ausgeglichen
  • wurde.
  • Vervierfacht erscheint die strophe in nr. 29, wo die musik
  • die ersten 16 Zeilen umfasst; aber in diesen geht die verszahl nicht
  • lö
  • aaf, daher ich vorgezogen habe, zumal da der Charakter des ganzen
  • mehr der einer rede als eines liedes ist, die übliche form der vier-
  • zeiligen Strophe beizubehalten.
  • Zwei reden sind in einer etwas abweichenden form verfasst.
  • Nr. 14 zeigt wechselnde reimstellung, beginnend mit ab ab, männ-
  • lich a, weiblich b, mit vier hebungen ; bei v. 8 in die form a a b
  • c c d übergehend, wobei b d klingend sind, aber reimlos. Bei 23,
  • grade der mitte des gedichtes beginnt wieder a b a b, wie am an-
  • fang; endlich von v. 35 an bis zum schluss folgen reimpaare.
  • Von ähnlicher anläge ist nr. 21,, doch trägt sie mehr lied-
  • artigen Charakter; drei abschnitte haben die Strophenform aabccb,
  • wobei b klingend reimt ; der erste a b a b, aber ungleiche zahl der
  • hebungen in 1:3, 2:4, der zweite abschnitt hat die form ab ab.
  • Gehen wir nun zu den eigentlichen liedem über, so zeigt die
  • siebenzeilige Strophe nr. 8, in der reimstellung ab ab cdc, durch-
  • aus verse von vier hebungen mit stumpfem ausgang, nur v. 20 zeigt
  • reimlosen klingenden.
  • Eine neunzeilige Strophe hat nr. 12 in der form aabccdeef,
  • d. h. der schluss der drei strophentheile ist reimlos. Mit dem
  • Schlussverse der zweiten Strophe verwandelt sich der bis dahin fünf-
  • mal gehobene reimlose vers in einen dreimal gehobenen und bleibt
  • so bis zum Schlüsse des liedes.
  • Zwölfzeilig ist die strophenform von nr. 7 und 10. Jeder
  • Stollen hat vier Zeilen in der form abcb, wobei b klingend aus-
  • geht; der abgesang, der zugleich refrän ist, hat dieselbe form wie
  • die Stollen. In nr. 10 ist die form aabccbddeffe; doch kön-
  • nen statt b:b, e:e, auch reimlose verse eintreten, b und e haben
  • drei hebungen bei stumpfem reim, die übrigen vier.
  • Vierzehn Zeilen hat die Strophe in nr. 9, die reimbindung ist
  • aabccbdddefffg; die vier letzten zeilen bilden den refrän;
  • b e g gehen klingend aus, alle zeilen haben vier hebungen ; in der
  • zweiten strophe scheint die reimlose zeile e mit b : b gebunden
  • zu sein.
  • Fünfzehnzeilig ist die Strophe in nr. 11, in der form aabcc
  • deefggh, die reimlosen zeilen haben drei hebungen bei stumpfem
  • reime, und finden sich vereinzelt gereimt.
  • Sechiehnzeilig ist die strophe in nr. 6, in der form a b a b c
  • dedfgfghihi. Die vier letzten zeilen bilden den refrän, der
  • 2*
  • 20
  • aus stumpfreimenden versen von vier hebungen besteht; im übrigen
  • wechseln stumpfe und klingende . reime und versausgänge, die un-
  • graden verszahlen sind stumpf, die graden klingend.
  • Ebenfalls sechzehn Zeilen hat die Strophe von nr. 37, in dieser
  • form ab a cdedfghgiklkm, also alle graden verse reimlos, und
  • zwar stumpf ausgehend, 2, 6, 10, 14 mit vier hebungen, 4, '8,
  • 12, 16 mit drei hebungen. Die reime der ungraden verse sind
  • klingend.
  • Endlich die zwanzigzeilige Strophe in nr. 13. Die reimbindung
  • der ersten Strophe ist ababcdcdefgfhikilmnm; doch werden
  • die reimlosen verse nicht gleichmäßig durchgeführt. Die graden
  • versausgänge sind klingend gereimt, die ungraden stumpf.
  • Die beiden als unecht erkannten lieder zeigen eine noch größere
  • ausdehnung der Strophe. In 39 besteht die Strophe aus 26 zeilen,
  • wovon die letzten acht den abgesang bilden. Die reimbindung ist
  • ababcdcde | fgfghihie | klklmmmn. Die reimlose zeile am
  • schluss ist als körn mit dem Schlüsse der nächsten Strophe gebun-
  • den; doch ist diese bindung nicht in allen Strophen gleichmäßig.
  • Man sieht auch an der form den wesentlich abweichenden Charakter
  • dieses liedes im vergleich mit den echten.
  • Nr. 40 hat sogar eine achtundzwanzigzeilige Strophe. Die
  • reimstellung ist hier ababcdcde | fgfghihie | klklmnmnnnm.
  • Der Charakter der strophe ist dem der vorausgehenden lieder sicht-
  • lich verwandt, die Stollen sogar einander völlig gleich. Es kann
  • also kein zweifei bestehen, dass diese beiden lieder von demselben
  • Verfasser herrühren, der nur nicht unser Hugo war.
  • REGESTEN HUGOS.
  • Das leben des dichters ist von J. Bergmann (Sitzungsbericht^
  • der Wiener akademie, philosophisch-historische classe 9, 812 ff.)
  • und von Weinhold behandelt worden; mit benutzung des von ihnen
  • ermittelten und des von Vanotti, geschichte der grafen von Mont-
  • fort und Werdenberg (1845) gelieferten urkundepiaterials versuche
  • ich, das leben in regestenform darzustellen. Nattlrlich ist von seiner
  • Pilgerfahrt nach dem heiligen lande ganz abzusehen, da dieselbe
  • nur auf dem unechten gedichte nr. 40 beruht.
  • 21
  • 1357. graf Hugo VIU , söhn des grafen Wilhelm IQ von
  • Ttfontfort, und der gräfin Ursula von Hohenberg, wird geboren.
  • 1371. H. tritt ins ritterliche leben ein.
  • 1373. Vermahlung mit gräfin Margaretha von Pfannberg, ver-
  • wittweten gräfin von Cilli.
  • 1377. H. nimmt theil an der preussenfahrt herzog Albrechts m.
  • von Österreich ^
  • 1379, 8 Juni, theilt H. nach seines vaters tode das erbe mit
  • seinem älteren bruder Eonrad, und erhält fOr sich Hofrieden und
  • Salzberg; zu gemeinsamem besitz die Stadt Bregenz und die vogtei
  • über das kloster Mehrerau.
  • 1379, 22 November. Schiedsspruch zwischen dem grafen Hugo
  • von Werdenberg-Heiligenberg und dem grafen Hugo von Montfort-
  • Bregenz wegen der Eelnhöfe zu Wiler und Schaitegg und der vogtei
  • über das kloster St. Gallen.
  • 1381. H. nimmt an dem zuge nach Treviso gegen Francesco
  • Garrara von Padua antheil.
  • 1382. H. kehrt aus Italien zurück.
  • 1382, October, zieht H. abermals nach Italien.
  • 1382, 2 November, machen H. und mehrere deutsche haupt-
  • lente mit 250 wagen unter einer bedeckung von 800 lanzen einen
  • zag nach Gittadella und Bassano, dann nach Gastel Romano, werden
  • auf dem* rückwege von der Paduanischen besatzung zu Castelfranco
  • angegriffen, aber von deutschen Söldnern befreit.
  • 1386, 19 Juni ernennt H. statt des herzogs Leopold von
  • Österreich dessen bruder. Tierzog Albrecht IH, zum vogt seiner
  • kinder und verweser seiner lande.
  • 1387, 29 Juni, Schiedsspruch Albrechts von Österreich zwi-
  • schen dem grafen H. und seiner gattin einerseits, und den grafen
  • Heinrich und Johann Meinhard von Görtz andererseits wegen der
  • feste» Heunburg und Gräfenberg.
  • 1388, H. wird von herzog Albrecht HI zum österreichischen
  • landvogt im Thurgau, Argau und auf dem Schwarzwald ernannt.
  • 1390 — 91. t Margaretha; Hugo wendet sich der weit und
  • dem firauendienste ab.
  • 1393, 5 December. Verzicht der bruder grafen von Mont-
  • *
  • 1 Vgl, Snchenwirt 4/ 26«
  • 22
  • fort gegen Österreich auf alle anforderungen an den Bregenzer wald,
  • Staufen, Dornbirn und Stiglingen.
  • Vor 1396. H. vermählt sich zum zweiten mal mit gräfin de-
  • mentia von Toggenburg.
  • 1396. Brief an seine gemahlin aus Ensisheim (nr. 23).
  • 1397. H. hofineister herzog Leopolds von . Österreich.
  • 1397 wird er von markgraf Bernhard von Baden zum Schieds-
  • richter seiner mit den österreichischen Städten und beamten der graf-
  • schaft Hohenberg, Rottenburg und Horb obwaltenden Streitigkeiten
  • vorgeschlagen und nimmt das Schiedsrichteramt an.
  • 1399, 21 März. H. schliesst einen vertrag mit dem kloster
  • Mehrerau wegen der zur feste Thaldorf gehörigen eigenen leute.
  • 1400, 16 Januar. Österreich belehnt den grafen von Mont-
  • fort mit land und leuten.
  • 1401, zweite hälfte. f dementia. H. dichtet die gedichte nr.
  • 27 bis 31.
  • 1402, H. vermählt sich zum drittenmal, mit Anna von Neuhaus.
  • 1402, aus Wien sendet H. seiner gemahlin den brief nr. 34.
  • 1402, H. dichtet die nr. 35. 36.
  • 1403, 11 März, übernehmen die herzöge Leopold IV und
  • Friedrich von Österreich von dem grafen Friedrich von Toggenburg
  • die Zahlung von 4000 fl., welche derselbe noch an Hugo als heiraths-
  • gut Clementias schuldete.
  • 1404, 26 April. Kaiser Ruprecht verleiht H. die lehen derer
  • von Stadeck, nämlich Stadeck bei Graz, Rohrau, feste und herr-
  • schaft in Österreich, die feste Teufenbach und die guter zu Straleck
  • und im Murzthale.
  • 1405, 16 October, schließt H. mit den Appenzellem einen
  • vertrag, wodurch seine im eidgenössischen gebiete gelegene feste
  • Neuburg sammt den dazu gehörigen leuten in dem damals geführten
  • kriege zwischen Appenzell und Österreich ihm gesichert wird. .
  • 1 406 bestätigt herzog Leopold von Österreich dem grafen H. und
  • dessen söhne Ulrich die rechte, welche letzterer von seinem Schwieger-
  • vater, Hans von Stadeck, über das dorf Rauchenwart erhalten hatte.
  • ' 1407 schenkt Guda, die gemahlin Ulrichs, diesem und ihrem Schwie-
  • gervater H. die festen Rohrau , Krems bei Voitsberg und Kranichfeld.
  • 1407. Theilnahme an dem österreichischen kriegszug gegen
  • Johann Sokol.
  • 23
  • 1408, am mittwoch vor Lsetare. K. Rupert ertheilt den grafen
  • H. und Wilhelm von Montfort einigie Privilegien.
  • 1408, 26 December, ertheileu H. und sein neffe Wilhelm der
  • Stadt Bregenz zeitweise Steuerfreiheiten, bleibende ermäßigungen und
  • andere freiheiten zum lohne für ihr verhalten im Appenzeller kriege.
  • 1409, am sonntag nach lichtmeß, dehnen H. und sein söhn
  • Ulrich obige Steuerfreiheit für ihren antheil an der Stadt Bregenz
  • von 5 auf 10 jähre aus und erklären, dass nach verfluss der 10
  • jähre die stadt für immer nur 100 % Steuer bezahlen dürfe.
  • 1409, freitag vor Palmtag. H. und sein söhn Ulrich ertheilen
  • den Bregenzem mehrere freiheiten, namentlich fi*eizügigkeit , das
  • recht auszuwandern, fremde aufzunehmen und sich frei zu ver-
  • ehelichen..
  • 1409, 23 August. H. wird von Herzog Ernst von Österreich
  • mit einem halben hause zu Fürstenfeld belehnt, das er von Hans
  • von Ebersdorf gekauft hat.
  • 1410, 27 Mai, belehnt H. den Ehrenreich auf dem Feld mit
  • einem hofe und zugehör in der pfarre Grafendorf.
  • 1410, 29 September. H. vergleicht sich mit Wolf Wurm-
  • brand zu Stuppach wegen einiger stadeckischer guter.
  • 1411, 25 Januar, bestätigt H. eine Schenkung Annas, wittwe
  • Dietrichs von Teufenbach, an ihren zweiten gemahl, Günther von
  • Herberstein.
  • 1412 bestätigt Guda von Stadeck die Schenkung des jahres
  • 1407 an H. und seinen söhn Ulrich.
  • 1413, 4 October, gebiert Anna von Neuhaus dem dichter einen
  • söhn, namens Stephan.
  • 1414 ist nr. 38 gedichtet.
  • 1415. Landeshauptmann von Steiermark.
  • 1415, 6 September. H. und sein Neffe graf Wilhelm, er-
  • richten unter sich einen burgfrieden, sich erstreckend auf bürg und
  • Stadt Bregenz und einige andere ihnen gehörige Schlösser.
  • 1417. H. belehnt den Niklas Hundsheimer in der Rohrau über
  • sechs pfund gülts zu Scharndorf.
  • 1417. H. verkauft einige guter (prsedia) zu Rinnberg an Wolf-
  • gang von Wurmbrand.
  • 1418, 26 Januar. H. kauft einige guter und gülten im dorfe
  • Rauchenwart, die der hofkapelle zu Wien gehört hatten.
  • 24
  • 1418, 10 Mai. H. belehnt den Konrad Wildongsmaorer mit
  • einigen gütern in der herrschaft Rohcau.
  • 1419 t söin söhn Ulrich.
  • 1422, 3 Januar. H. überlässt mehrere von den Stadeckem
  • herrührende lehngüter und einkünfte zu Brunn, Yischa, Piesting
  • etc. bei Wiener-Neustadt an herzog Ernst von Österreich.
  • 1422, 27 März. Graf Hugo von Montfort zu Bregenz und
  • graf Hugo von Montfort und Pfannenberg verzeichnen und ver-
  • marken den burgfrieden des Schlosses und der stadt Bregenz, und
  • versprechen diese markung 20 jähre zu halten.
  • 1422, 27 März. Die beiden grafen vertragen sich über die
  • erbgerechtigkeit an Bregenz.
  • 1422 stiftet H. mit seinem söhne Stephan zusammen ip Bregenz
  • auf der höhe des Hirschberges zu ehren des h. Johannes des täufers
  • und der S. Ursulagesellschaft ein frauenkloster Dominikanerordens.
  • 1423, 4 April, f Hugo von Montfort; er wurde in der kirche
  • der Minoriten zu Brück an der Mur beigesetzt. In der schloss-
  • capelle zu Bregenz befand sich noch im jähre 1575 sein porträt
  • mit der inschrift: graf Hang von Montfort ritter, herr zue Pregenz
  • vnnd Pfannenberg.
  • 25
  • I
  • An dich gedenken hat erkikt das leben min 1»
  • Uss aller pin,
  • Trut keiserin!
  • Min muot, min sin
  • 5 TJf endes zil
  • Dient dir sicherlichen.
  • Wiß ouch das mich das herze wist
  • Und sich tegelichen flist
  • Mit ganzem muot der sinne min,
  • 10 Das ich durch keiner slachte pin
  • Vergesse miner trüwen.
  • Es tuot mich nimer rüwen
  • Gantze trüw an argen wan,
  • Wan ich nie lieber lieb gewan:
  • 15 Das züg ich an den werden got, 1^
  • Das ich doch tuon nach sim gebot.
  • Hän ich dich lieb für all dis weit,
  • Frow, des gib mir widergelt.
  • Das ich für war werd innen
  • 20 Widergelts mit lieben sinnen.
  • Mit trüwen und mit eren.
  • Wizz das sich sicher meret
  • Min stetikeit von tag ze tag.
  • Frow, du bist min bluender hag,
  • L Weinhold s. 39—42. 1 — 6 macht die handsohrift nur bei 3. 4. 6
  • Zeilenabsatz. 4 sin H. 6 dz hertze. 7 teglichen HW. 12 niemer HW.
  • 13 Gantz HW. 15 zuh W. 17 die weit W. 20 widergelts] din W.
  • 22 meren HW. 23 stetikeit] stete tuot W. blugender H, blnegender W.
  • 22. Da das verbum finitum fehlt, so ist mir wahrscheinlicher als die
  • von Weinhold vorgenommene stärkere änderung, dass der fehler in dem
  • reimwort zu suchen ist. Dem von mir gesetzten eren: meret entspricht ge-
  • heftet: glesten 28, 564.
  • 26
  • 25 Entsprossen in mim herzen.
  • Du kanst mir wenden smerzen
  • Für alles das ich ie gesach.
  • Zartes bild, ein obetach
  • Suoch du dir nach lere.
  • 30 Frow, hüete diner ere,
  • Bis stet an alles wenken.
  • Du solt daran gedenken
  • Das er nieman vergelten mag.
  • Wer alles, das der helle tag
  • 35 Überschinet, het sicherlich,
  • Es wer doch unmüglich
  • Das si mit vergolten wer.
  • Zartü frow so tugentber,
  • Du volge miner lere.
  • 40 Sicherlich fro Ere
  • Die muoss dich überkrönen.
  • Für alles vogeldönen
  • Sich ich din lieplich sinne.
  • Min höchste küneginne
  • 45 Wetlich uf diser erden,
  • Min herz daz müest verderben,
  • Het ich nit dine guete.
  • Vor ungelük behuete
  • 25 minem HW. 29 suech W. 29 f. ler : eer HW. 30 hüt HW.
  • 31 stet H, und oft diese bezeichnung für », auch für ä. 35 het fehlt H;
  • W. ergänzt din. 36 unmüglich W.] muglich H. 37 mit W.] nit H.
  • 38 tugentbär H. 39 du volg H, des volg W. ler : eer HW. 40 fraw.
  • 41 W. streicht die. 43 gich ich W. 43 f. sinn : kuneginn U. 44 hochstiu
  • kunigin ( : sinn) W. 45 weltlich HW. 47 dein H, din W.
  • 43. sich ich in gich ich zu Andern, wie Weinhold thut, halte ich nicht
  • für iiöthig; es ist durch ,8ehe ich an* zu übersetzen, sehen braucht der
  • dichter überhaupt zuweilen in eigentümlicher weise: so 4, 88 din erbermde
  • an mich sich; 18, 195 din gotlich gnad doch daran sich; 19, 20 din wiplich
  • zucht doch daran sich. 45 weltlich schreibt die hs. hier und noch 2, 18.
  • 18, 106. 37, 38. Dass aber wntlich gemeint ist, ist unzweifelhaft. Diese
  • entstellung ist alt, in den Nibelungen schreibt bereits A 42, 4 wnltliche;
  • 194, 4 hat h weltlich, 276, 4 setzt b weltliches u. s. w.
  • 27
  • Got dich durch sin trinitat!
  • 50 Sin kraft doch nimer ende hat
  • Und ist och gar almechtig.
  • Min herz das ist fürtrechtig
  • Nach diner süessen minne.
  • In diner guet ich brinne
  • 55 Mit ernest and mit stetem muot.
  • Zwar ich gesach doch nie kein guot
  • Darumb ich missetete.
  • Ob michs all die weit dann bete,
  • Das wer mir gliches als ein wind.
  • 60 Min glük, min heil, min seiden kind,
  • Du bist ze trost erkoren mir.
  • Das sag ich sicherlichen dir.
  • Das du mir bist das niemen weiß:
  • Das firmament, der zirkelkreiß
  • 65 Der hat dich umbeslossen.
  • Frow, bis unverdrossen
  • Gen got des ersten morgens fruo;
  • Dem sprich mit ganzer demuot zuo
  • Und bitt in durch sin guete 1^
  • 70 Das er dich wol behuete
  • Vor grossem misselingen.
  • Darnach so lä dich vinden
  • Gen der weit mit schimpfe.
  • Da suoch du fröd mit glimpfe,
  • *
  • 50 niemer HW. 51 auch HW. 53 suossen W. 53 f. rninn :
  • brinn HW. 55 ernst HW. 56 doch fehlt W. 57 misstgt H,
  • missetet W. 58 b|t H, bet W. 59 gleichs H; W. glich. 61 erkorn
  • HW. 63 nieman HW. 73 f. schimpf HW. 74 suech W. gelimpf
  • H., glimpf W.
  • *
  • 55 ernst wird im verse fast immer so verwendet, dass das wort hebung
  • und Senkung füllt, daher wahrscheinlich ernest; vgl. 2, 69. 75. 28, 170.
  • Der reim auf gernst (18, 18. 28, 590. 33, 14) widerstreitet nicht. Nur 18,
  • 270 verlangt der vers einsilbige ausspräche. 59 glichs in glich mit
  • Weinhold zu verändern ist unnöthig; es kann flectiertes neutr. sein; wahr-
  • scheinlicher aber gen. in adverb. sinne. Es steht noch 4, 160; und nach
  • letzterer stelle habe ich das falsche gleichndst 33, 127 gebessert.
  • 28
  • 75 Zucht und bescheidenheit:
  • So wirt din lob unmassen breit.
  • Du werdes wib, mins herzen schrin,
  • Du rechte muotes kickerin,
  • Mins hertzen und minr sinne.
  • 80 Frow, die rechte minne
  • Hat mich uß dir geschossen.
  • Min hertz das ist verslossen
  • Mit triiwen und mit stetikeit,
  • Zarte frow, bin ich bereit,
  • 85 Wilt du mich icht versuochen,
  • Aid wes du wilt. geruochen
  • Gen mir, das tuen ich willeklich.
  • Du macht och wol versuochen mich
  • Wie dik du wilt, min höchster hört.
  • *
  • 78 rechtiu W. 79 miner W. 79 f. sinn : minu HW. 80 fraw
  • eer H, frou Er W. recht H, rechtiu W. 82 verschlozzen W. wohl druck-
  • fehler. 86 swes du wilt W, wes wilt du H. 88 auch H. 89 Der
  • rest der spalte ist leer.
  • 83 ein «tco xoivou, indem diese zeile sowohl zu 82 als zu 84 gehört.
  • Dieser syntaktischen freiheit hedient sich der dichter mehrfach: ygl. 4, 77.
  • 18, 74. 28, 356. Auch 5, 341 dürfte man das komma nach treit streichen
  • und gar kleglich in die erden als gemeinsamen begriff fassen. 89 Dass
  • der schluss fehlt, lässt sich nicht behaupten; der leer gebliebene räum am
  • schluss der spalte ist nicht größer, als er auch sonst in ähnlichem falle zu
  • sein pflegt. Die reimlose zeile fUllt allerdings auf; allein auch der eingang
  • des gedichtes weicht von der üblichen form der reimpaare ab und zeigt
  • eine reimlose zeile.
  • 5J9
  • II
  • Wer aventür wil hören 2*
  • Und wil in nit betören
  • Wie es mir in der jugent gie:
  • Ein selig weib mich umbevie
  • 5 Mit ir süessen minne;
  • Ich gedacht in minem sinne,
  • Dafür weit ich nit keiser sin.
  • Nu was das liebe frowelin
  • Geschikt als es von rechte sold.
  • 10 Ir lieb nem ich für alles gold,
  • Ir angesicht min sunnen schin.
  • Als edel gestein von Arabin
  • Das möcht ir nit geliehen.
  • Ir wandel tet mich riehen,
  • 15 Den si wiplich an ir truog.
  • Weidenlich hübsch unde kluog
  • Pflag si mit guoten sitten
  • Untrüwen gar vermitten
  • In irs herzen stammen. 2^
  • 20 Si schozz mit füres flammen
  • In mines herzen klusen.
  • Gren Senenberg behusen
  • Ward ich do ze stunden,
  • 4 umb vie. 5 f. minn : sinn. 8 lieb. 9 recht. 11 min] für?
  • 16 vnd.
  • 1 Der nachsatz zu wer ist aus dem zusammenhange leicht zu ergänzen.
  • 18 eigenthümlich ist die construction von pflegen mit partic. statt infin.
  • 22 Senenberg gehört in die zahlreiche klasse derartiger allegorischer Orts-
  • namen, über welche Wackernagel in Pfeiffers Germania 5, 314 ff. gehandelt hatf
  • (
  • 3Ö
  • Trurig genzlich funden
  • 2R In großen sorgen da.
  • Amor vineit omnia,
  • Vieng mich mit ganzer kreft.
  • Ich wen das ritterscheft
  • An wer als gar nie niderlag.
  • 30 Ich gedächt, kem mir der seiden tag,
  • Das ich könd erwerben
  • Vor mines todes sterben
  • Der frowen huld, ir guete,
  • So wer mir ungemuete
  • 35 Zergangen als der sne,
  • Mir tet kein truren we.
  • Damach begond ich sinnen,
  • Mocht ich sie bringen innen,
  • Wi es mir an mim herzen lit,
  • 40 Ich kam zuo einer selgen zit
  • Gegangen züo der frowen.
  • Ich wolt da gerne schowen
  • Wie mir min red gelüken weit.
  • Ich gedacht, ir guet ist ungezelt,
  • 45 Si vervächt mirs tugentlich.
  • Ich sprach: frowe gnadenrich,
  • Vememet mich was ich üch sag.
  • Es ist mer dann jär und tag.
  • Zwang mich üwer guete.
  • 50 Ir knnnent mir ungmuete.
  • Mindern und och meren.
  • Darnach wolt ich mich keren,
  • Das ich in üwerm dienst weit sin:
  • So kem ich gar us grosser pin.
  • 55 Si sprach: zuo minem got,
  • 84 min? 40 seligen. 42 gern. 46 frö. 47 vemempt. ew.
  • 50 ungemuete. 51 auch.
  • 55 zuo minem got, ungewöhnliche ausdrucksweise, die doch wohl eine
  • betheurung bezeichnen soll.
  • st
  • Es dunket mich ein spot
  • Die red die ich davor mir hän ghört.
  • Dik wib und man wirt betört
  • Mit Worten da man der werich nicht phligt.
  • 60 Wie gar man es so ringe wigt
  • Damit die weit nu umbegät!
  • Liegen triegen fruo und spät
  • Das heissent si geschibikeit.
  • Phuch der von adel wäppen treit!
  • 65 Ir sult üch sin imer schämen,
  • Wann es tuot an gewissen lamen.
  • Ich sprach: frow, des tuen ich nicht.
  • Erschroken was min zuoversicht,
  • Daz macht an mir der ernest groß.
  • 70 Die röt mir under die ogen schoß,
  • Das macht des bluotes hitz.
  • Ich kond noch das noch ditz
  • Und stieß och an den werten min. 2^
  • Damit erkant die frowe so vin
  • 75 Den ernest der mir nahe was.
  • . Si sprach: gesell, ich merk wol das,
  • Du wilt zeim stummen werden.
  • Ich laß dich nit uf erden,
  • Du solt in minem dienst bestän,
  • 80 Wan ich dir des mit eren gan;
  • Daruf macht du wol büwen.
  • Des lob ich dir mit trüwen
  • 56 dunckt. 57 gehört. 60 ring. 61 umb. 65 lichs sin
  • yemer schammen. 66 lammen. 69 ernst. 72 doch das. 73 auch.
  • 75 ernst. 77 zu ainem. 80 g&n.
  • 81 Weinhold schreibt durchgängig buwen: und wenn dies richtig,
  • dann ist allerdings bewiesen, dass der dichter auch truwe, nicht trüwe
  • "prach. Aber da auf alemannischem gebiete biuwen, part. gebiuwen, vor-
  • kommt (Haupt zu Engelh. 5222), so habe ich kein bedenken getragen
  • ü anzusetzen. Vgl. 3, 24. 18, 73. 28, 50. 53. 292. 538. 587. 31, 36. 33,
  • 105. 38; 129.
  • 32
  • Und tue mir das herwider.
  • Hiemit da ward gevider
  • 85 Trüwe stet mit hohem muot.
  • Werlich die lieb sich meren tuot
  • Als durch den barillen tuot die gsicht.
  • Nu ist als min leid enwicht.
  • Frow, ir gend mir üwern segen,
  • 90 Wan ich wil rechter trüwen pflegen.
  • Was ich üch verheissen han.
  • Hin huob ich mich uf strasses pan.
  • Darnach was ich wol jar und tag,
  • Das ich nie rechter ruowe pflag
  • 95 Von rechtem senen hinder sich.
  • Zu einem hof, was lobelich,
  • Kam ich geritten in das land,
  • Da ich die wolgemuoten vand
  • Und ritterschaft ein michel teil,
  • 100 G-raven frien herren geil,
  • Die woltend triben ritterspil,
  • Turnieren stechen zuo dem zil.
  • Min muot was fri mit gedingen guot,
  • Als noch vil manig ritter tuot,
  • 105 Den hofnung nert und, züo versieht:
  • Sus wer die minn vil gar enwicht.
  • In solicher mazz was ich och da.
  • Ich gedacht: wie macht du werden grä?
  • In kurzen jarn beschicht sin nicht.
  • HO Wenn dich die minneklich an sieht,
  • So bist du alles leides bar.
  • 85 trew. 86 din. 87 gesiebt. 92 auf des. 96 loblich
  • 107 auch. 109 jaren. 111 b&r.
  • 87 den barillen: einer der ältesten, wenn nicht der älteste beleg für
  • das wort brille. 92 strasses pan; ganz ebenso ist einem fem. ein genit. s
  • hinzugefügt in erdes gruf 12, 14. Im Reinfrid von Braunschweig sind der-
  • artige 8 nicht selten, aber immer nur voj- einem folgenden subst., mit wel-
  • chem zusammen der gen. eine art compositum bildet.
  • 33
  • Hiemit zoch man die rosse dar
  • Und bereit, als es gewonlich ist,
  • Gar meisterlich nach meisters list
  • 115 Die ross gar wol gezieret,
  • Mit deken durchflorieret,
  • Daruf mang schilt gar rieh erschein
  • Von sechs varwen sunder ein.
  • An Äwo so mag nit wäppen sin.
  • IM Dri varwe mach ich zwifalt schin
  • Von härm und von zobel,
  • TJnden und och oben,
  • - In schiltes rant in egg in ort.
  • Kelen dik darin gehört,
  • 185 Als es die visimente lert,
  • Gar meisterlich darin gekert.
  • Mang schilt gab von golde schin.
  • Silber wiß was ouch darin.
  • Solt ichs als blasinieren,
  • ISO Die Wappen also zieren, 3^
  • Des wer mir ze vil.
  • Der silmen zal, der stunden zil
  • Der mag ich nit gewalten,
  • In minem sinn behalten.
  • IS5 Darzuo gehört der Suochenwirt,
  • Der dik mit red als nahe schirt.
  • Man möcht es grifen mit der band;
  • Er ist in mangem land erkand.
  • Das sag ick üch mit einem wort;
  • 115 ro£Z. 117 manig. 120 varw. 122 unnen. oben snel.
  • 14 kel. 125 uisiment. 127 manig. 137 mocht.
  • 122 snel habe ich unbedenklich gestrichen und den reim zobel: oben
  • bergesiellt (vgl. einleitung s. 9 f., wo ähnliche reime). Die zeile 122 kehrt
  • wörtlich 28, 12 wieder, wo allerdings in dem reim kein anlass zu einer
  • hinzufägong war. Ein ganz ähnlicher zusatz hat 4, 28 stattgefunden, wo
  • ich schin gestrichen habe. Vgl. jedoch die anm. zu dieser stelle. 135 Don
  • Snchenwirt hatte Hugo persönlich auf seiner Preußenfahrt kennen gelernt.
  • Montfort ^
  • u
  • uo Er ist der best den ich ie ghort
  • Von got und von den wappen.
  • Da tribt er keine gräppen,
  • Er vächtz mit geblüemten Worten an,
  • Des ich doch leider nit enkan.
  • 140 gehört.
  • 35
  • m
  • (jott gruezz din lieben ogen,
  • Din mund und och din hirn.
  • Ich stän sin äne logen,
  • Du bist in minem herzen ein senlich liebi dirn. 3*^
  • ft Und künde sich din guete
  • Us kluogen silmen richten,
  • Ich weit nach mim gemuete
  • Diner trüw ein minneliedli tichten.
  • Din sehen gab mir ze stüre
  • 10 In mines herzen grund,
  • Din scharphen blik gehüre.
  • Mir sinn und muot in rechter lieb enzunt.
  • Ich wand ich wolt
  • Nach diner minn verbrinnen.
  • 15 Du gist mir f roden riehen solt;
  • Din guetikeit sol des werden innen.
  • Als lieb zergät mit leid
  • Wetlich uf diser erden.
  • Sprich ich uf minen eid,
  • 20 Es mag nit anders werden.
  • III gedruckt in Hagen s Germania 7, 338— 340. 2 auch. 5 guet
  • (:gemuet). 9 stür ( : gehür). 13 kein abeatz. 18 weltlich.
  • 16 Da Hugo die Senkungen nicht leicht zwischen zwei Worten, sondern
  • nnr innerhalb desselben wortes (ünmüot etc.) auszulassen pflegt, so läge es
  • nahe vor sol ein ausgefallenes die zu ergänzen. Allein es finden sich
  • mehrere stellen, wo grade in dem elfsilbigen aus der Titurelstrophe ent-
  • lehnten yerse nach der vierten silbe die Senkung fehlt. Vgl. 28, 344. 28,
  • 448. 88, 172. In dem verse von vier hebungen: 14, 26.
  • 3*
  • 36
  • Also bin ich nit gscheiden,
  • Des wil ich got getriiwen,
  • Nieman lazz mich dir leiden,
  • Ich wolt uf din stetikeit einen hohen turn büwen.
  • 25 lieplich zart, du suesse,
  • Mins herzen fröd und lust.
  • Zwei äphelli ich gruesse
  • Gewaphsn uß diner brüst.
  • Die sind gar wol gedron 3*
  • 30 Und stand ital eben
  • Gar wirdeklich und schon.
  • In seiden muessist leben.
  • Fürbas ich nit reden kan,
  • Din gueti loben sol;
  • 35 Got der mich geschaffen hat
  • Der weiß min gedenken wol.
  • Hab guoten muot, min lieber buol,
  • Bis fri vor allem truren,
  • Setz mich uf der fröden stuol,
  • 40 Uf mich so macht du muren. '
  • Was ich dir ie verheissen hän,
  • Das hast du also funden.
  • Glük gang dich miteinander an,
  • Des wünsch ich dir zestunden.
  • 46 Du solt in dinem schriben
  • . Mich fürbas nit me nennen;
  • 21 geschaiden. 22 getrawen (: bawen.) 23 niemand. 25. 27 suess
  • gruesB. 28 gewachsen.
  • 24 Dem dichter hat wohl die stelle des Jüngern Titurel, die dieser aas
  • Wolfram entlehnte (German. 13, 11) vorgeschwebt: üf min flinslichen sorge
  • möht man für stürm eine burc müren. 33. 35. Die reimlosigkeit in der
  • vierzeiligen Strophe ist nicht glaublich; am nächsten l&ge mag, das freilich
  • auf hat einen auch für unsem dichter wenig befriedigenden reim ergibt.
  • 37
  • An dir wil ich stet bliben,
  • Gesclirift und schriber kan ich wol kennen.
  • Der schriber ist dins handeis,
  • 50 Got geb im selig zit,
  • Eins züchtigen wandeis,
  • Sin geberd gar eben lit.
  • Wil er darzuo verswigen sin,
  • So hat er gnäd von got,
  • 55 Wan nachred bringet große pin
  • Und wirt eins selber zie spot.
  • Ich weiß von im nit denn guot, 4*
  • Ich warne in süss daran,
  • Daz er sich hab in rechter huot,
  • 60 Wan ich im guotes gan.
  • Eins tue nit vergessen,
  • Daran gedenk ze aller stund.
  • Sunder mit sitten messen,
  • Niemen offen dins herzen gruhd,
  • 65 Es sei och denn dinem getrüwen buolen
  • Aid dinem bichtiger.
  • So belibst dest bas in ruowen;
  • Von red kunt grosse swer.
  • Du la dir niemen tichten,
  • 70 Schrib us dins herzen grund
  • Siechte wort mit trüwen richten,
  • Die tuond mich sicher gsund;
  • Du fragist denn den schriber glich
  • Das er dir gebi rät.
  • 75 Den grueß mir tugentlich ;
  • Sin wis im wol anstät.
  • 47 beleihen. 58 warnen. 64 nieman. 69nieman. 70 deines. 72 gesund,
  • 65 vielleicht es si ot dim getrüwen buolen.
  • 38
  • Got dank dir dines trüwen rät,
  • Dabi ich wol bekenne
  • Das din herz ein senen hat
  • 80 Das ich doch trüwa nenne.
  • Mich dunkt din guet
  • Die hab nach mir ein liden;
  • Min herz nach diner guete wuet,
  • Ze widergelte wil es dich nit miden.
  • 85 Das macht din wiplich geber, 4*»
  • Die ist gar schon gemessen;
  • Es ist an alles gever.
  • tue min nit vergessen!
  • 78 bekenn (: nenn). 84 widergelt. 85 kein absatas.
  • 77 dines trüwen rät ( : hat). Diese abwerfiing des gen. s im reime findet
  • sich in der handschrift nicht selten, man hat daher nicht etwa dines in
  • dinen zu verUndern. Su der element des luft ( : gnft) ö, 25. wuochers fri
  • und süntlichs fürkofen (: rofen) 5, 271. ich war uf wag des bittcrn mer
  • (: swer) 13, 1. der sünd und och des liden (: miden) 13, 42. und was unstetes
  • muote ( : huote) 25, 25. mines stolzen lib ( : wib) 25, 35. mins muote ( : ze
  • guote) 25, 167. beit ein wenig und vftr gemach (tsach) 28, 164. die al-
  • mechtikeit got (: spot) 28, 501. ein figur des himelrich (: gel ich) 28, 613
  • die gerechtikeit got (:spot) 33, 81. sines gnedigen ergetzen (: setzen.
  • 34, 6. Das hier vermisste s hat die hs. 19, 14 von gnaden gots : spot)
  • 28, 326 guots: muot. 30, 69 eins selgen lebens : geben , und man dürfte
  • danach vielleicht überall das s in sein grammatisches recht einsetzen, da
  • reime mit einem überschüssigen s denen mit andern überschüssigen con-
  • Bonanten völlig analog sind (vgl. s, 9).
  • 39
  • IV
  • Aller wisheit anevang
  • Ist ze bruefen an dem ussgang
  • An mannen und an wiben.
  • Wer möcht in fröden bliben,
  • 5 Solt mans als bedenken
  • Was sich tuot ze sünden senken?
  • Y gitikeit du bitter hört,
  • Du stiftest mein, du stiftest mort,
  • Und hast vil bösr artikel.
  • 10 Der sei ein böser stikel
  • Bist du mit sneller il.
  • Ach giftig böser phil
  • In aller menschen herzen,
  • Du bruefest jamersmerzen,
  • 15 Aller menschen verderben.
  • Davon so kumpt ewig sterben,
  • Wer sich darinn lät vinden.
  • In sölicher sach erblinden.
  • Ach herr got durch die guete din, 4®
  • 80 An sünd so mag ich hart gesin,
  • Hilf mir zu einem guoten end,
  • Bichte riiw und puoss mir send.
  • An dich ward nie noch nimer wirt,
  • Als guot US diner gotheit pirt.
  • 4 beleihen. 7 Yy, 9 yöser. 11 phlil. 19 herre. 22 bicht
  • rew. 23 niemer.
  • 7 Die interjection, welche hier in der Schreibung yy begegnet, kommt
  • richtiger mit einfachem y geschrieben 17, 9 vor. 24 pirt bemerkenswerth
  • als ein beleg des äußerst seltenen passiven gebrauches von bem. Vgl.
  • Parzlyal III, 792 und anm.
  • 40
  • 25 Weren alle wasser timpten,
  • Darus geschriben mit Worten gerimpten,
  • Der fünn himel papir fin,
  • Alles mergries subtü
  • Schriber, und schribent tusent jar,
  • 30 Als lob gras vedren clär,
  • Nieman möcht es volschriben,
  • Die hoch die tieff durchtriben,
  • Die breit die leng durchgründen.
  • Mit keiner slachte fünden
  • 35 Mag es nieman gedenken.
  • Nieman sol sich drin senken.
  • Got was ie und imer ist,
  • Daz ist ze clär allr menschen list,
  • Nit hat in umbvangen;
  • 40 Er hat es als umbgangen:
  • Davon heist er almechtig.
  • An zwifel hat er den sig.
  • Das glob ich och und blib dabi:
  • Ein slechter glob ist wandeis fri.
  • 45 got, was hast du ze danken mir!
  • Sei, recht vemunst hän ich von dir, 4^
  • Hän ich dabi ie unrecht getan,
  • Da bist du gar unschuldig an.
  • Min eigen willen hast mir geben.
  • 28 subtil schin. 34 »lacht. 36 darin. 37 iemer. 88 aller.
  • 39 nüt. 43 auch und belib. 44 glaub. 46 vemunft. 49 min.
  • 25 ff. Vgl. Reinh. Köhler in Orient und Occident 2, 544-559 und
  • Germania 17, 128. 24, 128. 27 der fürin himel ist ohne zweifei das
  • empyreum, der äußerste und daher größte der neun himmel. 27 f. Der
  • reim fin: schin ist, wie ich schon zu 2, 122 bemerkte, in keinem falle der
  • richtige, wie das unsinnige schin ergibt; aber möglichenfalls ist auch das
  • erste reimwort interpoliert , und der ursprüngliche reim war papir : subtil,
  • der 28, 593 nochmals begegnet. 45 Man möchte vermuthen hän ich
  • oder gist du, statt hast du. Doch im hinblick auf 4, 61. 27, 64 enthalte
  • ich mich jeder änderung. 49 Das« gott dem menschen eigenen willen
  • und damit die Verantwortung für sein thun gegeben, hebt der dichter an
  • 41
  • 50 Damit so mag ich also leben
  • Das ich tuon übel oder guot.
  • Nu bin ich fleisch bein und pluot,
  • Daz züht den dementen nach:
  • Zu götlichem dienst ist im nit gäch.
  • 55 Ich bekenn, ich bin ein arm man,
  • An dich so mag ich nit bestän.
  • Und solt ich tusent jar leben,
  • Du muost mir hilf und rät geben,
  • Sol ich din huld erwerben:
  • 60 Sus muesst ich gar verderben.
  • Was du mir gist, das gib ich dir;
  • Kein guottet tuon ich selb von mir.
  • Ach got durch dine trüwe
  • Gib minem herzen rüwe
  • 65 Und hilf mir minem höbet,
  • Das es nit werd berobet
  • Sinn und auch vernunst.
  • Grib mir gerechte kunst,
  • Damit ich clag min missetat,
  • 70 Die min lib begangen hat.
  • Mich rüwet an allen spot
  • Wa ich der zehen gebot
  • le keins hän gebrochen.
  • got lazz ungerochen!
  • 75 Genad tue gen mir schiben, 5*
  • Wä ich die gaben siben
  • Des heiigen geistes tugent
  • In alter oder in jugent
  • Nit enhän gehalten.
  • 53 zühet. 62 gütet. 63 f. trew : rew. 66 beraubet. 77 hai-
  • ligen. 79 nitt hän.
  • verschiedenen- stellen hervor, zum theil mit den gleichen werten. Vgl. 13,
  • 45. 22, 9. 27, 85. 30, 85.
  • 79 Die negation en fehlt wie hier noch 5, 352, beidemal nach nicht,
  • aber nach dem versbau wahrscheinlich. Häufiger wird das einschränkende
  • en mit conj. weggelassen; vgl. 13, 19. 27, 193. 28, 689. 37, 58.
  • 42
  • 80 Des tuot nu rüwe walten
  • Und ist mir och von herzen leid.
  • Wa ich die acht selikeit
  • In wird in er nicht ghabt hän
  • Und daruf ganz min flizz getan,
  • 85 All sünd und wa ie sünd von kan,
  • Wa ich der dehein begangen han,
  • Starker got, das rüwet mich.
  • Din erbermde an mich sich
  • Und lä mir die ze statten komen,
  • uo Wan ich hän in der gschrift vernomen
  • Das du Moyses mit sinem her
  • Zwelf Straße machtest durch das mer:
  • Nu hilf mir uss der sünden ruot.
  • Ich man dich an din tugent guot
  • j)n Die da geschach da du wer kind
  • Vor esel und gehornem rind:
  • Die muoter din gar guetlich pflag.
  • Der menschheit erschein der seiden tag,
  • Din demuot gross, als Lucas sagt.
  • lüü Si was din muotr und doch ein magt.
  • A
  • An all meil, daz glob ich wol.
  • Got vatter, ich dich loben sol:
  • Von diner gnad hän ich den sin.
  • Lib und guot muoss als dahin,
  • 106 Wer mich daran wolt wenden
  • Und mich an dem glöben phenden.
  • Ich glob gar stark, da behalt mich bi.
  • All dine wort sind wandeis fri.
  • Eins ich in grossen sorgen bin:
  • 110 Grlob an werch ist halber sin;
  • Damit so mag ich nit bestän.
  • Ich muss ie werch ze dem globen hän.
  • Das weiss ich wol, got hab min gwalt;
  • 80 tut nun rew. 81 auch, von fehlt. 83 und in er nicht g<
  • 88 erberra(f. 92 zwölf straß. 95 wert. 100 mäter. 106 gl
  • 107 glaub. 108 alle. 110 glaub. 112 zu. 113 gewalt.
  • 43
  • Ich wirb also, ich sterb jung oder alt:
  • 115 Daz macht min eigen wille.
  • Got mich vor sünden stille.
  • Ich man dich an din trinität:
  • Din marter uns erlöset hat.
  • Wie war daz niemen kan
  • 120 Kein widerred doch gen dir hän
  • Vor gericht am jüngsten tag.
  • Dem ist also das ich üch sag.
  • All profecien werdent kunt
  • Gar snell getan allr menschen munt,
  • 125 Die vor vil tusent jarn sind bschehen.
  • All weit muoß in der warheit jehen
  • Daz es dann als geschehen ist:*
  • Da hilfet weder kunst noch list.
  • Wer sich vor nit gefurdert hat, ' 5*^
  • 130 Pet und almuosn ist denn ze spät
  • Und hilft och nimer rectt tuon.
  • Das unrecht hat wedr frid noch suon,
  • Ungelob der muoß sich smügen.
  • Zwelf potten sind gezügen
  • 135 In all die weit, si lieb oder leit.
  • Da händ si ie die warheit gseit.
  • Nach gots gebot, als ich vernam.
  • Der heilig geist do zuo in kam
  • Und machts als gar durlüchtig.
  • 140 Ir herz daz ward inbrünstig
  • In götlicher lieb und minn.
  • Kein arger gedank noch sinn
  • Mocht si nit nie berueren.
  • Daz recht daz woltents fueren
  • 145 Gar willeklich unverdrossen.
  • 115 f. will : still. 119 nieman. 120 widered. 124 aller. 125 jaren
  • sind beschehen. 128 hilfelt. 130 almuosen. 181 hilfet auch mima.
  • 132 weder. 134 zwölf, gezeugn. 136 gesait, 144 woltentz,
  • 119 vielleicht wie war ist daz niemen kan.
  • 44
  • Des händ ai ir pluot vergossen
  • Hie und da in mengem land.
  • Gezügen werdents da zehand.
  • Eins wirt ein urchünde:
  • 150 ledes mensch des andern sünde
  • Bekent und sine missetät
  • Als die es selb begangen hat.
  • Da sehent wis und toren
  • Das niemen wirt verloren
  • 155 Denn mit dem rechte und umb sin schuld.
  • Wer nu hat des schephers huld, 5**
  • Der ist geselget eWenklich:
  • Zelon wirt im das himelrich.
  • Nu sitzt der herr gar unversmogen
  • 160 Grlichs als uf eim regenbogen,
  • Und zuo den selben stunden
  • Zeigt er sin fünf wunden,
  • Die er umb uns gelitten hat.
  • Das gericht ist snell und bschicht vil drät,
  • 165 Wan das unrecht stät bloß an wer.
  • Des sieht denn zuo als himelsch her.
  • Nu spricht der mechtig küng behend
  • (Sin ie sin imer ist an end):
  • Gänd her ir seldenrichen,
  • 170 Besitzent ewenklichen
  • Das riebe das üch ist bereit.
  • Die fröd hat keinen underscheit
  • Wan ewigs leben an ende
  • Zuo miner zeswen hende.
  • 146 der. 148 werdentz. 149 urchund : sund. 151 sein.
  • 154 nieman. 155 rechten. 156 schöphers. 157 gescligct. 164 be-
  • schicht. 168 iemor. 171 rieh. 173 f. end : hund.
  • 149 eins im sinne von irgend wer gebraucht der dichter mit Vorliebe.
  • Vgl. noch 3, 56. 24, 125. 27, 99. 28, 27. 153. 476. 607. 660. 30, 53.
  • 55. 62. 68. 69. 79. 83 (vgl. 82!). 32, 23. 33, 52. 134. 38, 107. Danach ist
  • Weinholds bessorung ein in eim 6, 26 unzweifelhaft richtig.
  • 4o
  • 175 Ze der linggen siten stät ein schar,
  • Die sind vor schriken hellevar,
  • Vor grossem jamer unde not,
  • Das sie der ewige tod
  • Mit irm willen hat gevangen.
  • 180 Des muessent si cleglich prangen
  • Vor gottes angesicht.
  • Ir pet die ist enwicht,
  • Und wlinschent über sich
  • Berg si dekent glich, 6*
  • 185 Und weltint noch mer pin hän,
  • Damit si wern des grichtes an,
  • Wan si sehent wol und we
  • Und jamer in der sünden se.
  • Nu spricht der herr mit zorn:
  • 190 Wol hin, ir sind verlorn:
  • Uwer sünd tuot üch verfluochen.
  • Ir woltent nie gesuochen
  • Min rieh und stuond doch offen:
  • Davon sind ir geloffen.
  • 195 Des varend hin behende
  • In imerwe an ende.
  • 175 zu. 177 und. 178 ewig. 182 du. 186 werint des gerichtz.
  • 187 won, 189 herre. 195 f. behend : end. 196 yemer we.
  • 184 Wohl deken zu lesen, denn es muss doch der conjunctiv gemeint
  • sein. •
  • 46
  • Ich wen daz nieman nu si,
  • Im won ein anvechtunge bi,
  • Das sich doch zühet wider got.
  • Unrecht tuon das ist ein spot
  • 5 Und nimpt nit guoten ende.
  • * In jugent fruo behende
  • Zwang mich och ein liden,
  • Das kund min herz versniden:
  • Das warent selig frowen, 6^
  • 10 Die tet ich gerne schowen,
  • Und darzuo liebe töchterlin,
  • Die tätent minem herzen pin,
  • Ein wil lieb, die andern leid:
  • Der Wechsel het vil underscheid.
  • 15 So sprach man, ich weit toben.
  • Ich gedächt ich muess ie loben
  • Mit Worten so ich peste kan.
  • Hiemit hept sich die red an:
  • Ir har bruef ich für siden,
  • 20 Ir guet ist hert ze miden,
  • Dabi ir liebe tinne
  • Geschiket nach der minne
  • In rechter breit und eben.
  • Darunder so hat geben
  • 25 Der dement des luft,
  • *
  • 2 anvechtung. 5 f. end : beiiend. 7 auch. 8 rerschniden.
  • 17 pest. 18 du. 21 f. tinn : minn.
  • n-
  • 20 herl, nicht hart, sagt der dichter, was auch durch reime bewiesen
  • wird (vgl. 5, 293. 12, 23. 28, 157) im unterschiede von dem Verfasser von
  • 39 und 40, der sich der form hart im reime bedient (vgl. 39, 54. 90).
  • 41
  • Gemacht mit clärem guft,
  • Zwei ogen wol geschiket
  • Darin ist mit verbüket
  • Ein scharpfe gsicht und guetlich.
  • 30 Das töchterlin daz sieht lieplich,
  • Und sind doch nit von füre:
  • Das git si mir ze stür.
  • Des muoß ich üch verjehen,
  • Heiß macht mir ir sehen.
  • 35 Ir- wengli wiss nach berlen art,
  • Darinn ist sicher nichts gespart
  • Sangwineus das edel bluot:
  • Die röt sich in die wisse tuot,
  • Subtil gar schon gedrungen,
  • 40 Ir mündli lieplich entsprungen
  • In rechter rubins röti flükt,
  • Ir zenli schon darin gedrükt,
  • Lieb eben unde dabi dein,
  • Wiß recht als ein helfenbein.
  • 45 Ir helsli runt, ir nekli blank,
  • Ir lib geschikt nach wunschgedank:
  • Daran was nits vergessen.
  • Fro Venus het gemessen
  • Mit einem zirkel ussgeschiben
  • 50 Rechte lidmäzz bi ir bliben.
  • Der loff werte mich fürwär
  • Vierdehalbs und drissig jär,
  • Der was ich alt an allen spot.
  • Do gedächt ich erst an got:
  • 55 Was trügnüss in der weite was,
  • Daz glich ich zeinem gruenen gras.
  • Der anevang ist hübsch und vin,
  • Bälde so kumpt snell darin
  • Ein swartze varw und gel,
  • 26 geraaohet. 29 geeicht. 31 f. für : stür. 43 und. 47 nütz.
  • 50 beliben; vielleicht lidon? 51 laiiff. 52 viordhalbB. 55 weit.
  • 56 zu aine. 58 bald.
  • 48
  • 60 Daz ist der tod so snel
  • Oder aber trügnüss und wankelmuot,
  • Das och die lieb zertrennen tuot.
  • Das bedacht ich snell und bald.
  • Vor unmuot luff ich in ein wald
  • 65 Und wolt da sin beliben,
  • Die weit han usgeschiben.
  • Vor ir unstet und trufferi
  • Dunk ich mich in der wiltnust fri.
  • Ich lag unlange dozemal,
  • 70 Do kam der held her Parcifal
  • Geslichen heimlich durch den tan.
  • Ich sach in mit sorgen an:
  • Daz macht sin leng, sin kreftig lib.
  • Ich gedacht: das ist ein selig wib
  • 75 Die den held hat getragen.
  • Sol ich nu min leben wagen,
  • Sol ich sinr kunft hie bestän
  • Oder söl ich fliehen in den tan?
  • Min muot der riet mir beliben,
  • 80 Ich gedacht mich davon nit ze schiben,
  • Und wil bestan der aventür.
  • Got ze hilf und och ze stür
  • Wil ich neinen uf disen tag;
  • Kein sach mir nit geschaden mag.
  • 85 Der held der gruoßt mich tugentlich.
  • Ich sprach, gnäd, herr, gar senfteklich.
  • Er sprach zuo mir: lieber knab,
  • Nu merk die wort die ich dir sag
  • Und tuo mir kund diu kintheit:
  • 61 wankl mut. 62 lieby. 66 haben. 67 truffny. 68 willi
  • 69 onlang. 71 geschlichen. 76 nun. 82 auch. 89 tet.
  • 67 truffni let wahrBcheinlich lesefehler des Schreibers für tru
  • welche form auch Hugos landsmann Vintler hat. 81 Übergang aui
  • direkter in direkte rede; durch und angeknüpft, besten mit dat. stati
  • üblichen accus., auch 5, 77.
  • 49
  • 90 Wie lept man in den landen breit?
  • Ich sprach: herr, ich bin ein man,
  • Für war ich üch wissen lan, 7*
  • Und hän me kraft den dz merteil der weit.
  • Er sprach zuo mir: dest Ferner gelt.
  • 95 Sind ir darzuo kömen,
  • Ich weit mit ris von boraen
  • Der held wol hundert binden.
  • Ich sprach: man mags nit vinden
  • Kein wib die trueg kein solichen helt,
  • lüo Daz leben wer ir abgezelt.
  • Darzuo so vint man keinen man
  • Der kraft der natur müg han.
  • Er sprach zuo mir in guote:
  • Bist du von cristan pluote?
  • i«5 Ich län mich des nit beroben,
  • Ich hän ie cristan globen,
  • Min got ist von einr magt geborn,
  • Daz tet den tief ein sicher zorn;
  • Do ward ir gwalt zerbrochen.
  • 110 Vil manig tusent wocheh
  • Tätent si den grechten leid:
  • Daz understuond die selig meid
  • Mit irem kinde Jhesum. /
  • Das pracht den grechten große frum,
  • 115 Das sich hernach gar wol erfand.
  • Er band den tiefl mit siner band
  • Und ist darzuo drivaltig:
  • 94 Es. dz ist. 101 vindet. 103 f. gut : plüt. 104 cristam.
  • 105 f. berauben : glauben. 107 ainer. 109 gewalt. Hl gerechten.
  • 114 gerechten grösß. 116 ticfel.
  • 94 Es stand die wähl zwischen dest oder dast; letzteres steht in der
  • hs. 25, 84; ersteres hat sein entsprechendes in est 15, 1. 17, 51. Vgl. noch
  • 5, 278. 18, 209. 32, 48. 33, 97. 117 Die hs. schwankt zwischen driualt
  • nnd dreiualt. Da auch in andern ö/«terreichi8c.hcn handschriften drivalt
  • vorkoramt, so ist eine doppelform drivalt und drivalt anzusetzen. Vgl. 27,
  • 25. 95. 28, 481. 32, 50. 138.
  • Montfort ^
  • 7^
  • 50
  • Got vater got sun gewaltig
  • Der heilig geist ein gotheit ist.
  • 120 Sant Johans ewangelist
  • Der hätz geschriben mit sinr hand.
  • Des setz ich üch min hopt ze phand,
  • Darumb so wil ich sterben:
  • Min sei mag nit verderben.
  • 125 Er sprach zuo mir: hab guoten muot.
  • Zwar ich tot kein cristan pluot
  • An schuld, davon bis äne vorcht,
  • Damit het ich min sei verworcht;
  • Ich muest sin gar swer widerkomen
  • 130 Gen got, daz hän ich wol vernomen.
  • Er sprach zuo mir: nu merk gar eben:
  • Bekennest du icht der fürsten leben,
  • Hast du die weit icht recht gesehen.
  • Des solt du mir hie verjehen.
  • 135 Ich sprach: ja herr, ich sag üch für war:
  • Ich het der tag min vierzehn jar,
  • Sid hän ich Wunders vil gesehen.
  • Was plagen der weit ist beschehen,
  • Ich glob es kom von sünden:
  • 140 Wir tuqnds also nit gründen.
  • Mang sach die sich vergangen hat
  • Des ist vergessen gar ze drät.
  • Vil sünd ist vor uns beslossen.
  • Vor got als us gössen.
  • 145 Wii* bekennent eins andern herzen nicht.
  • Dadurch got gar luter sieht
  • (Er weiß och all gedanken)
  • Durch muren und durch blanken: 7*^
  • Da ist vor im nicht verborgen.
  • 150 Wir stand billich in sorgen.
  • So spricht oft ein tumber man:
  • Was gät den müej und arbeit an?
  • 118 vatter. 127 &n. 135 ew. 136 hfttt. 139 glaub.
  • 140 tund 68. 141 manig. 145 ainr. 147 auch. 152 muj.
  • 51
  • Er hätz doch zwar verdienet nicht.
  • Wer weiß abr warurab es beschicht?
  • 155 Si lang ald kurtz vergessen,
  • Grot kan es dannocht messen:
  • Tusent jar ist im ein angesicht.
  • Derselben sach verstän wir nicht.
  • Do sprach der held her Parcifal:
  • 160 Der rede hast du war zemäl;
  • Doch tuot got etwenn die sinen
  • Leidigen und pinen.
  • Das tuot er als umb die geschieht
  • Daz si sin vergessen nicht,
  • 165 Und verläts doch nit am lösten:
  • So kumpt es in zuo dem besten.
  • Wem all sin sach nach wünsche gät
  • A
  • An arbeit, der sol haben rät
  • Ob es glük oder unglük si.
  • 170 Er mag also nit wesen fri,
  • Es muoss hie oder dort zergän.
  • Zwei himelrich mag niemen hän.
  • Do sprach der held zuo mir behend:
  • Gib mir der ersten frag ein end.
  • 175 Ich sprach : und könd ichs sagen, 7^
  • Ich weit nit lenger dagen:
  • Die weit ist so gar verirret,
  • Mit manger sach bewirret.
  • Doch sag ichs so ich beste kan.
  • 180 Got ruoff ich ze hilf an,
  • Daz er mir gebe die vernunst
  • Daz ich mit sinn und och mit kunst
  • Sag üch von wib und och von man.
  • 154 ab\ 160 red. 165 verlätz doch. 167 wünsch. 172 nioman.
  • 175 ich 68. 179 best. 181 geb. 182 auch.
  • *
  • 156 dannocht hat die hs. durchgängig, das t ist in ähnlicher weise an-
  • gefügt wie in den durch den reim bestätigten formen sust und adamast
  • (vgl. g. 11). Vgl. 15, 18. 43. 18, 134. 27, 20. 28, 660. 712. 30, 8.
  • 4»
  • 52
  • Nu heb ich mit dem höchsten an.
  • 185 Got gab uns hie uf erden
  • Den hohen und den werden
  • Sant Petern hie ze tröste,
  • Daz er von sünden loste,
  • Und ander bepst nach im,
  • 190 Wer mit rechter stim.
  • Mit rüw und puozz für in kern,
  • Daz es im alle sünd benem.
  • Das gebot ist zerbrochen,
  • Mit valsch ietz vast betrochen:
  • 195 Zwen pebste sind ge wellet.
  • Der tiefel hat gesellet
  • Werlich sich zuo dem einen.
  • Die bösen die unreinen
  • Die händ erdächt die valschen wal:
  • 200 Den wirt zelon der ewig val.
  • mortjo über die gitikeit!
  • Si stiftet jamer, ewigs leit.
  • Das kan si vil wol nüwen.
  • Die sach die hat si geprüwen
  • 205 Und sol doch nur ein pabst wesen,
  • Wer hat die heiigen warheit glesen.
  • Das got selb hat gesprochen.
  • Das hat der git zerbrochen.
  • Min red sol wesen niemen zorn;
  • 210 Der sach wirt niemen me verlorn
  • Dann grosse hoptprelaten:
  • Die blasent iren äten
  • Zuo der sach durch gitikeit.
  • Welem bapst wirt zuogeleit
  • 215 Umb gab und nit in rechter minn,
  • *
  • 185 gel). 187 f. tröst : löst. 195 pebst. 198 und die. 5
  • ligen. gelesen. 209 nieman. 210 nieman nie.
  • -»>
  • 195 Anspielung auf das schisma nach dem tode Gregors XI
  • welches zur wähl zweier pUpstc, in Rom und in Avignon, führte. 201
  • mit zwischengeschobenem d. mordajo 5, 343.
  • 53
  • Daz in wist anders nit sin sinn
  • Wan daz er rechter bab«t si,
  • Der mag da wol beliben bi.
  • Tet er es aber umb gab odr guot,
  • «0 Zwar der hat ein bösen muot :
  • Der verkoft die grechtigkeit ;
  • Das wirt sinr sei ein ewigs leid.
  • Nu dar ir küng, ir fürstn, ir herren,
  • Ir soltent sölich unrecht weren
  • m Mit üwer macht behende,
  • Das es nem snell ain ende,
  • Wan solich zweiung ist nit guot:
  • Die cristnheit es verwisen tuot.
  • Ir churfürsten, ir sigint tod odr lebend,
  • 230 Hettint ir üch des begeben, S^
  • Das ir einn knaben walten!
  • Das tuot das recht nicht halten.
  • Ir soltent gwelt han einn gstanden man,
  • Den tiirsten den man vinden kan,
  • 235 Ze küng; und hettint ir das getan.
  • So werint wir der zweiung an
  • Und wer die cristnheit wol behuot.
  • Ir hettent da nicht wisen muot
  • Mit üwerm küng von Pehem land.
  • 240 Ir händ die cristenheit gephand
  • An recht, an fürstlich zucht und sit;
  • Der wont gar wenig bi im it.
  • Wenn wil er umb dz keisertuom werben?
  • *
  • 219 od$ umb gut. 221 verkauft die gerechtikait. 223 fursten.
  • 224werren. 225 f. behend: end. 228 cristenhait. 229 odMeben. 230 des
  • begeben, dazwischen nit übergeschrieben. 233 geweit, gestanden. 237 cri-
  • stenhait.
  • 229 leben für lobend im reime (: begeben), ähnlich der oben (zu 3, 77)
  • bemerkten abwerfung des gen. s. Das gleiche noch 30, 48. 31, 175. 180,
  • wo ich überall das particip. d beigefügt habe. 231 Anspielung auf könig
  • Wenzel; vgl.. 5, 239. 245. walten, entsprechendes prsst. zu dem infin.
  • wellen 195; dagegen geweit 233. 243 erdenkt nicht daran nach Rom zu
  • ziehen und sich zum kaiser krönen zu lassen.
  • 54
  • Er Hess die weit verderben,
  • 245 E das er kern von Präge.
  • Das ist ein grosse plage.
  • Die red ist alle leider war,
  • Daz sag ich üch sicher zwar.
  • So lebent ettlich fürsten herren,
  • 250 Die tuont sich des rechten weren.
  • Ist bi in ein biderman,
  • Den setzent da die schelk hindan
  • Gen dem herrn und verliegent in
  • Mit valscher claff (nu merk den sin)
  • 255 Und sprechent: herr, nu melt mich nicht,
  • Die red von rechter trüw geschieht,
  • Die ich zuo üwern gnaden häui
  • Wie sol ein biderman bestän?
  • Geistlich gericht und weltlich
  • 260 An zwifel das ein ander gicht:
  • Hör enen teil engegen,
  • Wilt du des rechten phlegen.
  • So ist der herr also gemuot,
  • Sim gewalt er denn globen tuot
  • 265 Und furcht in glich als ein kind.
  • Er ist in gsehenden ogen blind.
  • Und gult es im das leben.
  • Er solt dem unrecht widerstreben.
  • So phlegent priester simoni:
  • 270 Darzuo sint si nit wupchers fri
  • Und süntlichs fürkofen.
  • Etlicher wirt noch rofen
  • Sich selber an dem jüngsten tag.
  • Sin schätz im nit gehelfen mag.
  • 245 f. präg : plag. 250 werren. 256 du. 266 ingosohiidi i
  • 268 unrechten. 271 f. fürkauffen : rauffen.
  • 266 in gesehendi ogen, ebenso noch 32, 94. iu gesehenden ogen
  • 11, 38, wurde aber vom Schreiber erst aus gesehendi gebessert. Viel
  • ist jene ausdriicks weise, in welcher i = iu steht, die ursprüngliche.
  • 55
  • 275 le höher ampt ie grosser puoss.
  • Wer es verdient ers liden rauss.
  • Die mechtigen Herren wüestent zwar
  • Die ritterschaft, dest sicher war.
  • Wer loik tribt und phening hat,
  • 280 Der ist gewaltig an dem rät.
  • Beschidikeit hat ietz den val,
  • Die weit verwüestet überal.
  • Zwar es ist kein wiser muot
  • Der mit wissen unrecht tuot.
  • 285 Es solt ein herr doch gdenken; 8^
  • Tuost du din zungen lenken
  • Durch minen willen wider recht,
  • Zwar du bist des tivels knecht;
  • Und liezz sich an den man nit vil
  • 290 Der unrecht zrechte bringen wil.
  • Do sprach der held us friem muot:
  • Zwar das dunket mich nit guot:
  • Der lof ist all ze herte.
  • Sag an, wie hat geverte
  • 295 Ritterschaft und frowen?
  • Wie länd si sich schowen?
  • Ich sprach: der lof ist mengerlei.
  • Etlich minner hand geschrei
  • Mit schrien unde weien
  • 3üo Als esel in dem meien,
  • Und hand doch weder zucht noch schäm.
  • Mit bösen swueren gottes nam
  • Vor frowen wirt genennet.
  • Sich selb er nit bekennet
  • 305 Und tribt lotters wis mit liegen.
  • Zucht die muoss sich smiegen.
  • Das ist gen frowen vast der lof.
  • 276 or es. 278 das ist. 285 gedenken. 287 min. 290 der
  • dag unrecht zu dem rechten. 293 lauff. 293 f. hert : gouert. 297 lauf.
  • 299 ande fehlt. 304 selber nit.
  • 56
  • Mit liegen so bscliicht manig kof
  • Daz hernach tuot gerüwen.
  • 310 Jamer tuot sich nüwen,
  • So man emphint der lotterheit.
  • Damit bschicht maniger frowen leit;
  • Wan suesöü wort an steten muot
  • Wib und man betriegen tuot.
  • 315 Ritterschaft phligt wuochers nam:
  • Daz wer etwenn gewesen schäm.
  • lederman tuot trachten
  • Umb guot und wil nit achten
  • Manges priesters wis und 1er,
  • 320 Darzuo des adels er.
  • Burger und och gebüren
  • Die tuont mit wuocher muren.
  • Niemen wil doch sehen daran
  • Das all sach muoss ende hän
  • 325 Uf diser weit mit jUmers pin.
  • Was man verdient, es muoss ie sin.
  • Got kan es vil wol messen.
  • Sin gericht tuot nüts vergessen.
  • Davon verstand und hörnt minn muot:
  • 330 Es ist och mengea wuocherguot:
  • Was unrecht wirt gewunnen
  • (Das ist nit wol besunnen)
  • Mit gewalt an recht ungetrülich,
  • Das ist der sele grülich
  • 335 Und tuot si ser versenken.
  • Die weit die solt gedenkhen
  • Und solt nit tragen nid noch hass:
  • So wer uns allen dester bass.
  • Wer mit der kluogen loik ticht,
  • 340 Den lüten das ir ab bricht.
  • Der wirt wol gwar, so man in treit,
  • 308 beschicht. 312 beschicht. 313 wod. 321 auch. 323
  • man. 324 end. 328 DÜtz. 329 hörcnt. 330 mcDgs. 33c
  • getrüwlicb. 334 sei. 341 gewar.
  • 57
  • Gar kleglich in die erden leit.
  • Valsch gericht ist mordajo.
  • Der selben sei wirt selten frö.
  • uh Wer sich daran nit stossen wil,
  • (Die red ist lang und ir vil)
  • Der möcht noch gleben jämer nü:
  • Wirt im ze kurz, so ists ziphelrü.
  • Noch vint man mangen biderman,
  • 350 Priestr und och leien wolgetan,
  • Der durch keiner slachte miet
  • Von sei noch eren nit enschiet:
  • So vint man noch meng wiplich wib
  • Die in eren haltet iren lip:
  • 355 Der tuot si nit vergessen
  • Und kan wol trüwe messen.
  • Einr guoten gwissn, eins steten muot,
  • Got hab die selben vast in huot.
  • Des -wünsch ich in mit ganzer gir:
  • 360 Das mugents wol geloben mir.
  • priesterschaft, du werdes ampt,
  • Wer dich mit keinn geverden schampt,
  • Dem tuo es got vergeben,
  • Wan ir sind unser leben,
  • 365 Uff erden hie der grechten sträss:
  • Ir wisent uns die rechten mass.
  • Ich glob, und wer nit priesterschaft,
  • Der tiefel würde sigehaft ,
  • Me das merteil an der cristenheit.
  • 347 geleben. ndw. 348 ist es. rdw. 350 priostor und auch.
  • 351 slacht. 352 nit schiet. 356 trew. 357 gewissen. 360 mu-
  • gentz wol gelauben. 362 kainen. 363 göt. 365 gerechten. 368 wurd
  • sjghaft.
  • 348 ziphelrü, zipfelreue, aber nicht wie Weinhold s. 37 erklärt, reue
  • ^16 erst an den letzten zipfel sich anhängt, sondern reue auf dem totenbett,
  • wenn der sterbende mit den fingern an der bettdccke zupft. 362 da
  • schampt nicht wol bedeuten kann ,beschimpft*, was es dem zusammenhange
  • Dach bedeuten muss, so steht es wol für schant. 369 me das merteil,
  • 58
  • 370 So sind die guoten alweg bereit 9^
  • Mit ruofen hin zuo got.
  • Es ist an allen spot,
  • Solt undr uns niemen grecht bestän,
  • Die weit wiird licht undergän.
  • 375 Die gerechten helfent uns sündern hin
  • Uf pessrung als, ach got nim in
  • Und hör mich bas, wan ich dirs sag:
  • Hilf das mich der seiden tag
  • In dinen gnaden beschin;
  • 380 Des heiigen geistes gaben din,
  • Din gotlich kraft tuo senden,
  • Bös begir tuo an mir wenden:
  • Durch all din werden marter
  • Erbarm dich über den tichter..
  • 385 Nu wil ich üch die warheit sagen:
  • Barcifal ist tod vor mengen tagen.
  • Ich hän in nun ze pispel g^elt,
  • Daz er ist gewesen ein ritter usserwelt.
  • *
  • 373 under uns nieman gerecht. 382 an. 387 gez^t.
  • *
  • mehr als dio mohrzahl: die woglassung des dan nach dem comparativ ist
  • auffallend, und könnte durch dans für das beseitigt werden; doch vgl. mc
  • tusont stunt = mo dan tusent stunt 6, 1. 387 nun = nivtran.
  • 59
  • VI
  • Min dienst und gruozz me tuaent stunt 9^
  • Denn gestupp ist in der sunnen!
  • Aller zwifel ist mir unkunt,
  • Unmuot ist mir zerunnen.
  • 5 Het ich din huld (ich furcht din zorn),
  • So wer mir wol ze muote;
  • Lazz ab, du lieber engel vm,
  • Es kumpt dir noch ze guote.
  • Sich an min ruw, nim von mir puoss,
  • lo Durch got tuo mir vergeben:
  • Wenn ich verlür din wiplich gruoss,
  • So leidet mir das leben.
  • R. Mit willen fro des bin ich zwar,
  • Wan ich sich an dir itel recht;
  • 15 Und solt ich leben tusent j'är,
  • So bin ich doch din eigen knecht.
  • Das ich der pender ie gedacht
  • Mit gruenen sunder wenken,
  • Daz hat mir oft ein rliwe bracht
  • 20 Mit mengerlei gedenken.
  • Der vatter zürnet dik dem kind,
  • Das kunt von trüwen stete, 10*
  • Das er eim andern nit entuot,
  • Der in es flissklich bete.
  • *
  • VI Weinhold s. 42 f. 4 zerrunnen W. 8 kunt W. 11 zucht
  • HW. 18 mit grinen beßert W. 19 ruw bracht H, ruw gebracht W.
  • 22 stet HW. 23 des W. 24 bet HW.
  • 24 der ist nicht auf andern zu beziehen, sondern bedeutet : wenn jemand,
  • 60
  • 25 Was mir icht lieb, da ist mir leit.
  • Was kumpt nit ze guot
  • An Hb, an er, an wirdikeit!
  • Das bekrenkt mir den muot.
  • R. Mit willen fro etc.
  • ao Ich bin dir doch mit triiwen bi
  • Und stän des äne logen;
  • Ich weiss ir ietz nit lebend fri
  • Die bas gevall minn ogen.
  • Din wiplich zucht und och din schäm,
  • 35 Du hast die mäzz gemessen;
  • Und hett ich aller weite fröd,
  • Ich kan din nit vergessen.
  • Die frömdi schadt dan steten icht,
  • Wie man tuot selten sehen;
  • 40 So vervacht geheim gen wankel nicht,
  • Das ist och dik beschehen.
  • R. Mit willen fro des bin etc.
  • 2ö iclit] ist II; war mir ist licp W. 26 was im kumpt H, ge-
  • bcsHcrt W. 33 min W. 34 oiich W. 36 weit IIW. 38 der
  • stete nicht W. 42 fraw H.
  • 38 Die besserung Weinholds scheint allerdings sehr einleuchtend, ist
  • mir aber wegen des gleichen reimes, der dann entsteht (nicht : nicht) doch
  • bedenklich. Eher ist wohl die zoile als frage zu nehmen und die steten zu
  • schreiben.
  • 61
  • vn
  • Wes ziehst du mich, min libster buol,
  • Mit clagen sunder wein?
  • Sölich sach die hilft mich nit,
  • Gen dir so stän ich ein.
  • 5 Din unmuot mir nit fröden bringt,
  • Davon so kurapt mir truren; '
  • Gen dir so bin ich zwivels an,
  • Uf dich so wolt ich müren. lO^^
  • R. Wol hin lazz loffen all ze Wald
  • 10 Untrüw mit irera seile,
  • In unsern wiltpan hört si nit:
  • Wolhin dem tiefel zteile.
  • Wer wil all sach ze unmuot nen,
  • Der muoss mit willen alten.
  • 15 Din wiplich zucht mit gantzer trüw
  • Die solt du mir behalten.
  • Dabi so hab ein guoten muot,
  • Darzuo so wil ich keren.
  • Zwar und kern der Türken her,
  • 20 Ich Hess mirs niemen weren.
  • R. Wolhin lazz loflPen etc.
  • Ich wil ie haben guoten muot:
  • Wer kan all red verbieten?
  • Und lepti'noch küng Karins,
  • 25 Er mocht sich zornes nieten,
  • VII keine größere iDitialc, aber am rando steht (roth) ander lied.
  • ^Gedruckt bei Adelung s. 219 f. 3 hilf. 9 R steht bei der vorher-
  • gehenden zcile. Wer hin. 12 zetaile. 15 Ain. 19 tiirkgen herr.
  • 20 nieman werron. 21 lauffen.
  • 63
  • E er all red zem rechten brecht;
  • Es hat sich zverr vergangen.
  • ^Meng man ruomt sich Eggen nu,
  • Er hat nie hasen gevangen.
  • 30 R. Wol hin lazz loffen all ze wald
  • Untrüw mit irem seile,
  • In unsern wiltpan hört si nit:
  • Wolhin dem tievel zteile.
  • -»>
  • 26 zu dem. 27 zeuerr. 28 nun. 30 Wer hin. lauffen. 33 ze
  • tailc.
  • 63
  • vm
  • Ich fröw mich gen des abents kiinst 10*
  • Der nacht wenn si her suchen tuot:
  • Das machet als ir lieb vernunst,
  • Davon so han ich hohen muot.
  • 5 Das ich ir guet solt sehen an,
  • Fröwt si mich nit die rein die zart,
  • So wer ich gar ein hürnin man. 10»*
  • Ein glöggli man erklenket sus,
  • Darnach hör ich eins horneö don;
  • 10 Ein halsen und ein lieplich kus,
  • Das wirt uns beiden nu ze Ion.
  • Wan schaiden das tuot also we;
  • Und gedecht ich nit hinwider ze koment,
  • So wer mins senens dester me.
  • 15 Mit züchten schön gar an gever,
  • Dabi so müg wir wol bestän.
  • Seit iemen davon andre mer,
  • Da beschicht uns gar ungöetlich an.
  • Venus und och Jupiter
  • 20 Die gänd vor der sunnen :
  • Damit so vert der tag daher.
  • VIII Die erste atrophe mit musiknoten. Auf die erste silbe der beiden
  • Stollen und des abgesanges fällt eine ligatur^ sie sind also musikalisch so
  • bebandelt wie es sonst bei pausenreimen üblich ist. Gedruckt bei Adelung
  • 8. 221. 1 kunft. 3 Vernunft. 11 nun. 15 kein absatz. 17 yeman.
  • adre. 19 Fro Venus? vgl. die bemerkung über die musik.
  • 64
  • IX
  • Jis ist mir nu beschehen zwir:
  • Was min nit wil, das liebet mir.
  • Des holz han ich ein gigen.
  • Was ich ir sag von miner trü,
  • f) Das ich si stet am anvang nü,
  • Gen mir so tuot si swigen.
  • Nu wer ich doch ein gsell im spil,
  • Und wer ir vierstunt noch als vil, 11*
  • So weiss doch niemen wen si wil:
  • 10 Das selb das tuot mich fröwen.
  • R. Züch ab die seil, la loffen hin,
  • Ze jagen hän ich guoten sin,
  • Dabi ich och beliben wil:
  • Uns möcht noch wol gelingen.
  • 15 Du fries tier, nu huet der ban.
  • Vor seil geschütz, wan man wol kan
  • Gar lekerlich verbinden
  • Hage und och ruhe dorn;
  • Kunst und witz ist gar verlorn,
  • 20 Last du dich darinn vinden.
  • Ich jag gar fürstlich über land,
  • Birsen ist mir nit bekant,
  • IX Weinhold s. 43 f. 1 nun H. 4 f. trew : now. 5 da bin
  • ich stet W. am H, doch ist der Schnörkel hinter m nach oben gezogen, so
  • dass er vielleicht das i mit bezeichnen soll. 7 gesell W. 9 nieman
  • HW. 16 vor seil dich schütz W. 17 lekerlicben H. 18 aach H.
  • ruche W.
  • 5 Die änderung Weinholds scheint mir nicht nöthig, mindestens stärker
  • als nöthig; will man etwas ändern, so genügt die einfügung eines als vor
  • am, das wegen des gleichen anlautes leicht vom Schreiber übersprungen
  • werden konnte. IG Auch hier halte ich eine änderung nicht für geboten.
  • 66
  • Darzuo so bin ich nit gewant:
  • Trüw ist vor allen dingen.
  • 25 R. Zücli ab die seil etc.
  • Ich jag mit Willen über lant,
  • Nachtgruoben sind mir nit bekant,
  • Der tag der tuot mich fröwen.
  • Trüwen hetz ich uf die vart,
  • 30 Wunn der wirt och nit gespart,
  • Ich acht uf niemens tröwen.
  • Grsell, huet der vert, das tier ist jung,
  • Das es tue keinen abesprung,
  • Umb jagen ist im och nit kunt:
  • 35 Darnach so lass ich Harren.
  • R. Züch ab die seil etc.
  • 30 Wunn des W. 31 niemans HW. 32 gesell HW. 33 ab-
  • sprang HW. tuy H, tueg W.
  • 26 die allegorischen namen der hunde Wille, Trüwe, Wunne, Harre
  • hat der dichter unzweifelhaft aus Iladamars von Laber Jagd, dem verbrei-
  • • • •
  • tetsten dieser allegoriscfien jagdgedichte, entnommen. 30 der in des zu
  • ändern, wie Weinhold thut, ist unrichtig; man muss nur sparn nicht mit
  • gen«, sondern mit accus, construieren.
  • Montfort ^
  • 66
  • Icli fragt ein wachter, ob es wer tag. 11
  • Er sprach zuo mir: fürwar ich dir sag,
  • Es nahet schir hinzuo.
  • Wes siehst du nit dich selber an?
  • 5 An dir ich zwar gemerket han.
  • Du hast uf mitten tag
  • Dinr zit gelept uf erden hie;
  • Du bist doch noch als ich dich lie:
  • Wenn wilt du abe län? IV
  • 10 Gen dir so gat die vinster nacht,
  • Sich uf, mit sinn hab herberg acht;
  • All sach die muoss zergän.
  • Der Wächter sprach: uf erden hie
  • Die sach ist nit, des sag ich wie:
  • 15 Din sei muoss ewig sin.
  • Schön unde kraft muoß gar zergän,
  • Bi sinnen macht du nit bestän:
  • Der tod der nimpts dahin.
  • ßuoff an den herren aller macht,
  • 20 Dabi so hab sinr muoter acht;
  • So hast du kluogen sin.
  • Zwelf Sternen si ze kröne hat
  • Und sitzt bim sun ir majestät.
  • Die muoter maget her.
  • X die erste atrophe mit melodie; auch hier ligaturen auf den ersten
  • Silben von y. 1. 3. 4. 6. 12. 1 were; auch in der melodie fällt auf das
  • wort nur eine silbe. 8 ndch. 14 Die. 16 und. 18 nimptz dahin.
  • 20 seiner. 21 sfn. 22 zwelif. 23 by dem.
  • 67
  • «5 Wächter, din strafen merk ich wol,
  • Davon ich grossen kumer dol,
  • Und kan nit abelän.
  • Durch got wek mich ze rechter zit,
  • Wan all min sach an mich gwissen lit: 11*
  • 30 Da muoß Crist helfen zuo,
  • Sol ich bi keinem glimpf bestan,
  • Damit ich mag sin hulde hän.
  • Got geb uns selgen tag:
  • Des hilf mir magt an alle meil,
  • 35 Das ich werd miner sünden heil.
  • Von Orient es tagt.
  • •»
  • 26 kümer döl. 29 gewissen. 33 seligen.
  • 5*
  • 68
  • XI
  • Mich straft ein wachtr des morgens fruo;
  • Er sprach: wenn wilt du haben ruo,
  • Din singen abelän? 12*
  • Lieder tichten tuo nit mer,
  • 5 Das rät ich dir bi miner er,
  • Davon man tanzen tuot.
  • Wächter, des wil ich volgen dir,
  • Der lied geticht ich nimer mir.
  • Des solt du sicher sin.
  • 10 Sus muoss ich loben selge wib.
  • Die sind der weit doch leidvertrib,
  • Ach got wie lieb und zart!
  • Ich weit, wer frowen übel Sprech, 12**
  • Das man in durch die zungen stech:
  • 15 Das laster muest er hän.
  • Wächter, nu merk was da beschach.
  • Was ich uf erden ie gesach.
  • Das dunket mich ein wind
  • Gen zarter lieber frowen gunst;
  • 20 Da hilf et weder sinn noch kunst:
  • Das ist beweret wol.
  • David und och Salamon,
  • Sampson der mochte nit bestän,
  • Der schönst verlor den lib:
  • ♦
  • XI Die erste atrophe mit noten ^ in ähnlicher behandlang wie die vori-
  • gen. 1 Wächter. 2 ruw. 8 niemer. mir, i corrigiert, wohl aus e.
  • 20 künst. 21 w61. 22 auch. 23 möcht.
  • 24 der schönst d. h. Absalon, dessen Hugo auch 24, 45. 33, 22 gedenkt.
  • 69
  • j5 Das machet als der frowen werk.
  • Ein junkfrow reit der künsten perk.
  • Nu dar, ir selgen wib,
  • Wer von den frowen schemlich seit,
  • Das wirt im noch am lesten leid:
  • so Si gät ein laster an.
  • Wächter, sich uf anz firmament, 12*^
  • Er gät daher von Orient,
  • Ich hör der vogel sang.
  • Durch got wek alle selge wib,
  • 35 Ir er behuet, irn stolzen lib
  • Vor böser klaffer zung.
  • Die minner die da rüemser sind
  • Die sind in gsehenden ogen blind:
  • Si mugent nit bestan.
  • 4ü Was ich von rosen ie gesach,
  • All bluomen vin, der löber tach,
  • Das dunket mich ein schimpf
  • Gen zarten lieben töchterlin:
  • Ir geberd sind guot, die blik sint vin,
  • 45 Got geb in selgen tag.
  • 27 seligen. 31 andz. 34 gdtt. 38 gesehenden; on an i; vgl.
  • 5, 266.
  • 26 der künsten perk d. h. Aristoteles; auf den schwank spielt der
  • dichter mehrfach an, 15, 72. 24, 49. 38, 45. Ohne diese beziehUng wird
  • •^istoteles als weiser noch erwähnt 33, 29.
  • 70
  • xn
  • !Sag an, wachter, wie was es tag,
  • Do himel und erd nit emphlag 12*
  • Planeten zwar und och die elementen?
  • Da Iftchtet weder sunn noch man,
  • 5 G-ot was in der majestät vil schon
  • G-ewaltig ie und ist noch ewenklichen.
  • Gk)t ist das wort, das wort ist got.
  • Damit gemacht an allen spot
  • All sach vil schon nach irer eigenschefte.
  • 10 G-ot ist ein herr allr eigenscheft,
  • Gemachet alls mit siner kreft:
  • Sag an woruf stat erde unde wasser?
  • Als hoch hinab, als hoch hinuf, 13*
  • Und wenn man kern durch erdes gruf,
  • 15 Es swebt enbor, got kan es vil wol halten.
  • All creatur tuot loben got
  • In ir geschepft nach sim gebot:
  • Der mensch der tuot doch sünden.
  • Got vatter herr, mit diner macht
  • 20 Hab min in dinen gnaden acht,
  • Tuo dich gen mir erbarmen.
  • xn Die erste atrophe mit mnsiknoten* 2 himel. 3 auch.
  • 7 wdrt. 10 keine grössere initiale, aller. 11 alles. 12 erd und.
  • 19 kein absatz. 20 diner?
  • *
  • 18 und ebenso 27 sind um zwei hebungen kürzer als die entsprechende
  • zeile in Strophe 1. Da eine verderbniss kaum anzunehmen ist, so muss
  • eine Veränderung der melodie in der letzten zeile stattgefunden haben.
  • 71
  • Behuet mich vor der helle not
  • Durch dinen herten willig tot,
  • Den du doch hast erlitten,
  • 25 Und durch die maget die dich gebar :
  • Min sei min lib vor übel bewar:
  • Ich ger genad, nit rechtes.
  • 72
  • xm
  • Ich var uf wag des bittern mer, 13*>
  • Min scheff ist mir endrunnen
  • Der Unschuld, des ich sicher swer,
  • Das hän ich wol besunnen.
  • 5 Di wellen hands zerslagen hin
  • Mit herten sturmes winden:
  • Das mugent wol die sünde sin.
  • Nu merkent, liebe kinder:
  • Sol ich mit ^öd ze lande komen, 13*^
  • 10 Sant Peters schef muoss helfen.
  • Riiw unde buoss die muoss ich han,
  • Sol ich den enker werfen,
  • Damit ich heffti uf den grünt,
  • Dabi ich müg beliben.
  • 15 Die marnerin muoss bi mir sin,
  • Sol ich ze lande schiben,
  • Die uns doch vor geholfen hat: 13^
  • Do warn wir nach versunken.
  • Und enwer der edel Jhesus Crist.
  • 20 Wir werint all ertrunken.
  • Das ich die gbot ie gbrochen hän,
  • XIII Weinhold s. 44 — 46. Die erste Strophe mit musiknoten. 2 min
  • W.] ain H. 5 hand H., nach d ein kleines s von anderer hand ange-
  • fügt; hantz W. 11 und HW. 14 mac W. 18 do waren wir
  • H, do wir warn W. 19 und wer H, enwer W. 21 gebott — gebrochen.
  • 1 Der anfang erinnert an den eines im 15 Jahrhundert verbreitet ge-
  • wesenen liedes, welches leicht schon in Hugos zeit bekannt gewesen sein
  • mag, und das in weltlicher wie geistlicher fassung vorkommt: in letzterer
  • mit dem anfang Ich var zuo dir Maria rein bei Wackemagel 2, 642 f.
  • 73
  • Des si got erbarmer,
  • Daruss doch alle todsiind gan.
  • Ich ellendr und vil armer,
  • 25 Sid ich nu got erzürnet han,
  • So kan mir niemen ghelfen,
  • Wan geware bicht, die muoss ich bstän;
  • Darzuo so sol ich werfen
  • Rüw unde buoss uss herzen grund: *
  • 30 Ich hoff es muoss mich helfen.
  • Grott weiss all sach wol uf ze nend
  • In söUicher mäss und es beschicht,
  • Das das iemen anders wend:
  • Des sin wer vil gar en wicht.
  • 35 Got ist ein herr und niemen mer,
  • Das wissent sicherlichen.
  • Er hab och dann gewalt von im,
  • Die armen und die riehen. 14*
  • Sin kraft was ie und imer ist,
  • 40 Behalt uns ewenklichen.
  • Wer spricht das gott ein schepfer si
  • Der sünd und och des liden,
  • Dem wonet grosse torheit bi,
  • Wan seid die muoss in miden.
  • 45 Er hat uns geben eigen muot :
  • Das himelrich stät offen.
  • Was ungelüks.der weit ie bschach.
  • Zwar das kam von siinden;
  • Und reit das einr von Even her,
  • 50 So tuet es sich doch gründen.
  • Grot ist uns hold, das bewart er
  • Wol mit sin tiefen wunden;
  • 22 min erbarmer? 23 gand H, gant W. 24 eilender HW. W. streicht
  • WI. 26 nieman gehelffen HW. 27 Won. W. streicht die. bestÄn. 29 und
  • flW uf. W. 33 iemant H. 35 niemant H. 37 auch H. er habe dan W.
  • 39 iemer HW. 41 schöpfer. 42 auch. 44 won. 45 aigoS.
  • 47 beschach H; swaz Unglücks ie der weit beschach W. 48 sunden W.
  • 49 einer W. 50 gründen W. 52 seinen H,
  • 74
  • Für uns er an die marter gie,
  • Erleschen tet die sunne.
  • 55 Wir werint ewenklichen tot,
  • Sin grechti sit stuond oflFen
  • Sin götlich kraft die gab uns das,
  • Er Mt vor uns nit bslossen.
  • magt, ein lieb der drivaltikeit,
  • 60 Bis bittens unverdrossen.
  • 54 erlöschen H. 56 gerecht! seit H, gerechtikeit W, ohne angäbe
  • einer lesart. 58 hct W, ohne angäbe einer lesart. beschlossen.
  • 76
  • XIV
  • liin vater sinem sune riet: 14^
  • Dien got vor allen dingen,
  • Er git dir selderiche miet,
  • Dir kan nit misselingen.
  • 5 Der frumen solt du haben acht,
  • Mit züchten solt du frölich sin
  • Bi tag und och bi nacht.
  • All priester solt du haben schon.
  • Den frowen solt du bi gestän,
  • 10 Huet dich vor argen Worten,
  • Nicht smehe wib noch priesterschaft,
  • So bist du vor got tugenthaft,
  • Din lob das tuot sich höhen.
  • Sun, huete dich vor gehem zom,
  • 15 Wan damit ist dik er verlorn,
  • Tuo es mit siten bedenken.
  • Der buoben wis solt wesen gram,
  • Wan da ist weder zucht noch schäm
  • Und fuegt och keinem herren.
  • 20 Bist du ein herr, das hast von got.
  • Dem sag des lob an allen spot,
  • Sin almecht tuot dich bdenken.
  • 1 snn HY. 3 gibt V. säldenreiche V. 5 kein absatz V. fromen
  • fl. 7 auch HV. 9 pey pestan V. 10 warten V. 11 smach V,
  • schmeh H. 14 kein absatz V. huet HV. gahm V. 15 won H. dikch
  • ere V. 16 tue alle ding mit V. sitten H. 17 solt du V. 18 won
  • H. Werder H. 19 auch HV; dann : der geporii ist zu eren V. 20 hast
  • du V. 22 bedenken HV; dann und verleicht dir gnad ane wencken V.
  • 76
  • Nit bis rüdiscli, hab cluogen sin,
  • Huet dich vor argem truren, 14*^
  • 25 Daran so hast du guoten gwin.
  • Dine wort solt du muren,
  • Das man dich vind als man dich lie,
  • Dinr red solt nit vergessen,
  • Wan liegen ist ein solich sin,
  • 30 Es kan wol unglük messen.
  • Hab mass ze essen und ze trank,
  • Solt du langwirig bliben
  • Bi sinnen und guotem gedank.
  • Von unküsch tuo dich schiben.
  • 35 Bis gruossam, dabi tugenthaft.
  • Bis guetiger red, bis manhaft.
  • Den friinden hold, den vinden gram.
  • In allen dingen solt mass hän,
  • Gerechtes grichtes solt du sin,
  • 40 Nicht nim guot für ere din.
  • Bis getriiw vor allen dingen,
  • Davon la dich nicht dringen.
  • Eins steten muots und manlich.
  • Recht tuon setz allweg für dich.
  • 24 argen V. 25 guettn V. gewin HV. 26 die solt du V.
  • 27 liesse V, und dann : des hast du ere und genyesse V. 28 deiner red
  • solt du V. 29 fehlt V. won H. 30 das wirt dir zu guot und ern
  • gemessen V. 32 So magstu lang wirdig peleiben V. 33 guettn V.
  • 34 unkeusch V. 38 solt du V. 39 rechttes V. gerichtes HV. 42 lass
  • dich nyemand V. 43 mandleich V. nach 44 in V noch folgende
  • verse:
  • lis gern in der beyligen geschrift
  • da vindestu was dir guet ist
  • dapey soltu leben in der vorcht gots
  • und eben war nemen seins gepots;
  • damit magst du verdienen das ewig leben,
  • das dir durch solche 1er wirt geben.
  • 71
  • XV
  • Wol uf und wach, est an der zit, 14^
  • Wir hand ze lang geslafen;
  • Min tag mir uf dem ruggen lit,
  • Des möcht ich schrien wäfen.
  • 5 Sich uf mit sinn und tuo die weit bekennen:
  • Wenn der schimpf am besten ist,
  • So spricht die witz: es sol sich all weg trennen.
  • All sach die nacht dem ende,
  • An ewikeit doch got;
  • 10 Ich wen das iemen wende,
  • Bepstlich gericht noch keiserlich gebot.
  • Davon so la dir süntlich bgir zerrinnen,
  • Wan weltlich fröd ward nie so groß.
  • Es Hess sich an dem lesten trurig vinden.
  • 15 Und hettist du din lieb nach dinem willen schon.
  • Und das dir ellii küngrich dientint
  • Mit zepter und mit krön,
  • Dannocht so macht du sterben nit gesteigen;
  • 2 geschlaffen. 8 end. 10 iemaut wend. 12 begir. 13 won.
  • n kröne, e durchstrichen.
  • •
  • 1 ,Wol auf und wacht* beginnt auch ein tagelied Oswalds von Wolkeu-
  • stein (b. 89), der persönlich mit Hugo auf dessen kreuzfahrt nach Preußen
  • zusammentraf. Da bei einem tageliede jener anfang sehr naheliegend ist,
  • 80 ist an eine reminiscenz Oswalds an das gedieht Hugos wohl nicht zu
  • denken. 15 ff. scheinen entstellt, man erwartet einen reim nach lieb;
  • wahrscheinlich bildete lieb auch einen solchen mit z. 16; lieb : dient wäre
  • bei unserem dichter nicht unerhört. 18 gesteigen ; Weinhold s. 37 schreibt
  • stigen, und übersetzt es durch steigen, übersteigen. Aber dann würde stigcn
  • auf zeigen reimen, was wohl bei einem österreichischen dichter, aber nicht
  • 78
  • Es hulf dich an dem lesten nu
  • 20 Als ob es tet ein tor mit vingerzeigen.
  • Daran solt du gedenken
  • Und hab ein gnoten muot;
  • Din sei lass niemen krenken, 16*
  • Wan sicherlicli es kunt dir nu ze guot;
  • 25 Wan wenn du wirst die sack nach sinnen messen,
  • So ist dir nit me ach;
  • Fröd die hastu, truren ist vergessen.
  • Davon so gunn mir eren
  • An sei und och an lib,
  • 30 Und lass dirs niemen weren,
  • All din hoffnung zuo got schib.
  • Ein widerkere ist noch bas ze messen
  • Von Sachen die man gerne tuot
  • Dann ob man wer in einer klosen gsessen.
  • 35 Ker frölich von den sachen,
  • Huet dich vor todes sünd:
  • So macht du frolich lachen;
  • Hie hast du lob und dort ewig fründ.
  • Natürlich wol zebedenken,
  • 23 nieman. 24 won. 27 hast 29 auch. 30 niemant*
  • 32 widerker. 33 gern. 34 gesessen.
  • bei Hugo denkbar. Auch schreibt die hs. gestaigen, daher ist es als schw.
  • verbum zu nehmen, im sinne von steigen machen d. h. höher hinauf räcken,
  • hinausschieben.
  • 19 an dem lesten nu, im letzten augenblicke* 24 Blan wäre geneigt
  • nu in noch zu verwandeln, aber die ganz gleiche ausdrucksweise begegnet
  • noch 20, 36. Doch ist zu erwägen, dass die handschrift einmal no für
  • noch schreibt, es wäre also auch hier an beiden stellen möglich, dass nu
  • für no = noch stände. 26 möglichenfalls ist hier sach als reim vom
  • dichter beabsichtigt, auf dritter hebung, während er sonst in der fQnften
  • zeile der Titurelstrophe den reim nach der vierten silbe zu legen liebt (vgl.
  • s. 17). Dies geschieht in unserm die Titurelstrophe nachahmenden gedicbte
  • auch einmal in v. 50.
  • 79
  • 40 Din herz das si in liden;
  • Wil dich dann liebi krenken,
  • Mit senen gar das gmuete din versniden,
  • Dannocht so hilf et got eim grechten willen:
  • Wa er des grundes innen wirt,
  • 45 Da kan er snell dem menschen knmber stillen.
  • Ich han die weit gemessen,
  • Ob ich es hän besannen;
  • Hän ich da icht vergessen,
  • So bekenn ichs doch, das dnnket mich ein wunder ;
  • 50 Wan all ir sach das ist zerganklich leben, 15*»
  • Und ist och nicht wan ach.
  • Ein wü ein fröd, darnach kans truren geben.
  • Ich han gar vil gehöret
  • Von ritterschaft und frowen,
  • 55 Das doch den muot enböret ;
  • Wib unde man die möchtintz gerne schowen.
  • Und ist och als bi kurzer zit zergangen;
  • Von den und ichs gehöret hän.
  • Die sind davon, ab ist der fröden anger.
  • 60 Wa ist küng Davids macht,
  • Sin werdes edels tichten?
  • Des hat nu niemen acht;
  • Nach sinen buochen tuont sich die wisen richten.
  • Wa ist küng Salamons macht?
  • 65 Mit wisheit tet er wunder ;
  • Er tet im selber slacht.
  • In smächt der minne zunder.
  • Das er sim glust ze verr verhangt.
  • Das täten wibes liste:
  • «
  • 42 gemute dein yerschniden. 43 dannoch. gerechten, auch. 45 schnell.
  • 49 dankt. 51 auch. won. 56 und. gern. 57 auch. 62 nieman.
  • 66 Schlacht. 67 schmftcht. 68 sein.
  • 8Ö
  • 70 Das was sinr wisheit grosse schand,
  • Wie wol er das nu wiste.
  • Aristotiles der wis,
  • In künsten bi den besten,
  • Er buwt och uf ein is,
  • 75 Der tod der nam in och am lesten.
  • Karolus magnus der stark
  • Mit vechten tet er wunder;
  • Er muost in todes sark,
  • Die zit die bracht in under.
  • 80 Und mocht in nit gehelfen 15*
  • Sin grechtes edles richten;
  • Der tot der tet in werfen,
  • Davon so muoss ich dise zit vernichten.
  • Kling Artus milt und her
  • 85 Het ritterschaft und frowen ;
  • Den bot er zucht und er:
  • In sinem hof da mocht man wunder schowen
  • Von allem lust.
  • Den iemen mag erdenken,
  • 90 Und was doch als umbsust,
  • Der tod der tet den hof an fröden krenken.
  • Tschinachtüander tet werben,
  • Ern wolt in nie benuegen;
  • 70 seiner. 74 auch. 75 auch. 80 möcht. 81 gerechtes.
  • 85 Hatt. 89 iemant. 93 eren«
  • 81 Auch 7, 24 wird auf Karls gerech tigkeit, die sich fast allein in
  • der erinnerung des deutschen Volkes erhielt, hezug genommen. Es ist daher
  • nicht unwahrscheinlich, dass auch in der vorausgehenden Strophe nicht von
  • seinen kriegerischen thaten, sondern von seiner rechtsliebe die rede ist und
  • daher v. 77 mit rechten statt mit vechten zu lesen sein wird. Rechten
  • statt rechte kommt mehrmals bei Hugo vor.
  • 81
  • Davon so muost er sterben:
  • 95 Das kond im herzog Orelus wol fuegen.
  • Eggenot der sluog den selben fürsten;
  • Das tet er nmb sins fründes tot,
  • Und warent beid an manheit die gettirsten.
  • Barcifal der edel,
  • 100 Sin manheit ich nu blueme :
  • Er stuond an grales zedel.
  • Davon ich witz und manheit von im rueme,
  • Wan er huob sich mit dem gräl
  • Gen India behende;
  • 105 Er vor cht der sünden quäl,
  • Ich wen kein wiser in darumbe pfende.
  • Das land das ist genennet 15^
  • Inder India;
  • Die sind davon getrennet:
  • 110 Priester Johan so heißt der herre da.
  • Da sass er bi den besten
  • An siind mit ere schon;
  • Davon muoss ich in gesten,
  • Hie das lob und dort ein ewig Ion.
  • 115 All creatur uf erden
  • Muoss sterben und hie vollenden, *
  • ,Es si ald es soll noch werden:
  • Der tot der lät sich niemen darumb pfenden.
  • Tot, ich weiss den meister din,
  • 120 Sin gebot das muost du halten ;
  • Sin willen tuost du leisten hin
  • 95 schlug. 100 blum. 102 rum. 103 won. 104 behend
  • 106 darumb pfend. 118 uiemant.
  • 96 Eggenot d. h. der Ehkunat Wolframs und des jungem Titurel.
  • 108 Inder steht wohl für inner. 119. 121 Wahrscheinlich haben wir
  • auch hier eine hinzufügung von worten au die ursprünglichen rciniwortc,
  • welche meister : leisten waren (entsprechende reime s. s. 10); leisten hin ist
  • ohnehin eine auffällige ausdrucksweise. Vgl. oben zu 4, 27.
  • Montfort ^
  • I 82
  • Uf diser weit gen jungen und gen alten.
  • Der küng ob nun kören
  • Der kan des vil wol walten;
  • 125 Die red sol nieman tören:
  • All sach tuot er mit siner macht uf halten.
  • Es kunt och noch die zit
  • Das surgite wirt gesprochen
  • In all die weit wit,
  • 130 Die toten uf ; da ist nicht lenger sochen.
  • Der ist ein herr, dem toten muossen wachen;
  • Von demselben dos
  • Muossent dementen vier erkrachen.
  • Sid wir nu muossent bkennen
  • 135 Das got ist ie der wemde, 1
  • Kein anvang an im nennen,
  • Er was och ie und ist der seiden bemde;
  • Solt ich sin lob durchgrtinden,
  • Des mag ich nicht gewalten;
  • uo E so wolt ich zünden
  • Mit is an sne. ein für und das in wasser bhalten.
  • Almechtig got min herr,
  • Erbarm dich über mich eilenden
  • Durch diner muoter er,
  • 145 Bicht rüw und buoss tuo mir am lesten senden.
  • An dines geistes guete
  • So muest ich gar verderben.
  • Ich furcht der sünden gluete:
  • Drivaltig got, bhuet mich vor ewig sterben.
  • 150 Die sach hän ich betracht.
  • Der weit ze rimen bracht:
  • Got hab mich in dinr acht,
  • Ich häns gar recht bedächt.
  • «
  • 127 auch. 134 bekennen. 137 auch. 141 sehne. 149 bei
  • 152 deinen
  • 83
  • 155 Und bhuet dich got, bis einer gueten gwissen;
  • Wan etlich sach bschicht nimer me
  • Mit gotes hilff, und sölt ichs herz verbissen.
  • Ich hän ein buoch gelesen,
  • Aller tütsch ein bluom,
  • 160 Das mag nicht anders wesen:
  • Genant Titterei ist es sunder ruom. 16*»
  • Darnach hän ich gesunnen,
  • Die rimenoch gemessen;
  • Ist daran icht zerrannen,
  • 165 Die leng die kürz, odr hän ich ichts vergessen,
  • So singt der goch
  • Mit der nachtgall in dem meien:
  • Also ticht ich och.
  • Tuen ich recht, ich tanz den rechten reien.
  • 155 behat. 156 Won. niemer. 157 gots. . 163 auch. 165 oder
  • han ichts. 166 gauch. 168 auch.
  • 6»
  • 84
  • XVI
  • Mir bkam ein gsell am meien tag
  • Und bracht mir luft von Orient
  • Mit botschaft lieb, das ich üch sag,
  • Die red die ist mit lust benent.
  • 6 Vil sach die vacht mit gruenem an.
  • Damit die weit sich neren tuot,
  • Der mei mit fröden uf den plan.
  • Davon so habent hohen muot.
  • Die vogel singent überal
  • 10 Quint unde .quart mensur
  • Mit mangem suessen lieben schal.
  • Etlicher halt tenur.
  • Octäf die stimm erhellen tuot
  • In wald und uf gevilde
  • 15 Mang vogel fri gar hoch gemuot.
  • Sin fliegen das ist wilde.
  • Meng bluemli rot und blä in blä
  • Grar lieplich sind entsprungen,
  • Dabi so vindt man ital grä,
  • 20 Gruen ist darin gedrungen.
  • XVI Weinhold s. 46—48. 1 bekam W. 5 gruonem W. )
  • chen W. 10 und HW. 11 mengem suozem W. 12 he]
  • 15 manig U, meng W. 16 fleigen H. 16 in blÄw H. 19 grÄ
  • 20 gruon W.
  • 1 Ganz ähnlich beginnt ein spruchgedicht des Teichners: Mir b
  • ein laufent man, liedersaal 3, 275; ein anderes desselben dichtcrs (ii
  • handschrlft C 83) beginnt r Mir begegent ein gueter man.
  • 86
  • ßluemli gel brun unde wiß
  • Gar lieplich sind entsprossen,
  • Der mei mit allem sinem fliß,
  • Mit tow sind si begossen.
  • 25 Meng blat gekripselt und gebogen
  • Hin unde her gezindelt,
  • TJf mengem holz gar unvorsmogen,
  • Etliches ist gewindelt.
  • Dafür hört ich einn suessen don
  • so Uss frowen mund erhellen :
  • Das geb mir frödenrichen Ion
  • Für vogel und für schellen.
  • Ir mündli rot für bluomen schin
  • Ist lieplich an ze sehen,
  • 35 Ir zenli wiss und dabi vin
  • Die sieht man ussher brehen.
  • Ir brewli brun bi ogen dar
  • Mit scharpfen lieben blikken: 16^
  • Der selben bluomen nem ich war,
  • 40 Die kunnent herzen strikken.
  • Ir här ist gel für bluomen schin,
  • Bla stet in irem herzen,
  • Gruen ist si gsund und ital vin,
  • Das kan wol wenden smerzen.
  • 45 Es möcht licht sin, ich red ze vil,
  • Minr sei tet bas ein swigen:
  • Ich lob die wib für selten spil,
  • Für harpfen und für gigen.
  • 21 und HW. 26 und HW. 28 etleichs H, etlichs W. 36 uz-
  • zer W. 37 brawli W. äugen H. 39 nam W. 42 blaw H,
  • a
  • Stet H, stat W. 43 gesund HW. 46 miner W.
  • 86
  • Orgellen don und pfiffen schal,
  • 50 Beggen lut erhellen,
  • i)as hat gen frowen doch kein wal
  • Als russen gegen schellen.
  • Busunen schal und gloggen klang,
  • Es ist als guot nicht zhoeren,
  • 55 Und darzuo aller vogelsang,
  • Es mag nicht muot enboeren.
  • Als tuont die wib uf erden hie
  • Vor allen creaturen:
  • Lieber ding gesach ich nie,
  • 60 Si sind -zwar guot für truren.
  • Wer schelkt die wib und übel spricht,
  • Es wirt in noch gerüwen:
  • Ein zeichen das er ist ein wicht.
  • Sin unglük wirt sich nüwen,
  • 65 Verdorben hie ald eren bloss:
  • Es ist doch dik beschehen;
  • Der frowen wirt er selten gnoss.
  • Hör ich die wisen jehen. *
  • Ir werden wib und töchterlin,
  • 70 Gedenkent min zem besten:
  • Got hab üch in den hulden sin,
  • Üwer lob wil ich ie gesten.
  • Ir bkent mich nicht, ich bkenn üch wol,
  • Ir kunnent leid vertriben;
  • 75 Die selgen wib sind tugent vol,
  • Gelük muess zuo üch schiben!
  • 49 pfifen W] pfeiffer H. 50 boggen H, becken W. 52 raui
  • 54 ze höiTi H, ze hören W. 55 volgelsang, das erste 1 ausrac
  • 56 enbörn H, onboren W. Punkt W. 64 ungelükh H, ungeluck
  • 65 al eren W. 67 genoss H, genoz W. 69 kein absatz H. 72
  • kent W. 76 glükh H, geluck W.
  • 87
  • xvn
  • Lebent scheiden das tuot we
  • Noch wirser dann ein senfter tod.
  • Min ogen die stand glich als g,
  • Des ist min herz in grosser* not.
  • 5 Gewissen hat ein krieg mit im,
  • Darzuo so hilf et die vernunst;
  • Ob ich mich nu vaste grim,
  • Mich hilfet weder sinn noch kunst.
  • Y*herz, lass ab ittn valschen bgier,
  • 10 Din übermuot der ist ein mist;
  • Wen ich stirb, es hilft kein zier, l?'»
  • Du wirst ful in kurzer frist.
  • Und weitest mir die sei verleiten.
  • Die mir got ewig hat gegeben,
  • 15 Sin kraft wü ich ze hilf bereiten ;
  • Dins willen wil ich nicht me leben.
  • Du runst mir in das höbet min;
  • Gewissen tuot sin werlich nit,
  • Vernunst wil bi ir sin,
  • 20 Die bkent gar wol din bösen sit.
  • 3 äugen. 7 vast. 10 Vernunft.
  • 88
  • lieber engl, nu huet der sei,
  • Du bist mir doch ze hueter geben,
  • Und beschirm mich vor der sünden quel,
  • Damit mir werd das ewig leben.
  • 25 Nimer tuon ist grosse buoss,
  • Hän ich gehört den lüten sagen;
  • Mit willen gib ich dir den gruoss,
  • Und varn uf der fröden wagen.
  • Was ich ie vor getichtet hän
  • 80 Den frowen und den töchterlin,
  • Das ist beschehen in eim tron
  • Gen der liebsten frowen min,
  • Der eigen diener ich wil sin;
  • Ir lob das lutet ital wol;
  • 35 Das bruef ich für des meien schin,
  • Ir guete macht mich fröden vol.
  • Hett ich die wal im römschen rieh,
  • So gevelt si mir am besten,
  • Ir guete die ist tugentlich,
  • 40 Davon muoss ich si gesten.
  • Das macht ir wiplich zucht und sit.
  • Das kan ich an ir bruefen wol ;
  • Wan trüw und stet die wont ir mit,
  • Davon ichs billich loben sol.
  • 45 Ach got wie gar lieb ist si mir
  • An wenken und abelän ;
  • Ir angesicht ich kum enbir,
  • Wan ich nie lieber lieb gewan.
  • 21 engeh 25 ndma. 36 gut. 43 won. 48 won.
  • 26 den lüten = die lüte; wohl yolksthümlicher ansdruck.
  • 89
  • Ich het nicht gedacht das kurze, zit
  • öi» SöHch senen imer tet ;
  • Est wunder in der weite wit,
  • Wan all min sach ist abgemet,
  • Unz an ir guet, die gruonet schon
  • An zwifel in dem herzen min ;
  • -.5 Was wol wil, das vacht bi ziten an :
  • Mit eren muess si selig sin !
  • 50 sölleich. iemei'. 51 weit. 52 won.
  • 90
  • xvm
  • Hett ich ein richter, ich wolt clagen 17*
  • Über den liebsten buolen min
  • Und gueteklichen für tragen:
  • Si macht mir senen, heimlich pin.
  • 5 Wenn ich entslaf, sich ich irn schin
  • Und red als schon und guetlich;
  • Wenn ich erwach, so ist si dahin:
  • A luog wie hat si gleichen mich.
  • Eins häts mir kurzlich getan :
  • 10 Ich wand si leg am arme min;
  • Do ich erwacht, do was si dan
  • Geflohen von mir hin.
  • Min küssi hett ich ghalsen schon.
  • Ich wand ich het si selber da.
  • 15 Wil si mich Schimpfes nicht erlän.
  • Ich glob ich werd von senen grä.
  • Ich weiss nicht wie ich leben sol;
  • Uf minen eid mir ist doch ernst.
  • Das ich so grosses senen dol.
  • 20 Von ir so wist ich aller gernst IS'
  • Ob si mir wer als ich ir bin:
  • So het si zwar nicht ruowen vil;
  • 5 entschlaff, so sich. 8 gelaichen. 10 an dem. 11 dan] dauoD.
  • 13 hatt ich gehalsen. 16 glaub.
  • 91
  • Des tuege mir antwürte schin,
  • Wan mich des wol benuegen wil.
  • ib Ist si mir nu als ich ir bin,
  • Der trüwen vindt man selten me;
  • Wan ich doch stete wil sin,
  • Es tuegi wol oder we.
  • Seh ich all frowen vor mir stan,
  • 30 Junkfrowen und die töchterlin,
  • Ich wolt kein ander für üch hän,
  • Das sag ich bi den eren min.
  • Ein trü hilft an die andern nit,
  • Davon hett ich ein antwurt gern:
  • 35 Ich man üch wiplich zucht und sitt,
  • Durch got so tuend mich eins gewern,
  • Und sagt mir wie üch gen mir si.
  • Und wer üch halben weg als mir,
  • So wer ich aller sorgen fri,
  • 40 Wan ich der antwurt ungern enbir.
  • Ich bin üch doch als senlich hold
  • Das ich mag haben kein gemach;
  • Ir liebt mir zwar für alles gold,
  • Das sehint gens in einem bach.
  • 45 milt ir rain ür suess gemuet
  • Zuo allen guoten dingen;
  • Min herz doch nach üch wuet
  • Von rechter lieb, ich wen es well zerspringen.
  • 23 tug mir antwort. 24 won. 27 won. stet. 29 alle. 33 trow.
  • a
  • ^icht. 44 sehint. 45 ewer. 48 in zwei seilen.
  • 45 milt steht für miltet, von dem nicht hAufig transitiv gebrauchten
  • verbum muten.
  • 92
  • tJwer wiplich zucht
  • 50 Die mag das wol bekennen.
  • Von üch so hab ich keine flucht, 18^
  • Wir sind nicht wis, land wir das iemen trennen.
  • Die liebi ist mit eren
  • Und lessig vast gen got;
  • 5f> Ich län mirs niemen weren,
  • Wan wer das tet, das düchte mich ein spot.
  • Wir söUintz graben
  • Mit trüwen in die herzen:
  • Also sond irs och haben;
  • 60 Und tuond wir das, so mugen wir frölich scherzen.
  • All creatur hat lieb an krieg.
  • Lieb in mangem stammen.
  • Ein kind in einer wieg
  • Fröwt sich siner ammen.
  • 65 Also ist lieb gar vil
  • In menge maß gemessen.
  • Des ich doch zwar nicht sagen wil.
  • Ich würd sin halbs vergessen.
  • Von lieb ist alle sach beschehen,
  • 70 Das got ze menschen ward,
  • Das wil ich mit der warheit jehen;
  • Lieb ist ein sölicher hört.
  • Gepüwen und gesprochen
  • Hat liebi als volbrächt,
  • 75 An zorn, das heißt gerochen,
  • Da wird lieb nicht gedächt.
  • Ze himel und ze helle
  • Ist liebi mit dem rechten;
  • 51 kain. 52 iomant. 53 Du. 55 niemant. 59 auch. 60 in zwei
  • zoilon. 69 all. 72 söleicher. 73 gepawen. 77 helL
  • öS
  • Das merke wer da welle:
  • 80 Darumb sol niemen vechten. 18<^
  • Wan grechte lieb
  • Die wont in himels kören;
  • Ungreclite lieb die ist ein dieb,
  • Die weit die tuot si tören
  • 85 Und senkt si in der helle grünt
  • Mit imer werenden banden;
  • Das wirt der valschen liebi kunt,
  • Das ist ein herter handel.
  • Got jnan dammbe loben sol
  • 90 Die gerechter liebi walten;
  • Wan unrecht tuon grät nimer wol
  • Den jungen noch den alten.
  • Han ich ie unrecht liebi ghebt,
  • Her got, tuo mir vergeben
  • 95 Durch diner höchsten namen dri,
  • Halt mich bi rechten wegen,
  • Das ich behalt din gotlich gnad,
  • Din hulde müg erwerben.
  • Grib mir dins heiigen geistes gab,
  • 100 Bhuet mich vor ewig sterben.
  • Nu dar, min fröd, min wunn, min heil,
  • Mir liebst vor allen wiben!
  • Vier meister gsach ich nie so geil.
  • Die möchtint das volschriben,
  • 79 merkh. well. 80 niemant. 81 gerechte. 82 körn. 83 un-
  • gereohte. 84 törn. 86 iemer. 89 darumb. 91 won. gerät niemer.
  • 97 genad. 98 huld. 100 bohut.
  • 90 Auch hier liegt vielleicht eine reimänderung vor, und es hieß
  • Urtprünglich der gerechter liebi waltet; vgl. zu 1, 22. 93 Wenn unentstellt,
  • "Wäre dies ein zweiter beleg (vgl. zu 3*, 33) der vierzeiligon Strophe mit reim-
  • loser erster und dritter zeile. Aber auch hier ist wohl eine vordorbniss an-
  • zunehmen, vielleicht hieß es gestanden bi (: dri); vgl. 28, 173.
  • 94
  • 105 Die liebi die ich zuo üch hän
  • Wetlich uf diser erden.
  • Davon so wil ich nimer län,
  • Also so wil ich sterben.
  • Was ich von schöni ie gtichtet hän
  • 110 Mit kluogen rimen gmessen,
  • Damit so mag kein frow bestän,
  • Und tuot si eins vergessen,
  • Und hat si nit ein steten muot,
  • G-ot lieb und och ir ere,
  • 115 Ir schöni tuot ir nimer guot,
  • Irs lasters wirt dest mere,
  • Und nimpt am alter spötlich end
  • Wiben und och den mannen.
  • Wer sich nicht böser Sachen schemt,
  • 120 Der lit in herten banden.
  • Wer nicht well stein,
  • Der hab nicht diebes genge,
  • Die rede wil ich nimer heln,
  • Es gerät nicht wol die lenge.
  • 125 Wer sinem glust nach volgen wil.
  • Natürlich als es ist gebom,
  • Sins ungelimpfs würd gar ze vil,
  • Sin sei die würd darumb verlorn.
  • Davon hat got dem menschen geben
  • 180 Vernunst und och gewissen;
  • Dem bösen sol man widerstreben.
  • Sin herz das sol eins bissen
  • 106 weltleich. 107 niemer. ' 109 getichtet. 110 g
  • 114 auch. eer. 116 niemer. 116 dester mer. 118 auch,
  • mer. 126 natewrleich* 130 yernunfft und auch.
  • 9ß
  • Mit grechten dingen nacht und tag
  • Und frölich dannocht leben.
  • 135 Es ist vil war das ich üch sag;
  • Hnet dich vor bösen wegen.
  • Man seit vil kraft von edelm gestein,
  • Krysolitus und adamast,
  • Smaragden gruen und dabi rein,
  • 140 Karfunkel die band liechten glast.
  • Als edel gestein das ist doch nit 1 9»
  • Für ein selig biderb wib,
  • Das macht ir Sr ir zucht ir sit,
  • Das ist eins mannes leidvertrib.
  • U5 le kluoger sinn ein man doch hat,
  • Dest bas halt er ein biderb wib ;
  • Es si fruo oder spat,
  • Er bkent die er die an ir lit.
  • Rechttuonden lütn ist gnuog geseit;
  • 150 Die bösen wend kein guots verstau,
  • Und der all strafe an si leit.
  • So wil doch kein seid in si gän.
  • Wer wil mich für einn narren hau.
  • Ob ich hau lieb ein biderb wib ?
  • i'>5 Sid macht noch witz nicht mocht bestän,
  • Si band bezwungen der türsten lib.
  • Die swert in dhand ie band genomen:
  • Wie soltz mir toren denn ergän ?
  • Ich werd von einr och überkomen:
  • 160 Mit eren muessen wir bestän.
  • 183 gerechten. 138 Kiysolicus. 149 Rochtönden leutcn.
  • 151 Btrftff. 169 auch.
  • 96
  • Got vatter herr, durch all din gnad
  • Und durch die magt die muoter din,
  • Gib uns dins heügen geistes gab
  • Und hilf uns hie uf erden hin.
  • 165 Und gib uns unser teglich prot,
  • Din will der werd an uns volbracht;
  • Behuet uns vor der helle not,
  • Din mentscheit hat nie sünd gedächt:
  • Ewiger got, nu gib uns beiden
  • 170 Ein rechtes altr uf erden hie.
  • All sünd muess uns vor sterben leiden
  • Als ob wirs habint begangen nie.
  • starker got, ein herr der himel,
  • All Sachen hept din macht enbor;
  • 175 An dich ward nie und wirt och nimer,
  • Kein sünd ist dir beslossen vor.
  • All sach 'die ist dir offen zwar;
  • Ich hän och lieb, das weist du wol:
  • hilf uns an der fröden schar,
  • 180 Din gnad ich darumb bitten sol.
  • Mir ist glich gen dem buolen min,
  • Als einem kranken siechen man ;
  • Der went das iemen wirser si
  • Dann im; das hanget mir och an.
  • 185 Ich wen min trüw si also gross
  • Das si mirs nicht vergelten mag,
  • Und hän zuo ir doch allen tröst,
  • Si ist min ros, min bluender hag.
  • 170 ains. alter. 175 auch niomer, 17G boschlosson.
  • 183 iemant. 184 auch. 188 bluycndor.
  • 97
  • Ich hän der weit getichtet vil,
  • 190 Das wil ich nimer me getuon.
  • All sach die stät bis uf ein zil :
  • Herr got, gib uns din ewig suon.
  • Han ich geticht ie wider dich,
  • Der weit ze lust mit liebem gruoss,
  • 195 Din gotlich gnad doch daran sich:
  • Nicht me tuon ist grossi buoss.
  • Frow, söltint nu die lieder sin
  • Nach willen den ich zu iich hän,
  • Kein gticht ward nie als hüpsoh und vin;
  • 2O0 Titerei möcht dabi nicht gestän.
  • Der will ist gross und dannoch mer,
  • Das ist an allen zwifel da.
  • Herr gott, behüet uns lib und sei, IQ«'
  • In eren müess wir werden grä.
  • 205 Frow, hand verguot, das ist das lest,
  • Der weit geticht ich nimer mer ;
  • Und wölti got wer es das best.
  • Des wer wol wert ür wiplich er.
  • Ich rät üch mit trüwen, dest das best,
  • «10 Und allen selgen wiben:
  • Hand steten muot, das ist das lest,
  • Dabi sond ir beliben.
  • Wan unsteten wankein muot
  • Das hat got dik gerochen;
  • 215 Es kam frow Even nicht ze guot,
  • Si hett ein apfel gebrochen.
  • 190 niemer. 193 es steht wao, aber h am rande beigeschrieben, ge-
  • wichtet. 201 dannocht. 204 müssen, 206 niemer. 208 ewer.
  • ^09 das ist. 213 wop. 214 dikch. 216 hatt.
  • Montfort ^
  • 98
  • Da wibes bild geheissen wirt
  • Fro Dichtlundei und Wankelmuot,
  • Die wis in nimer selde birt,
  • 880 Ir ere sind gar unbehuot.
  • Davon schetz ich einn steten mnot
  • Ein gmntfest wol der ere,
  • Wan wer den hat, der ist wol behuot
  • Und fuer er über mere.
  • 225 Wem er nicht liebt, der ist nicht wis
  • Oder hat sich ern verwegen.
  • Wer gerne gat uf helem is.
  • Der tuot nicht wisheit pflegen.
  • Wer zündt bi stro,
  • 230 Der bedarf wol steter sinne,
  • Das red ich gar an argen drö,
  • Das es im nicht verbrinne.
  • Welch frow all red ufnemen wil
  • Und antwurt drüber geben,
  • 285 Si macht ir selb ein narrenspil,
  • Sol si kein lengi leben.
  • Wer sei nnd er behalten well,
  • Der hab got lieb in herzen ;
  • Dem widerfert kein nngevell,
  • 240 Das ist an alles scherzen.
  • 218 fraw. 219 niemer. 220 er. 226 ere. 226 et^^
  • 227 gem. 230 sin (rverbrinn). 284 darüber. 286 sej.
  • «
  • 218 fro Dichtlnndei nnd Wankelmnot; der erstere name mnsB dem 81110^
  • nach dem zweiten parallel sein. Ist an dirdendei, ein halb ans' flachs, hall'
  • ans wolle bereitetes zeng zn denken? Es wäre dann damit das an ecbtef
  • nicht zuverlässige bezeichnet. Eine frau Luddelei kommt bei Uhland, yolki-
  • lieder s. 763 vor.
  • 99
  • Was all die weit nf erden h&t
  • Von silber und von gold
  • Oder alles das si liindr ir lät,
  • Das git nicht rechten sold,
  • 245 Denn nach sterben ein gnot wort
  • Wib und och den mannen,
  • Das schetz ich für den höchsten hört,
  • Das ist gar unverbannen.
  • Die weit die hat in grossen spot
  • »0 TJnsteti und in liden brächt;
  • Judas tet verraten got,
  • Ein steter muot hetz nie gedacht.
  • "Wer steten muot in herzen hat
  • Und hat dabi ein gwissen guot,
  • 2S5 Die selben got doch nimer gelät,
  • Wan sei und er ist wol behuot.
  • Wer ich wis, mir möcht ab sterben grasen,
  • Wan all weltlich sach die muoß zergän;
  • So ist vor mir tod mang hundert tusent:
  • 860 Davon wil ich von sorgen län
  • Und leben recht mit der weit dahin.
  • Mim buolen bin ich ital hold,
  • Und wisti si dann recht min sin,
  • Si liebt mir zwar für alles gold.
  • 865 Ich weiss nicht wie ich leben sol 20»
  • Das mir die liebi tuot so we.
  • Davon ich grossen kumber dol;
  • So ist mins senens dester me.
  • 243 hinder. 246 auch, 249 f. hat nnstetikait In grossen spott
  • imd lyden. 255 niemer. 259 als manig h. tawsen. 263. 264 sey.
  • 7*
  • 100
  • Nu hin ! ich gtrüw ir zwar des besten,
  • 270 Das ist min ernst an allen spot.
  • Si bedarf mir me kein bürgen setzen:
  • Ir er behüet der ewig got.
  • All bluomen vin,
  • Was würzen hat und holz,
  • 275 Dafür nem ich den buolen min,
  • Si dunket mich so stolz.
  • Ich hört ir guet
  • Für harpfen und für gigen,
  • Das geb mir sicher hochgemuet,
  • 280 Ir angesicht . . . fürbas wil ich nu swigen.
  • ♦
  • 269 getraw.
  • 101
  • XIX
  • Min getrüwen dinst mit^gwissen gnot, 20^
  • Darzuo mit ganzem willen!
  • Din er die git mir hohen muot,
  • Din gstalt tuot in mich pillen.
  • 5 Geformt als in einn gamahii
  • Wachst du in minem herzen,
  • Die liebi ist gross und ist doch nü,
  • Ich reds an alles scherzen.
  • Din gsuntheit an er an lib an guot
  • 10 Das hört ich allzit gern von .dir
  • Und geb mir sicher hohen muot
  • Und möcht nicht liebers bschehen mir.
  • Ach lass mich wissen wie du macht,
  • Wan ich bin gsund von gnaden gots ;
  • 15 Hab min in diner liebi acht,
  • Wan ich stän grecht an allen spot.
  • Du solt werlich an zwifel sin
  • Das ich nicht liebers hän dann dich,
  • Ussgnomen got sus bin ich din,
  • 80 Din wiplich zucht doch daran sich.
  • Und lass mich dir enpfolhen sin.
  • Sich an minn willen, der ist ganz;
  • Bis getrüw und stet und dabi vin
  • Und spring mit f roden an den tanz.
  • «
  • 1 gewissen. 3 ere, 7 niiw. 12 bescbeben. 14 won. gesund.
  • ^^ Won. gerecht. 19 aussgenomen.
  • 102
  • 85 G-emaclit und geben in grosser kelt,
  • Verbotten was da switzen;
  • Ob des lernen wundem weit,
  • Min herz das tet sich hltzen
  • Von gedenken die Ich nach Ir het,
  • 80 Ich wand Ich wer Im melen;
  • Der sne was mir ein suesser met,
  • Ich acht nicht wlndes welen.
  • *
  • 27 iemant. 31 sehne.
  • 103
  • XX
  • l)er edeln wolgepomen
  • Enbüt ioli min willig dinst:
  • Von trüw bin ich in sorgen,
  • Wan rechte lieb hat min herz versent,
  • 5 Das ich nicht weiss
  • Wie sol ich mich nu halten;
  • Du machst mir kalt, du machst mir heiss:
  • Miden dich das tuot mich sicher alten.
  • Ich seh din seiden tugent
  • lo Vor allen dingen uf erden,
  • Darzuo din werden jugent:
  • In diser zit mag mir nicht liebers werden, 20^
  • üsgnomen got den herren,
  • Der ist da gen nicht ze messen;
  • 16 Q-elük mueß er uns meren,
  • Wan dinr guet kan ich nicht vergessen.
  • Solt ich min trüw volschriben
  • Als mir nu ist ze muot
  • (Vil sach die muoss ich miden,)
  • 80 loh bdörflFt vier sohriber guot.
  • «
  • 1 wolgepom. 13 ausgenomen. 15 uns nu.
  • 2. 4 dinst : yersent y die kürze des i in dinst (vgl. s. 11) scheint sich
  • aus der durchgängigen schreibang der hs. mit i, nicht ie, zu ergeben. Aber
  • aach dann ist der reim auffällig. Vielleicht ist versint (= versinnet) zu
  • lesen; dinst : yersint wäre dann genau wie magt : sagst 28, 415.
  • 104
  • Davon so nim minn willen
  • Mit trüwen äne wenken ;
  • Du kanst mir kumber stillen,
  • Min herz das tuot kein anders nicht gedenken
  • 25 Denn stet an dir beliben
  • An allen zwifel zwar;
  • Solt ichs die lengi triben,
  • So möcht ich werden grä
  • Von senlich gross belangen,
  • 80 Das ich doch hän nach dir;
  • Min herz das hast gevangen.
  • Das solt du globen mir.
  • Des solt du mich lan gniessen,
  • Sich an min steten muot,
  • 85 Und la dichs nicht verdriessen,
  • Wan sicherlich es kumt dir nu ze guot.
  • Du solt min trü
  • Mit rechter stete gelten.
  • So wirt die liebi teglich nü
  • 40 Und habent lob, des mag üch niemen schelten.
  • Din trü han ich verstanden wol
  • Als du mir schribst dinn steten muot.
  • Des ich dir sicher danken sol:
  • Vor wankel bin ich wol behuot.
  • 45 Min Burg der huet min sicher schon,
  • Darzuo han ich ein gwissen guot;
  • 32 gelauben. 33 geniessen lan. 37 trew ( : now).
  • 41 Mein trew, aber am rande steht d.
  • 45 d. h, mein knecht Burg Mangolt; vgl. 31, 183.
  • 105
  • «
  • Von dir so wil ich nimer län,
  • Din er die git mir hohen muot.
  • Solt mich ein süntlich sach nu frSwen
  • 50 Als ein reines seligs leben,
  • So wölt ich zwar im winter höwen
  • Und het die sinn ze weschen geben,
  • 47 niemer. 50 rains. 51 weint*.
  • 106
  • XXI
  • 1^0 wol dem tag, die nacht
  • Die muesse selig sin,
  • Do ich ansach
  • Die zarten lieben frowen min.
  • 5 Ich lob die zit und och die stund
  • Do si mir ward ze teil;
  • Ich lob irn rosenvarwen mund,
  • Der brehet als das abent rot: 2Ä^
  • Ir guet die hat mich angezunt.
  • 10 Ich lob IT har gar wol gevar,
  • Ir claren ogen nim ich war
  • Mit scharpfen lieben bliken;
  • Ich lob ir zen für helfenbein,
  • Ir helsel runt und nicht ze klein:
  • 15 Si ist mit guoten sitten.
  • Ich lob ir brüst für berlen wiss
  • In rechter gross nach allem fliss,
  • Untrüw ist da vermitten;
  • Ir achslen gsenkt ein klein ze tal,
  • 20 Darzuo so sind si harmval:
  • Ir guet die sol ich bitten.
  • *
  • XXI Gedruckt Adelung s. 227 f. 6 auch. 11 äugen. 19 geseiifc^
  • 1 — 4 sind nur als zwei Zeilen zu fassen und zu sohreiben:
  • So wol dem tag, die nacht die muesse selig sin,
  • Do ich ansach die zarten lieben frowen min.
  • Die handschrift versieht auch nur das D in Do mit rothor färbe. Dass ^^
  • gedieht mit einer längeren versart anhebt, haben wir schon bei nr. 1 gesehen.
  • 107
  • Ich lob ir siten die sind lang,
  • Und in der mitti*so ist si klein,
  • Ir büehli lieb und dabi rein,
  • 25 Der brün ist nicht vergessen,
  • Wass haben sol, das hat si zwar
  • Und velt das nicht als umb ein här,
  • Nach wünsch ist si gemessen,
  • Hochristig smal ir fuesslin hol
  • so Si gevelt mir uss der massen wol,
  • An ir ist nichts vergessen.
  • 108
  • xxn
  • l!row, wilt du wissen was es ist
  • Grlük er und guot uf erden,
  • Das sag ich dir in kurzer frist,
  • Des solt du innen werden:
  • 6 Got ist das glük, din er din guot
  • Des tuot er alles walten:
  • Hast du dich selber denn in huot,
  • So macht in eren alten.
  • Got hat uns eigen willen geben
  • 10 Uf erden hie ze werben^
  • Wir mugent aber also leben,
  • Wir muessent ewig sterben;
  • Und wirt uf erden dik gebuesst
  • Wer üppig löf tuot triben,
  • 15 Und wirt im alter gar unsuess:
  • Davon solt mans vermiden
  • Und stet an grechten sachen sin,
  • Sich frölich dabi halten,
  • xxn Die erste atrophe mit mclodie. 5 das gldkcbt, über
  • kleinerer schrift er. 12 muossent. 13 absatz. 17 gerechten.
  • 5 Wenn die änderung der aus das sicher ist, dann wäre glü(
  • verbum aufzufassen und im sinne von 'glück sein' zu nehmen; aber
  • zu beachten, dass das subst. glück in der hs. nicht selten glückt gescl
  • wird; so 22, 19. 26, 17. 57. 28, 728. 29, 119. 31, 232. 82, 87. un
  • 32, 69. Der reim 26, 61 spricht indess gegen die form mit t, die H
  • wie dannocht (vgl. zu 6, 166) aufzufassen ist.
  • 109
  • Gelük und seid das gät dir in
  • so Und maclit in wirden alten.
  • Wan aller wisheit anefang
  • Ist götlich vorcht fürwär
  • Und vint sich an dem ussgang,
  • Das velt nicht umb ein här.
  • 25 Wer götlich vorcht in herzen hat,
  • Dem leidt all sünd uf erden,
  • Es si fruo oder spät:
  • Wie mag das mensch verderben?
  • Die vorcht die git dir steten muot,
  • 30 Des macht du wol geniessen ;
  • Dabi behaltst du er und guot,
  • Des lä dich nicht verdriessen.
  • Frow, merk die wort und och den sin 22*
  • Und tuo darnach gedenken
  • 35 Und bis mir nu als ich dir bin,
  • An dir wü ich nicht wenken.
  • ¥tow, wiss für war das got der herr
  • Das unrecht nicht tuot liden
  • In die lengi minder denn das mer
  • -Äo Mag werden ze wisser siden.
  • 19 glükt. 21 absatz. 24 velt. 25 Der, aber w steht am rande.
  • ^^ laidet. 29 absatz. 31 bhaltst. 35 nun. 37 absatz.
  • 110
  • xxm
  • Min willig dinst mit lib und guot,
  • Das ist dir alles nndertän:
  • Din er die git mir hohen muot,
  • Din wiplich gberd mag wol bestän.
  • 5 Din fröwlich zucht und och din schäm
  • Das ist gar hoch ze messen,
  • Und ziert wol einen edeln stam,
  • Wer sich nicht tuot vergessen.
  • Din götlich vorcht, din gwissen guot,
  • 10 Das pruef ich für des meien schin;
  • Vor wankel bist du wol behuot,
  • Darumb wil ich din diner sin.
  • Din zarter mund rot rosenvar
  • Mit steten waren Worten,
  • 15 Dinr claren ogen nim ich war,
  • Die bsliessent eren porten.
  • Din lieben brüst bariUen wiss
  • In rechter gross und rein:
  • Du bist ein mensch nach allem fliss,
  • 80 In minem herzen ein.
  • Din herz das trueg mit recht ein krön
  • Mit saphim von orient,
  • Wan all din wis die stät schön:
  • Min herz sich grösslich nach dir sent.
  • «
  • 8 ere. 4 geberd. 5 auch. 7 aifi, 16 äugen. 16 bsc
  • seat. 23 won.
  • 111
  • 25 Der in stolzlib in rechter leng,
  • Die gross nacli wünsch gemessen,
  • Das ich doch zwar nicht anders bkenn,
  • An dir ist nichts vergessen.
  • Was sol ich sagen? es ist kein scherz:
  • 30 Ich gsach nie wib als recht gemuot.
  • Du bist glich ein mensch ins herz:
  • Got hab dich vast in siner huot.
  • Gesigelt mit' minr rechten trü,
  • Damit ich dir versprochen han.
  • 35 Min lieb ist teglich gen dir nü,
  • Des macht dich frilich an mich län.
  • Gemacht und geben ze Ensishein
  • Nach Crists gbürt drüzehnhundert jar
  • In einem stüblin, das was klein,
  • 40 Im sechs und nüntzgosten, das ist war.
  • Von mir dim gtriiwen diener vest
  • Mit willen ane wenken.
  • Bis an sorg aller frömder gest.
  • Der tuon ich nicht gedenken.
  • 33 trew (: miw). 38 gebürt. 41 getrewen.
  • 112
  • XXIV
  • Wächter, mir hat getromt ein trom,
  • Darnach han ich gedacht
  • Das ich ze vil getichtet hän:
  • Darzuo hat lieb mich brächt.
  • 5 Min frow wolt haben suessi wort
  • Mit rimen schon gemessen;
  • Den meien schätzt si für ein hört,
  • Des kond si nie vergessen.
  • Darumb hän ich getichtet ze vil,
  • 10 Nach dem ichs hett gesprochen.
  • Min herz wil doch nun wie si wil:
  • Ach got lass ungerochen
  • Und leg mirs zuo dem besten dar:
  • Es ist beschehen an argen list:
  • 15 Vor hoptsünden du mich bewar,
  • Allr Sachen du gewaltig bist.
  • Ein wiser man wirt hart betrogen
  • Dann mit wibn und gitikeit;
  • Das mess man unden und och oben,
  • 20 Damit ist mangem bschehen leid.
  • Helen die schön von Kriechen,
  • XJmb si ward Troy zerbrochen;
  • XXIV Wackemagel, altdeutsches lesebuch, 4 aufläge sp. 116
  • 13 den W. 15 hauptsünden UW. 16 aller W. 18 weibei
  • 19 auch UW. 20 beschehen HW.
  • 113
  • Uss gesTLnden ward vil der siechen,
  • Erslagen nnd erstochen.
  • ib Hector mit andern forsten 22*
  • ■
  • Verlor och da sin leben;
  • Man schätzt in für den türsten,
  • Den bris muost man im jehen.
  • David der küng mit tichten
  • soDaruf was er gar cluog:
  • Ein frow tet in entrichten;
  • In grossen unfaog
  • Kam er mit hoptsünden,
  • Das macht Urias wib;
  • 85 Si kond im an entzünden
  • Sin witz und och sin lib.
  • Küng Salamon den wisen,
  • Ein wib betrog in och;
  • Den abgötten tet er nigen:
  • *o Do ward er ze einem goch.
  • Samson der sterkst uf erden,
  • Den blant sin eigen wib;
  • Darumb so tet er sterben
  • Und verlor si och irn lib.
  • *5 Absolon, der schönst uf erden,
  • Umb frowen kam er in not;
  • Darumb so muost er sterben
  • Und nam einn herten tot.
  • Aristotiles der gemeit
  • 50 In allen künsten zwar,
  • *
  • 24 erschlagen HW. 26 auch HW. 27 tewreten HW. 29 mich
  • *» HaitW, ohne angäbe der lesart. 33 haupstinden H, hauptslinden W,
  • ^^»le lesart. 36 auch HW. 38 auch (: gauch) HW. 40 zu ainem
  • ^. 44 auch iren HW. 48 ain H, ainen W. 50 zwar] was W,
  • '^W lesart.
  • Montfort ^
  • 114
  • Ein junkfrow in da reit,
  • Do er was worden grä.
  • Kriemhilt, die schön vom Rin,
  • Die bracht all held in not;
  • 55 Ze Etzelburg tet es die vin:
  • Da lagents alle tot,
  • Als ich es hän gelesen 2 ^=
  • ' Und häns zwar hören sagen;
  • Es mocht nicht anders wesen:
  • 60 Si wnrdent all erslagen.
  • Her Dietrich von Bern,
  • Den nert sin manlich mnot;
  • An kreften was er der wemd:
  • Das kam im da ze guot.
  • 65 Die wib die hand der weit
  • Gross lieb und leid getftn:
  • Das ich si darumb schelt,
  • Davon so wil ich län;
  • Wan seligü wib mit rechtem muot
  • 70 Die hat got lieb nf erden;
  • Vor wankel sind si wol behuot.
  • Des mngents nicht verderben.
  • Nu dar, her Git! du hast die weit
  • Mit mangem mort durchbrochen,
  • 75 (Das tuost du alles umb das gelt,)
  • Erslagen und erstochen.
  • Glüptbrüchig und verreteri,
  • Das kanst du vil wol machen:
  • 56 lagentz HW. alle W, ohne lesart, all H. 58 h6rn HW. 60 9^'
  • schlagen HW. 69 won HW. 72 mugentz HW. 76 erschlagen W^'
  • 11 gelüpt brüchig und verretrey HW.
  • 77 gelüptbrüchig] Man kann auch getrennt Bohreiben gelüpt brfiohi^i
  • und schreibt yielleicht besBer so; als oompos. gefasst ist es wie nhd. eid'
  • brüchig, wortbrüchig.
  • 116
  • Phnch diner bSsen künste, pM!
  • 80 Der tiyel mSclit din lachen.
  • Du bist ein sünd die unglttk hd,t,
  • Da merst dich gen dem alter.
  • Es si firuo oder spAt,
  • So taost du gelt behalten.
  • 85 Wen böser git begriflFen hat,
  • Der achtet weder er noch sßl;
  • Es si fruo oder spät,
  • So ist im nach dem pfenning we. 23^
  • Die Sachen zwo han ich bedächt,
  • 90 Da wis man werdent betrogen mit;
  • Vil Wunders habent si volbrftcht
  • Mit mangem manlichem sit.
  • Ich han nach Sachen vil gedächt:
  • So ist recht tuon an dem besten:
  • ».
  • »5 Uppikeit gät hindan nach,
  • Das vindt sich an dem lesten.
  • Ach got, sol ich der frowen min
  • Suessi wort nicht tichten mer?
  • Gk)t hab uns in den hulden sin,
  • loo Behuet uns beiden sei und er.
  • Und wer ein sach, ich schult die weit:
  • Sust so wil ich swigen.
  • - Si git am jüngsten böses gelt,
  • Wie suess ist ietz ir gigen.
  • 105 Darumb wil ich nicht tichten mer
  • Der weit ze lust mit rimen cluog,
  • 81 ungelük HW. 88 pfennig W.
  • 8*
  • 116
  • Es tüeje wol oder we:
  • All sach die solte haben faog.
  • Wer künd die mass, das wer gar gaot:
  • 110 G-ot muest im darzuo helfen.
  • Vor Sünden muest er sin behuot,
  • Wolt er den ankel werfen.
  • Ich sprich werlich das ich mit list
  • Die sach dik hän gemessen,
  • 115 Was fröd mit grossen sünden ist:
  • Da tuot sich das mensch vergessen.
  • Wan gross leid volgt den fröden mit
  • Am jüngsten hie uf erden.
  • Wirtz nngebuesst und bschiht des nit,
  • 120 So btütz ein ewig sterben.
  • Zwar was der weit ie kam ze we,
  • Das bschah von todes sünden:
  • In der alten und in der nüwen e
  • Da tuot es sich doch gründen.
  • 125 Les eins die buoch, die gschriben sind
  • Vor mangen hundert jaren:
  • G-ross Sünde macht den menschen blind.
  • Der tivel kan des varen,
  • Das es gesicht noch gehört
  • 180 Und liept im snöde sachen.
  • Die guoten sinn sind dann zerstört;
  • Des tuot der tievel lachen.
  • Die sünd sind suess und liebent vast:
  • Das machet böser glust und bgir.
  • 107 t&y H, tuen W, ohne lesart. 109 künd H, kund W. 11'
  • HW. volget HW. 119 wirta W. beschiht H, Jaeschicht W. 1
  • schriben HW. 127 sünd HW. 180 Bohn5d HW.
  • 117
  • 1S5 Sint gnoter gwissen nicht ze lass,
  • So tuond ir recht, das globent mir.
  • Ewiger got, verlieh uns gnad
  • Durch diner muoter gueti:
  • Gib uns dins heiigen geistes gab
  • 140 Und sterk uns unser gmuete.
  • Din wiUe werd an ans volbrächt,
  • Behuet uns beiden sei und er,
  • Das wir nicht komen in sünden bächt.
  • Mit dinen gnaden du uns ner.
  • *
  • 135 gewissen W. 136 glaubent HW. 140 gem&te HW.
  • Hl ^ill HW.
  • 118
  • XXV
  • Ich gieng eins morgens fruo am tag 23**—
  • In ein hüsel, darinn lag
  • Vil gebein von den toten.
  • Die zarten münd, die roten,
  • 5 Die warent gar verblichen;
  • Die stolzen lib gestrichen
  • Die warent gar zergangen;
  • Die röselochten wangen
  • Die warent gar dahin.
  • 10 Ich gedacht in minem sin:
  • Owe jamer unde not,
  • Wie entschepfet uns der tot!
  • In den gedenken ich entslief.
  • Ein hopt mir vientlichen rief:
  • 15 Wol uf und wach und gang zuo mir,
  • Clegliche mer die sag ich dir.
  • Ich was ein wib unmässen schön;
  • Man lobt min stimm für vogeldön.
  • Grot het mir sinn och gnuog gegeben,
  • 20 Hett ichs angleit zuo rechtem leben.
  • Do was mir als den äffen
  • Die in die spiegel gaffen:
  • Ich gfiel mir selb unmässen wol
  • (Davon ich ewigs liden dol)
  • 25 Und was unstetes muote.
  • XXV. Auch in einer Kolmarer handschrift. 2 hewsel H, hfisselin K.
  • in K. 3 dottenK. 11 und H. 12 entschöpfet H. 13 entechlieff
  • H. 14 haup mir vientleich H. 19 hatt II. auch H. 20 ich ange-
  • leit H.
  • 119
  • Des heilgen geistes huote
  • Sluog ich von mir mit sünden giöss.
  • Micli duchte niemen min genöss:
  • Hoclifertig und nnkünsch was ich.
  • 30 Ich bin verloren ewenkUch:
  • Das hän ich als mir selb getan.
  • Wes mich lust, das wolt ich hän: 24«
  • Ich wolt min Inst nicht miden;
  • Des mnoss ich ewenkleich liden.
  • 35 Ich trost mich mines stolzen lib;
  • Darzuo was ich ein wankel wib.
  • Hett ich min lieb glegt an die §/
  • So wer mir nicht als cleglich we.
  • Owe das ich ie wart geboml
  • 4o Ich bin doch ewenklich verlorn:
  • Min liden ist an ende.
  • Ze potten ich dich sende
  • Zuo allen stolzen wiben,
  • Das si das tuegint miden
  • <45 Darumb ich armi bin verlorn :
  • Sag ins und furchte nicht irn zorn.
  • In grossen sorgen ich entslief.
  • Das ander hopt mir vintlich rief:
  • Wol uf und wach und gang zuo mir,
  • 50 Clegliche mer die sag ich dir.
  • Ich was ein herr gar wol gestalt
  • Von lib von antlüt und het gwalt
  • Land und lüt ze pflegen.
  • Grot der het mir geben
  • 55 Wisheit er unde guot.
  • Hett ich geleitet minen muot
  • Zuo gerechten guoten dingen,
  • 27 schl&g H. 28 dankt niemant H. 30 yerlom H. 35 meins
  • B. 37 gelegt H. 41 f. end : send H. 46 fdrcht H. 47 ent-
  • sehlieflf H. 48 haupt H. 52 antleut H. gewalt H. 54 hatt H.
  • 55 nnd H.
  • 120
  • So hört ich engel singen.
  • Des hän ich leider nicht getan.
  • 60 Ich was ein übergitig man :
  • Umb guot do was mir niemen zlieb.
  • Die loik treib ich als ein diep
  • Und hett unsteten muot:
  • Das tett ich alles umb das guot,
  • 65 Ungrechter richter der was ich.
  • Ich bin verloren ewenklich:
  • Das han ich als mir selb getan.
  • Vil frömder wib die wolt ich han
  • Und liess min elich wib gän.
  • 70 Min lust wolt ich durch niemen l&n
  • Und brach tegelich min 6:
  • Des muoss ich haben ewig w6.
  • Ach got das ich ie wart geborn!
  • Ich bin doch ewenklich verlorn.
  • 75 Min liden ist an ende.
  • Ich dich ze botten sende
  • • Zuo grafen dinen gnossen
  • Und zallen herren grossen
  • Und warn si an den Sachen,
  • 80 Das si die gerechtikeit machen
  • Und legint vast dem rechten zuo:
  • So gewinnent si die ewig ruo
  • Und habint got lieb für eile ding:
  • Dast aller wisheit urspring.
  • 85 In der red ich do entslief.
  • Das dritte hobt mir guetlich rief:
  • Wol uf und wach und kum zuo mir,
  • Vil gttoter sach die sag ich dir.
  • Es sprach zuo mir: ich was ein wib
  • 90 G-ar schön von antliit und von lib
  • 61 nieman H. 63 hatt H. 65 ungerechter H. 66 Terlom H.
  • 70 nieman H. 11 tegleioh H. 75 f. end : send H. 77 genostesH.
  • 78 zu allen H. 85 entschlieff H. 86 dritt haupt H. 90 anUeatE
  • 121
  • Und het darzuo guot sinne.
  • Micli betrog nie valsche minne:
  • Ich nam got zhilf und was gar vest
  • Und sluog da uss die bösen gest. 24**
  • 95 Min herz das tet ich halten,
  • Das es maost trüwen walten.
  • Es wer fruo oder spät,
  • So sluog ich uss des tiefeis rät
  • Und satzt mich vesteklich dawider
  • OD Mit sinnen unde mit gelidern.
  • Mit beten tet ich dem tiefel we
  • Und het gar stet die heiigen e,
  • Unhoffertig und demuetig;
  • Den armen was ich guetig:
  • 05 Nid noch hass hett ich nicht acht
  • Und floch allzit den bösen bracht.
  • Darzuo so was ich messig,
  • Gruoter sach nicht hinlessig,
  • Gretrü was ich mim lieben man:
  • xo Ich wölt kein andern für in hän
  • Grehebt in all der weit.
  • Unrechtfertig gelt
  • Das tett ich allweg fliehen.
  • Od red die tett ich schieben.
  • L15 Also tet ich mich halten
  • Und nam ein recht alter
  • Und het fröd mit grossen eren,
  • Ich Hess mirs niemen weren,
  • Und liess minn erben ere und guot.
  • i2o Das machet als min steter muot:
  • Da gab ich ganz minn willen zuo.
  • Des gab mir got die ewig ruo.
  • Darnach do tett ich sterben;
  • 91 hatt H. sinn (: minn) H. 93 jse hilff H. 94. 98 Boh% H.
  • I und H. gelider H. 101 betten tett U. tiefe H. 102 hatt H.
  • i hatt H. 109 getrew H. 117 hatt H. 118 niemant H.
  • ) meinen H.
  • (
  • Do enpfalh man mich der erden:
  • 1S5 Nu hat mich got enpfangen schon,
  • Genomen in der himel trdn:
  • Da hän ich ewigs leben;
  • Das hat er mir gegeben.
  • Die frod ist gross, das ist ftn zal;
  • 130 Und hett eins all der weite wal,
  • Es möcht ir nicht erdenken.
  • Rotten selten klenken,
  • Darzuo der engel stimme.
  • Da sitzt die küniginne,
  • 185 Die muoter maget reine.
  • Von gold und edlem gsteine
  • Ein krön uf irem höbet,
  • Aller sorgen gar berobet.
  • Da sind zwelf sternen inne,
  • 140 G-emacht mit götlich sinne.
  • Dz höbet sprach: nu tuo so wol,
  • Darumb ich dich zwar loben sol:
  • Die sach sag allen wiben
  • Das sie sich tuegint schiben
  • 145 Als ich frowe hän getan:
  • So wirt in och der ewig Ion.
  • Von rechten fröden ich entslief.
  • Das vierde hopt mir früntlich rief:
  • Woluf und wach und gang zuo mir;
  • 150 Recht tuen und fröd die sag ich dir.
  • Ich was ein herr gar stolz von lib;
  • Und het ich gsehen tusent wib.
  • Ich hett min e nicht gbrochen.
  • Vier jär recht als zwo Wochen
  • 155 Verdross mich nimer recht tuon.
  • 180 weit U. 183 f. Btimm : künigin H. 136 1 rain : gtteln &
  • 138 Aller li. beraubet H. 189 f. inn : sinn H. 141 haabt E
  • 145 fraw U. 146 auch H. 147 entsohlieff H. 148 vierd baupt E
  • 162 gesehen H. 158 gebrochen H. 166 niemer t&n H«
  • 123
  • Ich stift och gerne frid und suon.
  • Got het mir sinn och gnuog gegeben,
  • Die leit ich an ze rechtem leben.
  • Das recht hett ich an m|t3sen lieb: 25*
  • 160 Ich tot die morder und die dieb
  • Und schirmt witwen und weisen:
  • Die Hess ich niemen neisen.
  • Ein rechter richter was ich zwar
  • Heimlich und och offenbar.
  • 165 Die seligen priester hett ich wert.
  • Ich schirmt das recht zwar mit dem swert
  • Und was ein held mins muote.
  • Das kam mir dik "ze guote
  • Gen got und gen der weit.
  • 170 Unrechtfertig gelt
  • Das tett ich allweg fliehen.
  • Bös ret die tet ich schieben
  • Und het gar lieb min elich wib:
  • Die was mir als min eigen lib.
  • 175 Also tett ich mich halten
  • Und nam ein wirdig alter.
  • Darnach do tet ich sterben;
  • Do enpfalh man mich der erden:
  • Nu hat mich got enpfangen schon,
  • 180 G-enomen in der himel trön:
  • Da han ich ewigs leben;
  • Das hat er mir gegeben.
  • Die fröd ist gross, das ist an mäss;
  • Und ritt einr all der weite strass,
  • 185 E man es möcht betichten,
  • Mit schriben usgerichten,
  • Du möchtist zweinzig jar hie stän,
  • E ich dirs gesagen kan: 25^
  • Als gross ist fröd und wunne.
  • 156 auch gern H. 156 hatt H. auch H. geben H. 159 hat H.
  • 162 niemant H. 164 auch H. 165 hatt H. 173 hatt ü,
  • 184 weit H. 189 f. wunn : sunn H.
  • 124
  • 190 Do gieng erst ut* die sunne
  • Das man si an den bergen sach.
  • Das hopt gar ziichteklichen sprach:
  • Nu sag das allen mannen
  • Das si vor Sünden banden
  • 195 Sich huetint hie uf erden,
  • Das si nicht ewig sterben,
  • Und tuegint als ich han getan:
  • So git in got das ewig Ion.
  • Ich gieng enweg und neig dem hopt
  • 200 Wan es was aller siinden brobt.
  • Dise rede heißt der trön.
  • Nu geb uns got das ewig löni
  • Amen.
  • *
  • 192 haupt H. 199 f. haupt : beraubt H. 200 Won H.
  • H. 202 den ewigen Ion K, ohne Amen.
  • 125
  • XXVI
  • Min willig dinst und och min rät 25^
  • Den schrib ich üch mit trfiwen.
  • Es si fruo oder spät,
  • So land üch nimer räwen
  • 5 Was ir ie guotes hand getan;
  • Hand sinn ir wellint meren,
  • So mugent ir gar wol bestän
  • Und nement uf an eren.
  • Hand gotlich lieb für all dis weit,
  • 10 Sind stet mit uwern Worten;
  • Es wirt üch lieber wann alls gelt
  • Und bsliessent eren porten.
  • Hand er und schäm und gwissen guot,
  • Gots vorcht in üwerm herzen:
  • 15 Es git die lengi guoten muot
  • Und behuet [üch] vor ewig smerzen,
  • Unä gewinnent glük uf erden hie,
  • Gross wird in üwerm alter.
  • So spricht die weit: das ist doch die
  • 20 Die hat ir er behalten.
  • Sind frödenrich in herzen
  • Noch me denn ir gebaren;
  • *
  • 1 auch. 4 niemer. 9 Sand, aber h am rande. 11 alles.
  • 12 bschliessent. 13 gewissen. 14 gotz. 17 gelükt. 22 No me.
  • *
  • 6 Vielleicht wellintz zu schreiben.
  • Huet ficli vor winkelscherzen ;
  • Wan sicherlich der tiefel tuot des varen.
  • 25 Er uebt die weit
  • Zuo allen bösen sachen,
  • Dafür so nem er kein gelt,
  • Möcht er ein biderb weib zuo einer torinn machen.
  • ••
  • Uwer gesind hand tngentlichen
  • 30 In rechter vorcht mit mass.
  • Die armen als die riehen
  • Die gruessent uf der strass.
  • Hochfart die sond ir miden,
  • Demuetig mit geberen:
  • 35 So mag üch nicht versniden
  • Die hobetsünd, das wil ich wol beweren.
  • Wan umb die sach
  • Hat Lucifer gevallen:
  • Des muoss er haben ewig ach
  • 40 Und sin genöss in jamer muessen wallen.
  • Slahent nid nss üwerm herzen
  • Und hass, den bösen samen;
  • Si bruefent jamersmerzen:
  • Davor behuet uns got. Nu sprechen amen.
  • 45 Hand mass zuo üwerm essen;
  • Das sond ir wol besinnen,
  • Das ir üch nicht vergessen
  • Von keinem trank, das ir des werden innen,
  • Davon sich sinn oder geber
  • 60 Mugint icht verkeren:
  • Das wer ein sach gar swer
  • Und wtird sich in dem alter schedlich meren.
  • 24 Won. 25. 26 eine zeile. 28 in zwei zeQen. Zft ainer.
  • 85 yerschneiden. 86 haubtsund. 37 f. Won lucifer hftt omb die sach
  • geuallen. 41 schlahent
  • 127
  • Huetent üch vor gehem zorn;
  • Mit gueti endt man vil:
  • 55 Es wirb gar dik verlorn 26»
  • Der all sach rechen wil.
  • ••
  • TJwer glük das hand von got:
  • Huetent üch vor bösen wiben;
  • Die raten nicht dann spot,
  • 60 Mit zober gross tuond si die weit versniden,
  • Und ist vil ungelücke
  • Von der sach beschehen:
  • Das machent ir valschen tücke,
  • Das wil ich wol mit ganzer warheit jehen.
  • 65 Nu merkent minn rät gar eben*^
  • Min will ist gen üch guot.
  • Grot muess üch seiden geben
  • Und darzuo guoten muot.
  • ♦
  • 57 gldkt. 60 Zauber, yerschneidexi. 61 ungelükch (:tiikch).
  • xxvn
  • sach allr sach, du bist an ende, !
  • Din Wesen das was ie.
  • Kum, heiiger geist, behende,
  • ffilf mir uf erden hie.
  • 5 Zünd an mit dinem füre
  • Die hobetsünd von mir;
  • Des hilf got vatter sun gehüre,
  • Das ist mins herzen gir.
  • Wer aller menschen vemunst
  • 10 Beslossen in ein höbet,
  • Und darzuo ellü kunst,
  • Dannocht wer es der sinnen gar berobet.
  • In solicher mass
  • Das es möcht die wirdi gots durchgründen:
  • 15 Es wer uf irrer sträss
  • Recht als ob es wolt ein liecht mit sne anzünden.
  • Min herr ob allen dingen,
  • Kein sinn mag dich volloben:
  • Nieman mag es volbringen:
  • 20 Wie hoch man gdenkt, so bist du dannocht oben.
  • *
  • 1 aller, end ( : behend). 5 fewr ( : gehewr). 6 hAuptsüni ^
  • 10 beschlossen-haubet. 12 beraubet 13 soleicher. 16 in zwe^
  • Zeilen, sehne. 20 gedenkt.
  • *
  • 1 Ahnlich beginnt ein sprnchgedicht von Morgenrot in einer Begens^
  • burger handschrift (Anzeiger 7, 494) mit den werten O sach m alleit
  • Sachen.
  • 129
  • Wan aller engel vernunst * 26*
  • Und all ir cluogen list,
  • Die hilf et nicht ir kunst,
  • Das si wissint, herr, wer du genzUch bist;
  • 25 Wan din drivaltikeit
  • Die ist gar ungepfecht.
  • Ich sprich es wol uf minen eid:
  • All sach hastu beslossn in dinr almecht.
  • Herr got, du hast all sach geschaflten,
  • 30 Darzuo der himel tron,
  • Hör ich von wisen pfaflPen,
  • Da sigint engel schon:
  • Die kunnint dinn willn bekennen
  • Und darzuo dinen muot;
  • 35 Und tuond sis enander nennen,
  • Damit wirt dwelt behuot.
  • Si tuond dinn willen halten
  • Gar snell und unverdrossen
  • Gen jungen und gen alten:
  • 40 Vor in ist nichts beslossen.
  • Si sehent in diner gotheit dar,
  • Was si nu soUent werben,
  • Gar heimlich und nicht offenbar.
  • Her nider uff die erden
  • 45 Tuond sy nach dinem willen:
  • Des habent si wol acht.
  • Nieman mag es gestillen;
  • Dafür so hilft kein macht.
  • «
  • Unwandelberer got
  • 50 In allen dinen sachen,
  • 21 Won. 25 Won. 26 ungepfecht. 27 beschlossen in deiner.
  • 40 nichtz beschlossen. 45 k&iid, aber t am rande.
  • Montfort ^
  • 130
  • Ich reds an allen spot;
  • Die heiigen gschrift kan niemen anders gmach
  • Wan das du bist ein got
  • TJnwandelbere.
  • 55 Ich swers bi dim gebot:
  • Kein sach ist dir ze ringe noch ze swere.
  • Du bist gar unVerkert
  • Mit allem dinem wesen.
  • Din gütlich gnad uns nert,
  • 60 Din lob das wirt volsungen noch vollesen.
  • Ich zeig dir och minn willen
  • Und tuon das mit begir.
  • Gruot sach tuost in mich pillen,
  • Das gib ich wider dir,
  • 65 Und danken dinen gnaden;
  • Wa ich han guots getan,
  • Das sind dins geistes gaben:
  • Sus muest ich ellent stän.
  • Ein schepfer alles guoten,
  • 70 Hilf armen sünder mir:
  • Du siechst mit seiden ruoten
  • Der sich ergibet dir.
  • Du gist gar seldeklichen
  • Wers tuot an dich begern,
  • 75 Den armen als den riehen:
  • Die tuost du zwar gewem.
  • 52 gescbrifft. nieraan. gemachen. 53 Won. 54 un^
  • (:8wer). 56 ring. 61 auch. 66 gutes. 69 schepfer. 71 s
  • *
  • 53. 54 sind metrisch als eine zeile aufzufassen, wie der sonst
  • yers 54 beweist, die ganze strophe also gleich der zweiten hl
  • Titurelstrophe. Vgl. s. 17, und zu 15, 25.
  • 131
  • Du weist zwar allen grünt
  • In aller menschen herzen:
  • Das ist dir alles kunt,
  • 80 Es si lieb leid odr smerzen.
  • Da du denn vinst das recht 27*
  • Und steten ganzen willen,
  • Das machest alles siecht
  • Und tuost dem menschen grossen kumber stillen.
  • 85 Du hast uns geben eigen willen
  • Und darzuo guot vernunst;
  • Tuond wir dann kein bös in uns billen,
  • Das ist nicht grechte kunst.
  • Du hast kein ungelük uns beschafPen,
  • 90 Das ist sicher war:
  • Wer anders redt, der glichet sich eim äffen.
  • Das velt nicht umb ein här.
  • Almechtig got, ich bkenne:
  • Als recht tuon kunt von dir;
  • 95 Drivaltig ich dich nenne:
  • Das solt du globen mir,
  • Das ich genzlich verstau
  • Das an dich nichts guots mag volbracht werden.
  • Eins muoss din gnad bi im hän;
  • 100 Welln wir, du bhuetest uns vor ewig sterben.
  • Almechtig got, ich tuon bekennen
  • All weltlich frod und lust
  • Und muoss das für ein torheit nennen:
  • Die wisheit ist umbsust;
  • .*«
  • 105 Wan alls weltlich lieb zergät mit teid.
  • Das ist noch als beschehen.
  • 80 oder. 83 schlecht. 91 gleich. 92 velt. 93 bekenn
  • (: nenn). 96 gelauben. 100 Wellen, bhütst 105 Won.
  • 9*
  • A
  • Wir wonent uf einer wilden heid,
  • Muoss ich mit warheit jehen.
  • Wan weltlich fröd und all ir gber
  • 110 (So hilf et och kein guot),
  • Es wirt am jüngsten alles swer
  • Und bringet unmuot.
  • Ich hän die weit gesehen wol
  • Und nicht durch einen sliemen.
  • 115 Sid ich die warheit sagen sol,
  • In die lengi solt ir achten niemen ;
  • Wan all ir sach
  • Das ist zergangklich leben,
  • Und ist doch nicht denn ach,
  • 120 Ein wil ein fröd, darnach kans truren geben.
  • Küng Salamon der wis
  • Der hat zwar recht gesprochen.
  • Die weit büw uf ein is,
  • Wan all ir sach die werd doch hie zerbrochen
  • 125 Und si nit
  • Dann üppikeit uf erden.
  • Dort her von Adams rip
  • Jamer und not, und gät dann an ein sterben.
  • Ich han gross lieb verlorn
  • 180 Mit sterben hie uf erden.
  • Mich stach der unmuotdom.
  • Ich wand mir möcht doch nimer also werden.
  • Als gross herzleid
  • Ist mir beschehen,
  • 185 Sprich ich uf minen eid
  • Und wil das wol mit warheit jehen.
  • 109 WoD. geber. 110 Auch. 114 sohliemen. 116 nieiDtt.
  • 117 f. in einer zeile. Won. 122 hAt rotb zwischen geschrieben. 124 Wod.
  • 125 f. in einer zeile. 125 nicht. 132 niemer.
  • 133
  • Wer all frSd gemessen, 27«
  • Der ich ie han gepflegen,
  • Es wer gen dem vergessen:
  • 140 Der unmuot hett es genzlich widerwegen.
  • Drü leid an ein frod,
  • Das ist mir ellweg bschehen:
  • Die sach die dunkt mich öd,
  • Das wil ich wol mit ganzer warheit jehen.
  • 145 Ist das lust,
  • Das kan ich nit bekennen.
  • Dis leben ist umbsust,
  • Die weit muoß ich das jamertal nennen;
  • Wan all ir wis und ir geber
  • 150 Das ist sicherlich ein spot
  • Und wirt aöi jüngsten alles swer.
  • Vergib njir, werder got, •
  • Da ich mich han vergessen
  • Vor grossem unmuot.
  • 155 Tuo mirs nach gnaden messen
  • Durch din vil heiligs bluot.
  • Wan unmuot hat mich gevangen
  • (Ich het nicht rechter sinne),
  • Als krefteklich umbgangen.
  • 160 Nu hilf mir küniginne,
  • Pitt für mich unsem herren,
  • Altissimum den werden:
  • So muoss mir truren verren,
  • Wan wenn er wil, so mag ich nicht verderben.
  • 165 Muoter und magt, ein ros der tugent,
  • Ein schilt der sünder,
  • 142 beflchehen. 145 f. als eine zeile. 149 Won. 157 Won.
  • 158 halt. sinn. 160 kdniginn«
  • 134
  • Ich man dich an dins kindes jugent 2T^
  • Und als du in geber,
  • Pitt für mich, du reine magt,
  • 170 (Er tuot dir nichts verzihen):
  • So ist mir erschinen der seiden tag,
  • Unmuot muoss von mir wichen.
  • Min herr, min vater, min hus, min hof,
  • AU min hoflenung lit an dir,
  • 176 Din götlich gnade gen mir lof,
  • Das ist notdurftig mir.
  • Min werder got, min lieber herr.
  • Erbarm dich über mich eilenden
  • Durch diner lieben muoter §r,
  • 180 Tuo mich an sünden pfenden.
  • Ich hän die weit gewandelt wol
  • Und bkenn es ist ein gleich:
  • Din gnad ich darumb bitten sol;
  • Wir sigen an der menscheit weich.
  • 185 Hilf, werder got.
  • Ein schepfer alles guoten
  • Das ich ersterb in dim gebot:
  • Des bitt ich dich durch dine liebe muoter.
  • Du hast uss kranken sacken
  • 190 Uns liplich hie geschaffen :
  • letz weinen und denn lachen.
  • Das kan die blöde menscheit an uns machen.
  • 172 weihen. 175 gnad. läufig
  • 170 verzihen im reime auf wichen deutet darauf hin, dass der dichter
  • h zwischen vocalen schon wie ch sprach, wie man im 15. 16. jahrh. g^
  • Bchriehen findet sechen , spechen etc. Vgl. speh (=s spaehe) im reim vaf
  • gehrech 28, 31.
  • 135
  • Wan enwer din gnad,
  • Sust muest ich gar verderben.
  • 196 Gib mir dins heiigen geistes gab,
  • starker got, bhuet mich vor ewig sterben.
  • Ich Opfer dir min unmuot gross 28*
  • In din götlich gnad;
  • An dir so lit min ganzer trost,
  • «CO Du gist die grechten gab.
  • Herr got, erbarm dich über der frowen sei.
  • Die ich, hän in minem muot.
  • Und hilf ir uss der wissen quel
  • Durch din vil heiiges bluot.
  • so5 Ich man dich an din liden gross
  • Und durch all din werden marter,
  • Kum ir sei mit gnad ze trost
  • Und nim si uss aller swer.
  • Herr gott, erbarm dich über mins vatter sei
  • ^10 Und über miner muoter
  • Und hilf in uss der wissen quel.
  • Du Werder got vil guoter.
  • Herr got, erbarm dich über aller der sei.
  • Der guot ich han besessen,
  • 815 Und hilf in uss der wissen quel,
  • Tuo ins nach gnaden messen.
  • Herr got, erbarm dich über aller der sei.
  • Von den mir ie guot ist beschehen,
  • Und hilf in uss der wissen quel,
  • 880 Tuo götlich gnad ansehen.
  • 193 f. auf einer zeile. Won wer. 196 behiit. 200 gerechten.
  • *
  • 203 der wissen (wizen) quel: da hs. die durchgängig so schreibt (ygL
  • 211. 215. 219. 223), so habe ich bedenken getragen, wisse zu setzen, um
  • ^'^- nlor. doch auch statthaft ist.
  • 136
  • Her gott, erbarm dich über all gelobig sei,
  • Der niemen tuot gedenken,
  • Und hilf in uss der wissen quel,
  • Tuo si mit gnaden trenken. .
  • 226 Es ist nicht anders daran denn sterben,
  • Uf erden hie vollenden;
  • Und gedechten wir wer wir muessen werden.
  • Es würd uns dik an grossen sünden wenden.
  • Ich bitt üch all gelich,
  • 280 Wer dis höret lesen,
  • Arm und och rieh,
  • Darumb das üch got geb das ewig wesen,
  • Pittent für mich tichter
  • Gott den werden herren,
  • 285 Das er mir helf uss aUer swer,
  • Darumb das üch kumber muesse verren.
  • ♦
  • 222 nieman. 231 auch.
  • 137
  • xxvm
  • Ich gieng eins morgens uss durch aventür 28^
  • Spacieren in ein walt;
  • Vogelgesang ward mir ze stür:
  • Da vand ich brunnen kalt
  • 5 Flnssrich durch wasen und durch stein:
  • Ich sach vil wilder tier:
  • Der mei mit froden da erschein
  • Mit aller sinr gezier.
  • Gezinnt gekrispelieret
  • 10 Meng blat was gebogen,
  • Der wald was wol gezieret
  • XJnden und och oben
  • Von blettern bluomen stuonden schon,
  • Ortocht runt gemessen:
  • 15 Da hört ich vil der vogel don,
  • Octaf was nicht vergessen,
  • Tenur und discantieren ;
  • Die langen mass die kurzen
  • Hort ich die vogel zieren,
  • io Ich smacht vil suesser würzen.
  • Rot gruen und wiss
  • Sach ich die bluomen glesten
  • Und gel nach allem fliss.
  • Die blawen varwe schetz ich für die besten.
  • 8 seiner. 12 auch. 22 gelesten. 24 yarw.
  • 138
  • 26 Stet an gerechten dingen
  • Dabi sol man beliben.
  • Wie mpcht eim tnisselingen.?
  • • Die brune varw betätet nu ein swigen.
  • Frömd form und gebrech
  • 80 Sach ich an blettern bluomen
  • Wachsen da gar spech:
  • Ich kans nicht fürbas ruomen.
  • Also gieng ich in gdenken
  • Und het der bluomen acht.
  • 85 Die sunn begund sich senken,
  • Es nahet gen der nacht.
  • Das tow begund nu risen,
  • Die vogel herberg suochen,
  • Gen der nacht sich spisen.
  • 40 Ich gedacht : wes wilt du nu geruochen ?
  • Ich gieng von stat gar snelle,
  • Das ich kem uss dem wald.
  • Zuo einem wasser helle
  • Dar kam ich also bald
  • 45 Luter und was nicht ze gross,
  • Ein bach in rechter mass.
  • Der angesicht mich nicht verdross,
  • Wan er ran gen einer sträss.
  • Vor dem wald bgond ich nu sehen
  • 50 Ein vest wol gepüwen;
  • Kost muost ich daran spehen.
  • Ich gedacht: min gang sol mich nicht rüwen.
  • 31 Hpeh. 33 gedenken. 34 hatt. 41 kein absatz.
  • ( : bell). 42 kam. 50 gopawen ( : ruwen). 52 nicb.
  • 139
  • Si was gepüwen mit ganzem fliß
  • Ze wer und och nach gemach,
  • 56 Dar zuo so was si berlenwiß,
  • Ein rotes rubintach
  • Het si gar kostberlichen,
  • Die knöpf die warent schön.
  • Unmuot tet von mir wichen,
  • 60 Ich hört suess horndön, 29'
  • Pelg tretten und von mund
  • Hort ich die hörn hellen.
  • Hin gieng ich do ze stund:
  • Ich hört gar lieplich schellen.
  • 65 Ir klingen was ze hören
  • Für alles vogeldönen.
  • Es tet mir muot enbören,
  • Ich wand es werint engel uss den trönen.
  • Hin gieng ich zuo den porten
  • 7o Und bat mich lassen in.
  • Einr ruoft herab mit werten:
  • Du solt da vornen sin.
  • Er sprach: und kanst du lesen,
  • Sich eben an das tor;
  • 75 Es mag hart anders wesen,
  • Du belibist och davor.
  • Das tor was wol beslagen
  • Mit rotem gold dem vinen,
  • Mit buochstaben durchgraben:
  • 80 Karfunkel sach ich gar loblich schinen.
  • 53 gepawen. 54 auch. 57 EUitt. 76 auch. 77 beschlagen«
  • 140
  • Die lagent in dem gold,
  • Das man gesach wol ze lesen
  • Die geschrift den frommen hold:
  • Das mocht nicht anders wesen.
  • 85 Ich las das meineid and die zagen
  • Soltint davomen sin;
  • Die wolt man all verjagen,
  • Darzuo den töchterlin,
  • Die gewalt tetint an iren eren,
  • 90 Der Hess man kein genesen :
  • Das tor wolt man in weren,
  • Das mocht nicht anders wesen.
  • Morder und verreter
  • Die wolt man all da töten:
  • 95 Von in da las ich grosse swer
  • Von jämer und von nöten.
  • Ketzer und die valscher
  • Die wolt man brennen sieden:
  • Von in da las ich grosse swer,
  • 100 Daran wil ich nicht liegen.
  • Rober und die dieb,
  • Die wolt man höhten henken,
  • Die hat man da nicht lieb:
  • Die bösen schelke wolt man all ertrenken.
  • 105 Valsch richter wolt man liden,
  • Die liess man nicht genesen,
  • Vierteilen an die widen;
  • Das mocht nicht anders wesen.
  • 101 Rauber. 102 haubten. 104 schelkcb.
  • 88 den ist beizubehalten , mit bezag auf y. 9 1 ; allerdings li
  • der töchterlin zu schreiben im hinblick auf v. 90.
  • 141
  • Lügner und die claffer
  • 110 Den wolt man zungn absniden,
  • Von den da las ich starki mer:
  • Si muosten jämer liden.
  • Valsch urteilern wolt man bsniden
  • Oren und zungen ab,
  • 115 Das muosten si da liden,
  • Und darnach in ein bad.
  • Ebrecher bi selgen wiben
  • Die wolt man zuo süwen legen.
  • Das muosten si da liden,
  • 120 Am morgen fruo mit einem schit ufheben.
  • Den wuochrern krotten braten, 29'
  • Die muosten si da essen,
  • Und darzuo einer nater,
  • Wan si hand gots vergessen.
  • 125 Ich ruoft uss friem muote:
  • Tuo uf mir, torwart.
  • Er sprach: hab dich in huote.
  • Ich swers bi minem hart,
  • Du hasts nicht als gelesen
  • 130 Oder bist ein heilig man.
  • Es mag hart anders wesen.
  • Du nemist schaden daran.
  • Er sprach: sich an die porten
  • Oben an das tor,
  • 185 Die vers vindst du mitworten:
  • Du belibest noch davor.
  • *
  • 110 zuDgen abschneiden. 113 beschneiden. 125 mät ( : hat).
  • 117 selgen wiben, d. h. klosterfrauen.
  • 142
  • Ich las, wer brech die zehen gebot,
  • Der möchte nicht hin in;
  • Er würd mit worten gar ze spot
  • 140 Und solt hie vornen sein.
  • Ich las, wer tet der siben todsünd ein.
  • Der würd gar hart geslagen;
  • Verbotten würd im allgemein.
  • Das laster muest er haben.
  • 145 Ich las, wer hetti nid odr hass
  • Und het nicht gar vergeben.
  • Dem wer davornen noch vil bas,
  • Es gieng im an das leben.
  • Ich las, wer sim ebencristan nicht gund
  • 160 Eins guoten als im selb.
  • Wie hart man den mit strikken bund,
  • Das er möcht werden schelb.
  • Eins muest all sünd gelassen hän
  • Und nimer me getuon,
  • 155 Das möcht an sorg wol hin in gän; .
  • Es wer ein rechte suon.
  • Ich las die vers, die waren t hert;
  • Ich sprach: torwart, ich hör nicht hin in;
  • Wan also han ich nicht ein gvert,
  • 160 Ich muoss leider hie vornen sin.
  • Ich sprach: lieber fründ, sag mir,
  • Was Wunders ist nu die sach?
  • Er sprach: das wil ich sagen dir,
  • Beit ein wil und var gemach.
  • 138 möcbt. 142 geschlagen. 145 oder. 149 se
  • 164 niemer. 156 rechter. 159 Won. geuert.
  • 143
  • 165 Hie inn sind fürsten und edel herren
  • Und darzuo werde ritterschaft ;
  • Die tuond sich aller sünden weren;
  • Vor ziten warent si manhaft.
  • Och bi der weit sind si gewesen
  • 170 In ernest und in schimpf;
  • Zuo den besten hat man si userlesen,
  • Si künden fröd und och gelimpf,
  • Und gestuonden doch dem rechten bi;
  • Das hat sich nu enpfunden;
  • »75 Des sind si aller sünden fri,
  • TJnmuot ist in verswunden.
  • Ir wisheit hat verstanden das
  • Bi der weit ist üppikeit.
  • An gottes dinst sind si nicht lass,
  • ^so Des sind si bhuet vor ewig leit,
  • Und band die weit geflohen her, 30*
  • All sünd band si gelassen;
  • Ze gottes dinst stät all ir ger,
  • . Si sind uf rechter Strassen.
  • ^^5 Ich sprach: fründ, behuet dich got.
  • Ich wil nicht lenger hie stän.
  • Er sprach: nu beit an allen spot,
  • Ich wil dir nach eim herren gän.
  • Mich dunkt bekennen er dich werd,
  • 1 90 Er hat die weit gewandelt vil ;
  • Er was ein gsell uf diser erd
  • Und hat och getriben ritterspil.
  • Ich sprach: so wil ich also stän
  • Und wil din herwider warten.
  • 195 Davon so tuo mir naph im gäil
  • Und bring in an die porten.
  • 167 werren. 169 Aach. 170 ernst. 172 auch. 180 hehfit. 191 gesell.
  • 144
  • Der herr gieng mit zfichten schon
  • Gen mir zno dem tor;
  • Aller liechter was er an,
  • 200 Dri karfunkel trug man im vor.
  • Der glast gab liechten brehenden schin.
  • Er gruoßt mich durch die porten;
  • Also hiess er mich got wilkom sin,
  • Zuo mir sprach er mit werten:
  • 205 Din gevert das nimpt mich wunder zwar;
  • Wer hat dich her gewiset?
  • Hie inn so ist der werde gral;
  • Wir sind gar wol gespiset
  • Mit allem so unser herz begert:
  • 210 Des band wir gnuog ze stunden ;
  • Des sind wir als von got gewert
  • Und haben wol enpfunden
  • Das unrecht tuon ist ein verderben zwar
  • An lib und och an sei.
  • 215 Des sind wir komen zuo dem gral
  • Und habent imer mer
  • Wunn und fröd und noch vil me:
  • Wir mugent och nicht sterben.
  • Ir varent uf eim wilden se
  • 220 Davornen uf der erden,
  • Sprach der her zuo mir gar schon;
  • Wenn wilt du abelassen?
  • Din leben ist ein rechter trön.
  • Du büwst ein irre Strassen.
  • 214 auch. 216 iemen 218 au«h. 224 ht
  • -at een. plur., auf karfunkel zu bezi
  • 145
  • 225 Ich hän dich lang erkennet wol,
  • Davon muost du mich rüwen
  • Das du bist also torheit vol:
  • Du solt dich zwar vernüwen.
  • Ker von dem leben und var herin,
  • 230 Du muost all sünd vor lassen : •
  • Wie möcht dir imer bas denn sin?
  • Du werist uf rechter Strassen.
  • Ich sprach: herr, ir ratent recht,
  • Das wer das ewig leben.
  • 235 Er sprach: din zunge ist gar sieht;
  • Du tuost mir Wörter geben.
  • Tetist du die werch darzuo
  • Als du bist mit den werten,
  • So würd dir dis morgens fruo
  • 240 Geslossen uf die porten. 30®
  • Wan red an werch zwar nicht vervaht
  • Das du mugist komen herin.
  • Die wil du bist in sünden bächt.
  • So muost davornen sin.
  • 245 Er sprach: din tichten und cluoge wort
  • Die sind gar guot ze hören; ^
  • Tetist du die werch, so wers ein hört.
  • Und liessist von dir stören
  • All sünd uss dines herzen grünt
  • 250 Und tetists fürbas nimer me.
  • An lib an sei würdst du gesunt
  • Und wtirdist bhuet vor ewig we.
  • 229 Her: aber k am rande. 231 iemer. 235 zung. 240 Ge-
  • schlossen. 241 Won. 260 niemer. 251 wurdist. behüt.
  • Montfort ^0
  • 146
  • Ich sprach: lieber herr,
  • Ich weiß nicht wie ich mich sol halten:
  • 255 Sölich sinn ist mir noch verr,
  • Davon tuon ich in grosser torheit alten:
  • Wan Jiplich bgir
  • Das tuot mich grosslich wenden.
  • Er sprach: das was och mir
  • 260 Unz das ich tet min potschaft mit willen senden
  • Ze got dem werden herren,
  • * Gab uf als weltlich leben:
  • Do tet mir truren verren,
  • Wan er hat mir all min sünd vergeben.
  • 265 Hie inn ist nicht denn wol
  • Und haben ewigs leben.
  • Sid ich dirs sagen sol,
  • Got hat uns gnade tusentvalt me geben
  • Denn menschlich sinn 30*
  • 270 Imer möcht erdenken.
  • Aller truebsal ist von uns hin,
  • Unser muot der hat kein arges wenken.
  • Wir mugent nicht mer sünden
  • Mit gedenken noch mit sinnen.
  • 275 Nieman mag es durchgründen
  • Das du sin halbes möchtist werden innen,
  • Was grosser fröd
  • Wir .... haben:
  • Es wer ein sach gar öd
  • 280 Der sichs an nem und meinti dirs ze sagen.
  • 257 Won. begir. 259 auch. 262 gab ich auff. 268 gnad.
  • me fehlt. 270 iemer. 271 trübsail. 276 halbs.
  • 278 ist sicher zu kurz; der vers muss mit dem yorausgehenden zusam-
  • men einen elfsilbigen bilden (ygl. s. 17); es fehlen daher vier silben.
  • 147
  • Ich stuond als in eim trom;
  • Min muot der was verirret.
  • Zuo mir sprach er gar schon;
  • Din sin ist zwar mit der weit verwirret,
  • 285 Das du nicht weist wa hin
  • Oder wie du dich solt halten.
  • Als lieb als ich dir bin,
  • Tuo nicht also in grosser torheit alten.
  • Der herr der sprach zuo mir gar schon:
  • 290 Dir liebet noch die weit:
  • Si git am jüngsten bösen Ion,
  • Du püwst ein irres velt.
  • Er sprach: dins irrens du mich erlaß
  • Oder ich gan von der porten,
  • 295 Sag mir uss diner sinne maß,
  • Bescheid mich des mit Worten.
  • Er sprach zuo mir: 31*
  • Sag an, was ist das liebst uf erden?
  • Ich sprach: das sag ich dir:
  • 300 Ain wolgerätin e, 'da mag nicht liebers werden.
  • Er sprach: du hast gar recht,
  • Ich hän dich wol verstanden;
  • Du bist der frowen knecht
  • Und list in unmuotbanden,
  • 305 Und weist doch wol
  • Das all creatur muoß sterben:
  • Sid ich dirs sagen sol:
  • Es ist ein rechts geleich uf diser erden ;
  • Und ist din muot doch weich
  • 310 Und söltist doch pillich verstau
  • Das es ist ein geleich:
  • Als weltlich lieb^mit leid doch muoss zergän.
  • 292 pawst. 293 irens. 306 creatowr. 308 glaiob. 312 leib.
  • \0*
  • 148
  • • Ich gedacht aber an min wib;
  • Vor leid do bgond ich besehen.
  • 315 Er sprach : du krenkest dinen lib ;
  • Got tuot all sach im besten.
  • Du bist nicht wis,
  • Der sin wil dich betriegen.
  • Du püwst doch selber uf ein is
  • 320 Und weinst glich als ein kind in einer wiegen,
  • Und muost doch selber sterben:
  • All sach die muoss zergän,
  • Din lib ze nichti werden,
  • Am jüngsten tag herwider uf erstän.
  • 326 Davon so lass dich benuegen 31*
  • Dinr eren und dins guots
  • (Got kan all sach wol fuegen)
  • Und hab ein guoten muot.
  • Wein fürbas umb din missetät, .
  • 330 Din sünd die lass dich rüwen.
  • Got ir sei ze gnaden hat,
  • Des sollen wir wol getrüwen.
  • Ich sprach: ir ratent eben.
  • Ich häns verstanden wol.
  • 835 Ich hans längs got ergeben,
  • Sinr gnad ich danken sol.
  • Und mag doch nicht gelassen.
  • Wenn ich tuon an si gedenken.
  • Ich si uf unmuotstrassen ;
  • 340 Min herz das tuot sich truken unde senken.
  • Si dienet got mit willen,
  • Züchtig und bescheiden;
  • Unfrid tet si stillen,
  • All üppikeit tet ir sicher leiden.
  • 319 pawst. 320 wainest 386 Seiner. 340 und.
  • %
  • 149
  • 346 Ich hän vil wib gesehen
  • Bi allen minen tagen.
  • Bris miioss ich ir jehen,
  • Uf minen eid, wil ich die warheit sagen.
  • Von solcher jugent
  • 350 Hän ich nicht vil gehöret
  • Gross frümikeit und ir tugent :
  • Ir sterben hat mir des muots vil zerstöret.
  • Sölt ich nu ewenklich leben,
  • So muest ich imer clagen, 31'
  • 355 So hat mir got och geben
  • Die selben sorge muoss ich teglich tragen,
  • Das ich wol weiss min sterben
  • Und weiss nicht weihe stund;
  • Ich muoss hin in die erden,
  • 360 Min sei von minem mund.
  • Davon ergib ichs got dem werden herren.
  • Der tuet all sach im besten.
  • Liden muess ir verren,
  • Got nem ir sei ze ruowen und ze resten.
  • 365 Der herr der sprach: das hör ich gern.
  • Die clag ist recht gemessen.
  • Weinens solt du nu enbem,
  • Ir sei tuo nicht vergessen;
  • Wan si hat sich recht ghalten
  • 370 Gen künden und gen gesten.
  • In Sünden tuond wir alten:
  • Got nimpt das mensch im besten.
  • 350 gehört. 354 iemer. ' 355 auch. 356 sorg. 369 Won. ge-
  • alten.
  • 160
  • Ich hän si och erkennet wol:
  • Grefinn Ment was si geheissen;
  • 375 Ir muot was eren tugant vol,
  • Si tett ir trüwe leisten.
  • Der herr sprach: wilt du noch verstan
  • Das die weit ist ein zerganklich leben,
  • Du solt von diner torheit län,
  • 380 Die narrenscbuechli von dir geben.
  • Für liplich sterben hilft kein sach,
  • Schöne sterk noch frümikeit.
  • Tuo uf die ogn, mit sinnen wach:
  • Weltlich lieb zergät mit leid.
  • 385 Ich sprach: frünt, behuet dich got,
  • Ich wil nicht lenger hie stän.
  • Er sprach: nu beit an allen spot,
  • Ich wil dir nach einr maget gän.
  • Die ist ein junkfrow bi dem gräl,
  • 390 Die wirt dir sagen die rechten mer.
  • Was ich dir sag, das ist vil war :
  • Din sin ist noch der sei gar swer.
  • Ich sprach: so wil ich also stan
  • Und wil din herwider warten;
  • 395 Davon so tuo mir nach ir gän
  • Und bring si an die porten.
  • Die junkfrow gieng mit züchten sc'
  • Gen mir zuo dem tor;
  • Aller liechter was si an,
  • 400 Siben karfunkel truog man ir vor :
  • 373 auch. 382 sohön. 383 äugen. 388
  • 374 Ment, d. h. dementia. Hugo scheint ds
  • dieser abkürziing gerufen zu haben.
  • 151
  • Der glast gab Hechten brehenden schin.
  • Si gruoßt mich durch die porten;
  • Also hiess si mich got wilkomen sin,
  • Zuo mir sprach si mit werten:
  • 405 Du bist ein gast an disem tor,
  • Muoss ich mit warheit jehen,
  • Ich furcht du belibist ietz davor,
  • Das ist dir wol an ze sehen.
  • Ich sach an das götlich kind,
  • 410 Ir antlüt gab sunnen schin.
  • Von ir schöni ward ich blind,
  • Des stuond ich da in grosser pin.
  • Ich sprach: edlü stolzi magt, 32'
  • Üwer schöni hat mich geblendet.
  • 415 Es ist vil war das du da sagst,
  • Din sünd hat dich gepfendet.
  • Hettist du nicht sünd uf dir.
  • So wers dir nicht beschehen.
  • Das solt du frilich globen mir,
  • 420 Wil ich mit warheit jehen..
  • Din süntliche ogen mugent nicht gesehen
  • Die clarheit unser tugent.
  • Es ist vor lüten och beschehen.
  • Wir haben uns von jugent
  • 425 G-ehuet vor allen sünden zwar;
  • Davon so haben wir Hechten schin.
  • Des sind wir komen zuo dem gräl:
  • Keinem menschen mag bas gesin
  • Denn hie in diser veste;
  • 430 Wir haben nicht wan fröd
  • *
  • 410 antleat, 419 gelauben. 423 auch. 429 vest ( : gest).
  • 152
  • Und behalten nu die selgen geste.
  • Die öünd sind vor uns snöd.
  • Ich sprach: junkfyow, möcht ichs von üch g
  • Das ich würd wider gesehen.
  • 435 Si sprach: du würdist licht von mir gän;
  • Es sol hernach beschehen.
  • Du muost ie hören mine wort,
  • Ob du dich wellist verkeren.
  • G-erechti 1er das ist ein hört,
  • 440 Des sol sich niemen weren.
  • Ich wil dir sagen von diser vest;
  • Dabi solt du bekennen,
  • Das recht tuon ist das aller best.
  • All sach die tuot sich trennen
  • 445 An götlich gnad,
  • Die ist zwar imer wernde;
  • Er wiget mit der gerechten wäg.
  • All selikeit tuot uss im ze bernde.
  • Die mur wiss von berlen vin
  • 450 Betütet guot gedingen.
  • Das kein christanmensch sol sin,
  • Es soll darnach vast sinnen,
  • Das es werd aller sünden an
  • Mit bichten buessen rüwen;
  • 455 Das möcht danij frölich herin gän :
  • Des sollen wir got getrüwen.
  • 432 schnöd. 437 6 hören? 438 verkern (: wem),
  • man. 446 iemer.
  • 431 statt nu vielleicht nun (^niwan, nur) zu lesen. 452 ei
  • es ensöll. VgL zu 4, 79.
  • . 153
  • Inwendig an den muren so sind die stein
  • Samrdgden amantisten,
  • Betütet kusche unde rein,
  • 460 Gemacht mit cluogen listen.
  • Die turn in diser vest von saphirn,
  • Crisolitus gemachen,
  • Daran nistent nicht die spirn.
  • In gottes willen tuond wir frölich wachen.
  • 465 Die betütent stet am globen
  • Frölich an nid und hass.
  • Ich stän sin äne logen.
  • Uns möcht nicht werden bas, 32®
  • Sprach die maget wol getan:
  • 470 Der turne der sint dri.
  • Als gebresten sind si an.
  • Vor allen sachen fri.
  • Den turnen mag nieman genahen.
  • Er si dann aller sünden an;
  • 475 Herin so tuond wirs nicht enpfahen,
  • Eins well dann genzlich abelän
  • Von allen sünden imer me
  • Und iederman vergeben:
  • Das ist behuet vor allem we,
  • 480 Ze Ion das ewig leben.
  • Die turn sind ein figur der drivaltikeit,
  • Sprach die magt mit sinnen;
  • Wunsch wunder ist daran geleit;
  • Wer möcht des werden innen
  • 459 kewsch und. 460 gemacfaet. 465 glauben. 467 laugen.
  • 469. 482 du. 470 tiirn. 476 ablan. 477 iemer. 481 figawr.
  • 462 Die starke part. form gemachen begegnet im reim noch 30, 11.^
  • 27. 39. 31, 135. 149. 173. 178. 210. 36, 17. 38, 192. gemachet, aber nicht
  • im reim, 24, 260. 31, 162. 483 wünsch wunder = Wunsches wunder.
  • 154
  • 485 Das ir ist einr almechtig
  • Und sind doch nemlich dri?
  • Der sin ist fürtrechtig,
  • Vor Wandel sind si fri.
  • Da ist wunder an ze sehen
  • 490 Und gät doch grechteklichen dar,
  • Wil ich mit warhait jehen,
  • Und sin nimet war:
  • Die tuot schowens nicht verdriessen
  • An sehen tusent jär
  • 496 Als ein rainut tuotz in erschiessen,
  • Das ist sicher war.
  • Der red der soll wir hören,
  • Kein mensch mag es besinnen;
  • Es würd sich selber tören
  • 500 Und mocht desglichen nimer werden innen.
  • •
  • Die almechtikeit got
  • Mag niemen gar durchgründen.
  • Eins würd darinn ze spot
  • Und möcht sich ser mit gdenken da verstinden.
  • 505 An in ist nie nichts worden,
  • Als guot hat er beschaffen.
  • An in wers als verdorben:
  • Wer des nicht globt der glicht sich einem äffen.
  • Zwölf ergger angeschossen
  • 510 Sint an der veste,
  • Ein figur der zwelfbotten,
  • Die zwar ir beste •
  • 490 gerechtekleichen. 500 niemer. 502 niemaD. 504 gedenlc::^
  • 508 gelaubt. 509 zwolff. 510 vest (: best).
  • ■ ♦
  • 492 wahrscheinlich und der sin nimet war; dass darauf die folgt, ift
  • ganz unanstößig.
  • 155
  • Geworben band in mange lant
  • Umb cristann geloben;
  • 516 Ir üb und guot stuond dik ze pfant:
  • Des stand si äne logen,
  • Darus so rueft man tag und nacht:
  • Ker wider, sünder.
  • Wer nu des nicht nimet acht,
  • 520 Es wirt im dort ze swer.
  • Die veste mit vier orten.
  • Das guot ze sehen ist.
  • Das sag ich üch mit werten:
  • Ein figur der vier ewangelist.
  • Ö25 Si stand gar kostberlichen, 33'
  • Ir schriben ist gerecht.
  • Das unrecht muoss da wichen,
  • Wan si sint gottes knecht.
  • Mit mangem edelm schriben
  • 5bo Hand si mit got getan
  • (Dabi wil ich beliben),
  • Mit gottes hilf bestän.
  • Sprach die magt gar lobesam:
  • Ein hus ist in der veste,
  • 535 Da ist wunder wol ze sehen an ;
  • Und wers dann eben weste,
  • Der muest es sicher gerne sehen,
  • Also i^ es gepiiwen,
  • Wil ich mit ganzer warheit jehen
  • 540 Und reds bi minen trüwen,
  • Sin liechter glast, sin brehender schin:
  • Es hat ein bslossen porten
  • 514 gelauben. 516 laugen. 621 vest. 534 vest ( : west),
  • 537 gern. 538 gepawen. 542 beschlossen.
  • 15T5
  • Von Arabi rotgnldin,
  • Das sag ich dir mit Worten.
  • 545 Darin gesmelzet und ergraben
  • All prophecien zwar,
  • Die buochstaben löblich erhaben,
  • Das velt nicht urab ein här.
  • Underscheid der prophecien
  • 550 Mit mangera edelra gestein
  • Sicht man die kuschen frien,
  • Smaragden gruen und rein,
  • Amatisten, basiaten, 3.
  • Saphir darzuo geheftet,
  • 555 Darzuo di granaten,
  • Karfunkel lieplich glesten,
  • Crisolitus und adamast
  • Und darzuo die parillen:
  • Das git alles lieben glast,
  • 560 Das sag ich dir mit willen.
  • Calcidoni und onichel
  • Die sieht man och da schinen.
  • Mang edel gestein gar michel
  • Und gamahii die vinen.
  • 565 Nu lassen wir die porten sin,
  • Sprach die magt gar wolgetän:
  • Das hus das git sunnen schin
  • Und darunder st&t der man.
  • Zwelf Sternen uf dem tach
  • 570 Sint lieplich an ze schowen.
  • Als sant Johans da sach.
  • Ein figur unser frowen.
  • 545 gesmelczt. 548 velt. 551 schmaragden. 562 auch.
  • 563 manig. 565 Du.
  • 157
  • Die maget rein treit si ze krön,
  • An alle meil ir küscher lib;
  • 575 Des nigent ir die engel schon,
  • Si ist ein magt genant ein wib.
  • Das hns ist ein figur unser frowen,
  • Sprach die maget mit sinnen.
  • Es ist lieplich an ze schowen;
  • 580 Du wirst noch wunder innen.
  • Das ich dir sag von diser vest, 33<
  • Das macht du gerne hören;
  • Wan recht tuon ist das aller best.
  • Die sünd lass von dir stören.
  • •
  • 585 Das tach ist röt;
  • Wann sunn dran schint, so glests als toner blicke.
  • Es ist gepüwen für alle not.
  • Das schadt im wenig als ein wicke.
  • Die fürin röt betütet grossen ernst,
  • 590 Unser liebi hin ze got :
  • Das macht du hören aller gernst.
  • Es ist an allen spot.
  • Was tugent hat das hus subtil.
  • Ich kan dirs nicht gesagen.
  • 595 Und wers geschriben an papir.
  • Es trueg zwar nicht ein wagen.
  • 573 f. Trait si ze krön Die maget rain an alle mail Ir kewscher leil.
  • ^82 gern. 583 Won. 586 als der torn blikch. 587 ge-
  • ^awen. 589 in zwei Zeilen. Betewt. 592 zur folgenden atrophe ge-
  • bogen. 593 subteil.
  • 586 Weinhold s. 29 schreibt so glest es als der tum blick *als ob der
  • thurm leuchte.* Meine besser ung tonerblicke beruht auf 38, 26. torn für
  • donr ist eine nicht seltene Umstellung: vgl. Lexer 1, 448. Man könnte
  • allerdings der beibehalten und der tonrblick schreiben.
  • 158
  • Es ist so clär ka alle meil
  • In gottes willen ganz nnd gar,
  • Und machet mangen sünder heil;
  • 600 Des solt du frilich nemen war.
  • Der bnrgberg ist ain dyamant,
  • Luter als ein spiegel,
  • Und ist ein adamast genant:
  • Ich wil dich nicht betriegen,
  • 605 Sin grössi hert, er ist so heil
  • Her uf mag niemen komen,
  • Eim tuo dann got sin gnad ze teil,
  • Das hän ich wol vernomen,
  • •
  • Sprach die maget gar wolgetan,
  • 610 Mit bichten buessen rüwen;
  • Das mag dann wol utTier gän,
  • Des sollen wir got getruwen.
  • Die vest ist ein figur des himelrich,
  • Sprach die maget uss friem mnot;
  • 615 Uf erd so ist nicht ir gelich,
  • Vor allem wandel wol behuot.
  • Da solt du nach sinnen
  • Das du och komist herin;
  • So wirst du fröden innen,
  • 620 Es mag nicht anders sin,
  • •
  • Du muestist ie vor sterben;
  • Hettist du dann recht getan,
  • Dinr sei muest teil hinn werden,
  • Am jüngsten tag frölich uferstän.
  • 605 hei. 606 nieman. 609. 614 du. 618 auch.
  • 605 heil == h»le, glatt; hailes eis weist Lexer 1, 1148 aus 1
  • Weiler nach.
  • 159
  • 625 Ich sprach; junkfrow, land mich gesehen,
  • Der tag der gät dahfer.
  • Si sprach: das si beschehen
  • Nach aller dinr beger.
  • Ich sach den tag
  • 6 30 Uss firmamente glesten.
  • Die warheit ich üch sag,
  • Die nachtgall sang zwar bi den besten.
  • Die junkfrow sprach mit züchten schon:
  • Du solt got darumb bitten 34'
  • 635 Das er dir geb das ewig Ion
  • Und tuos mit wisen sitten.
  • "Wan wilt du selb, got hat dich gern,
  • Du wirst gar schon enpfangen,
  • Gerechter bet der tuot er gwern;
  • 640 Darnach lass dich belangen.
  • Ich sprach: junkfrow, behuet üch got
  • Und gebt mir üwern segen.
  • Si sprach: vergiss nicht sinr gebot;
  • Got muess din ewenklich pflegen,
  • ^48 Und helf dir got
  • Zuo allen guoten sachen.
  • Das du nicht werdist der tivel spot:
  • Kunst du herin, so macht du frölich lachen.
  • Hie inn ist weder nid noch hass
  • 650 Und haben ewig fröd :
  • Wie möcht dir imer werden bas?
  • All sünd sint vor uns snöd.
  • Keins argen tuond wir nicht gedenken,
  • Wir mugent nicht me sünden,
  • 628 deiner. 637 Won. 639 gewern. 643 seiner. 651 iemer.
  • >52 schnöd.
  • 655 An keinem guoten wenken :
  • Ich kan dirs nicht durchgtünden
  • Als gänzlich gar,
  • Unsr fröd ist ungemessen,
  • Niemen mag sin nemen war,
  • 660 Eins muest dannocht mit Worten vil vergessen.
  • Si sprach zuo mir: nu gang enweg, 34^
  • Du hast mich wol verstanden
  • Und huet dich vor der sünden steg:
  • Herin lass dich belangen.
  • 665 Pitt got den werden herren
  • Das er dir geh wisen muot:
  • So muoss dir truren verren
  • Und wirt noch alles guot.
  • Her gott, erbarm dich über mich eilenden
  • 670 Durch die magt die dich gebar.
  • Bös begir tuo an mir wenden,
  • Nim min mit gnaden war.
  • Wan an din gnad
  • So wer min sach vernicht.
  • 675 Gib mir dins heiigen geistes gab;
  • Min irren weg die mach mir in ein slicht.
  • Got vatter sun und heiiger geist,
  • Ein got und imer wemde,
  • Hilf das ich dir also leist,
  • 680 Das mine werch mir gnade tuegint bemde
  • Gen dir nach dinem willen;
  • Hab mich in diner huot.
  • tuo mir kumber stillen
  • Durch din vil heiiges pluot. »*
  • 658 unser. 673 Won. 676 schliclit. 678 iemer. .'680 gni^
  • ^
  • 161
  • 685 Hilf mir zuo dinen gnaden,
  • Darumb ruef ich dich an,
  • Mit dines geistes gaben:
  • So mag ich wol bestän. 34®
  • Wan enwer din gnad,
  • 690 So muest ich gar verderben.
  • Gib mir din seldenrichen gab,
  • starker got, bhuet mich vor ewig sterben.
  • Ich man dich an din wunden rot
  • Die du doch hast erlitten
  • 695 Und an dinn herten willig tot:
  • Du hast für uns gestritten.
  • Du hast mit dinem tod erworben
  • Uns Sündern ewigs leben.
  • An der menscheit bist du erstorben,
  • roo Gross gnad hast du uns geben.
  • Du hast an schuld gelitten
  • Für uns verschulten armen,
  • Gnad ewikeit erstritten:
  • Tuo dich gen mir erbarmen.
  • ro5 Almechtiger got,
  • Min herr ob allen sachen,
  • Wa ich tuon wider din gebot,
  • Slaf ich in sünd, o heiss mich wider wachen.
  • Ein küng der küng,
  • rioDin macht ist ungemessen;
  • Das es iemen gründ,
  • E zalti man als mergries unddannocht wer dinr wirdi vil vergessen,
  • 689 Won wer. 692 behiit. 708 schlaff. 711 iemant. 712 in
  • swel Zeilen, dannooht deiner.
  • 712 Die überlange zeile ist vielleicht in zwei zeilen zu zerlegen
  • und die atrophe zu schreiben:
  • Montfort 11
  • 162
  • Wie möcht ich das betichten
  • Uss minen kranken sinnen,
  • 715 Mich daruss verrichten,
  • Das all din engl nie mochten werden innen?
  • Din gotheit und din wirde
  • Die ist zwar ungemessen.
  • hilf mir, wenn ich stirbe,
  • 720 Das minr sei gen dir nicht werd vergessen.
  • Min Werder got, min herre,
  • Hab mich in diner huot
  • Durch diner muoter ere
  • Und durch all din heiigen guot.
  • 725 Ich tichter pitt üch all,
  • Wer dis höret lesen.
  • Das ir an allen schall
  • Mir wünschint glük und dort das ewig wesen.
  • Des bitt ich tich durch got,
  • 730 tuend an mich gedenken.
  • Das er üch behuet vor spot
  • Und tuo üch all mit sinen gnaden trenken.
  • Ich pitt üch werde priesterschaft,
  • Wa ir dis hörint lesen,
  • 735 Das ir sien so tugenthaft
  • Und wünschen mir in der mess .d^ts ewig wesen.
  • Darumb das üch got nimer verlass . . .
  • 716 engel. 717 wird (: stirb). 721 herr (: er). 728 g<
  • 737 niemer verlass damit schliesst bl. 34; das nächste bl. ist ansgeschii
  • ♦
  • Ein kflng der küng, din macht ist angemessen,
  • das es iemen gränd,
  • e zalti man als mergries:
  • dann och t wer diner wirdi vil vergessen.
  • 168
  • XXIX
  • rro Welt, ir sint gar hüpsch und schön 35»
  • Und üwer Ion für nichte,
  • Gar liebi wort und suess gedon,
  • Als irr da ist kein suchte.
  • 5 Wer sich mit dir bekümbem tuot,
  • Der ist zwar in ein irrgang komen, 35^
  • Und git am jüngsten bösen muot:
  • Das hän ich sicher wol vernomen.
  • Lieber gesell, wes ziehst du mich?
  • 10 Ich han dir dik doch muot gegeben.
  • Das du mich hast so gar vernichtl
  • Du solt mit fröden mit mir leben.
  • Lass vögelli sorgn und gang zuo mir
  • Und spring mit fröden an den tanz,
  • 15 Das wil ich sicher raten dir: 35*
  • Setz uf din hopt ein rosenkranz.
  • Das tanzen hän ich verheissen,
  • Kein schappel getrag ich nimer me;
  • Das wil ich zwar an zwifel leisten,
  • 20 Es tuo mir wol oder we.
  • Ich hän die weit gewandelt vil
  • Und hän si gar wol gesehen
  • Und ist doch als ein narren spil,
  • Wil ich mit ganzer warheit jehen.
  • XXIX. Die Terse 1 — 16 mit melodie. 4 ierr. schlichte. 6 iergang.
  • 18 sorgen. 16 haupt. 18 niemer.
  • 11*
  • 164
  • 25 Und hast du dann ein kutten gessen
  • Oder wilt du in ein closter varn?
  • Du solt die sach vil anders messen
  • Und solt dich selber bas bewarn.
  • Sich mit willen an die wib,
  • 30 Tuo frölich gen mir lachen;
  • Die sind der weit doch leidvertrib:
  • Meinst du uss uns ein narren spil hie machen?
  • Ich en weiss nicht was ich jachen wil:
  • Die weit ist ein zerganklich leben,
  • 35 Uwer antwurt der ist mir ze vil;
  • Got tuot die rechten gaben geben.
  • Die weit die git nu triegen 3
  • Das merteil in allen landen
  • Mit leichen und mit liegen:
  • 40 pfuch der grossen schänden 1
  • Ich gelob du wellist werden wild:
  • Wie hast du dich verkeret?
  • Sich an ein lieplich wiplich bild,
  • Ob sich din fröde meret.
  • 45 Slach truren uss dem herzen:
  • WcE sol all sach bedenken?
  • Tuo lieplich mit mir scherzen,
  • Wan unmuot das tuot krenken.
  • Ir slahent bri für gebratens dar
  • 50 Und messentz mit der eilen uss.
  • Wend ir nicht Sterbens nemen war?
  • Dafür ist niemen zwar behus.
  • Ich hän groß wunn und fröd gesehen
  • Von wiben und von mannen,
  • 41 gelaub. 45 Schlach. 48 Won. 49 schlahent 50 ein.
  • 52 nieman.
  • 165
  • 55 Und ist in kurzer zit beschehen,
  • Mit sterben als zergangen.
  • Du seist von alten meren da
  • Und wenst die weit die well zergän.
  • Von wunder rauost du werden grä;
  • 60 Du solt frilich von den sorgen län.
  • Du solt frölich hie uf erden sin,
  • Dir mag nicht anders werden,
  • Mit frowen und mit töchterlin:
  • Nicht sorg uf todes sterben.
  • 65 Solt ich nicht bdenken ewigs leben.
  • War hett ich dann min sinn getan? 36*
  • So liess ich das best ie underwegen.
  • Ir sond zwar von den worten län.
  • Wan all sach die muoss zergän
  • 70 An got und die grechten himel.
  • Selen und engel tuond och bestän
  • Und geist, das wert als imer.
  • Du seist von frömden meren hie,
  • Das gehört ich nie also ganz :
  • 76 Ich gesach seien noch engel nie.
  • Dafür so nem ich einen tanz.
  • Wan ich hän truren hür verheissen,
  • Also hän ichs angeleit;
  • Das wil ich zwar mit fröden leisten,
  • 80 Sterben si den müsen geseit.
  • Fro Welt, wend ir vergessen got,
  • Es wirt üch gerüwen am jüngsten tag.
  • Hielten ir die zehen gebot.
  • Das würd üch lieb, als ich üch sag,
  • 66 bedenken. 69 Won. 71 auch. 72 iemer. 77 Won,
  • 10 gesait. 82 gerewen.
  • 166
  • ift Sant Michel mit einer wäg
  • Der wiget übel und och gaot:
  • So lit der tiefel uf der lag;
  • Davon händ fich in rechter huot.
  • Ich wand du werst ein ritter gwesen:
  • 90 Wa bist du nu in Studium gestanden?
  • Du hast gar guoti buoch gelesen,
  • Du bindst mich da mit rechten banden.
  • Ich muoss dir jehen, du hast recht,
  • Die weit ist ein zerganklich leben.
  • 95 Der got dienti, des wer siecht ;
  • Der tuot die rechten gaben geben.
  • Sid ir mir jehent, das hör ich gern,
  • So tuond och nach den werten.
  • Hoffart unkünsch send ir enbern,
  • 100 Wend ir in himels porten.
  • Nid und hass das sond ir lan
  • Und bgerent niemens er noch guot;
  • Mit messikeit sond ir bestan,
  • Dabi händ üch in rechter huot.
  • 105 Vatter und muoter habent lieb
  • Lebent und och tot.
  • Ir sond och wesen niemens dieb:
  • So behuet üch got vor not.
  • Ir sond och niemen töten,
  • 110 An recht sin bluot vergiessen,
  • Des imrechten niemen nöten:
  • Des land üch als verdriessen.
  • 86 auch. 89 werist. gewesen. 95 sc'
  • 102 begerent niemantZ) 106 auch. 107 auch.
  • niemaii. 111 nieman.
  • 167
  • Ir sond och got nicht xippeklich nennen,
  • Üwern ebencristan habent lieb.
  • 115 Den armen almuosen senden,
  • Nicht sind üwer selbes dieb.
  • Ir sond nicht valsch gezüg sin
  • Und kein simoni nicht triben;
  • So wont üch seid und glük bi,
  • 120 Tuond ir dabi beliben.
  • Uwern sabath sond ir halten
  • Und darzuo die heiigen e;
  • So tuond ir wisheit walten; 36*
  • Wan unrecht tuon das bringet we.
  • 126 Hand got lieb vor allen Sachen,
  • Da gen sond ir nichts messen;
  • Ir wellint slafen oder wachen.
  • So tuond sin nicht vergessen.
  • Du rätst mir da gar eben
  • 130 Die zehen gebot ze halten.
  • Das wer ein heiligs leben:
  • Das mag ich hart hie bi der weit gewalten.
  • Wölt ich dann in ein closter varn,
  • Darinn ist nid und hass;
  • 135 Davor möcht ich mich kum bewarn:
  • Hie vor ist mir noch bas.
  • Sölt ich mich dann zuo den pfaffen ziehen.
  • Die habent krieg, unktisch und git:
  • Das ich dir daran icht liege,
  • 140 Du hörst wol in den landen wit.
  • Sölt ich dann zeim einsidel werden.
  • Das ist kein besteter orden:
  • 113 auch, nemen. 116 selbs. 119 geldkt. 124 won.
  • 127 schlaffen. 129 ratscht. 139 lieg. 141 zfL ainem.
  • Ich möcht wol in eim wald veruoxK,^.^
  • Waruf sol ich nu horden?
  • 146 Kern ich in die willigen armuot,
  • Man nennetz die paginen,
  • Min sei die wer gar unbehnot;
  • Der tiefel wirt si pinen:
  • Wan es ist nicht ein grechter orden,
  • 150 Die bepst händ si in ban;
  • Darinn wer eins zemal verdorben,
  • Wib und och die man.
  • Ich enmein hie nicht den dritten orden,
  • Sant Francissen regel;
  • 155 Darinn wer eins zwar unverdorben,
  • Es wer uf grechten wegen.
  • Ja hielt es sich ebenl
  • Unküsch tuot si etwenn betriegen.
  • Der tiefel ist uf allen wegen
  • 160 Mit sim gespenst, er kan wol leichen liegen.
  • Es ist kein orden, er hab ein gallen.
  • Es si dann Ititzel oder vil.
  • "Wunder tuot in der weit umbwallen;
  • Das stät doch nun unz uf ein zil.
  • 165 Es ist kein cristanlicher orden,
  • Man verdient darinn übel oder guot.
  • Tuost du mit guoten werchen horden.
  • So bist du zwar gar wolbehuot.
  • Wenst du, die hell well uf dich vallen?
  • 170 Nu ist si doch under dir.
  • 148 ainem. 146 nemptz. 149 won. gerechter.
  • 156 gerechten.
  • 146 paginen, Beghinen.
  • l'
  • 169
  • Tuost du mit guoten sachen ballen,
  • So gwirt dir nicht, das glob zwar mir;
  • Wan wer wirt gtofet, der wirt bhalten,
  • Hat es den globen und tuot darnach;
  • 175 Wan got tuot ie des rechten walten, 3
  • Die menscheit ist ze üppikait gach.
  • Nu helf uns got, des bedürfen wir wol.
  • Fro Welt, ir sind da uf grechten sachen :
  • Sid ich die warheit sagen sol,
  • 180 So kan ichs zwar nicht anders machen.
  • 172 gelaub. ' VIS won. getauffet. behalten. l?"- won.
  • ^ 7S Praw. gerechten sach.
  • 175 yielleicht der menscheit.
  • 170
  • XXX
  • üb allen sachen swebende
  • Als luft tuot über stein,
  • So bist du seiden gebende:
  • Vor allen dingen rein
  • 6 Bist du mit diner macht;
  • Nieman kan dich volloben.
  • Wie verr ich das betracht,
  • So bist du dannocht unbedenklich hoch dort oben.
  • Wan du hast all sach geschaffen 37*
  • 10 Mit diner ordenunge,
  • Firmament und speren all gemachen.
  • Wie sich die rident umbe,
  • Das kan astronomi
  • Mit Worten wol betüten.
  • 15 Die kunst ist vor mir fri:
  • Zwar wer si kan, der sol si billich trüten.
  • Si kan die zirkelmäss
  • TJssrichten, der planeten gang,
  • leklichen uf sinr sträss,
  • 20 Wie er loft kurz oder lang.
  • Das kan si als beweren,
  • Wie ieklicher tuot regnieren.
  • Si seit zwar nicht von meren,
  • Si kan es wol probieren.
  • 6 Niemant 9 won, 12 reident. 19 seiner, 20 laufit.
  • 171
  • 25 Die vier elementen hast du gescliaflFen,
  • Almechtig werder got,
  • Mit Worten als gemachen:
  • Ich red es an aUen spot,
  • Das du nicht bist
  • 30 Ein schepfer keiner sünde
  • Und doch kein eigenschaft an dich ist:
  • Ich gelob din lob kein menschlich sinn nicht gründe.
  • Ein küng der küng,
  • Ein wesen aller wesen. 37*
  • 35 Das din lob iemen gründ,
  • E strich man us das mer mit einem besen.
  • Wan du hast all sach geschaffen,
  • Almechtig werder got,
  • Gross sach uss nichte gemachen;
  • •^ Ich swers bi dim gebot.
  • Das du bist ein ufenthalt
  • Aller Sachen in himel und uf erden:
  • Das tuost du als mit dim gewalt,
  • Wan wenn du es ließt, so muest es znichte werden.
  • 45 An anvang und an ende
  • Almechtig bist du ewig wernde:
  • Din gotlich gnad mir sende:
  • All selikeit tuot uss dir bernde.
  • Wie doch gedanken gahent
  • 50 Grar verr für ogen sehen,
  • So mag in nichts genahen.
  • Das wil ich wol mit ganzer warheit jehen.
  • 30 schöpffer. sfind. 32 gelaub. gründ. 35 iemant. 37 won,
  • swer es. 44 ze nichte. 45 end. 47 send. 50 äugen,
  • Wan eins gedenket doch
  • In die rechten himel:
  • 55 So sieht eins nicht einr mile hoch,
  • Im werd der luft vor sinen ogen timel.
  • Ich kund zwar mit gedenken
  • Des glichen nie genahen;
  • Min sin der bgond sich krenken, 37 ^
  • 60 Wenn ich wolt die wirdi gots ergahen;
  • Do ward ich zuo einem kind,
  • Oder mir beschach als da eins sieht in die sunnen;
  • Das wirt von rechter clarheit blind:
  • So ist doch dis vil ein minder wunder.
  • 65 Wer möcht das liecht recht bdenken
  • Das all sach hat geschaffen,
  • Der sin der mueßt sich krenken;
  • Der sich sin annem, man sölt eins drumb straffen,
  • Eins wer dann eins selgen lebens
  • 70 In gottes willen gar:
  • Der heilig geist möcht im wol geben
  • Das es nem eben war
  • Vil Sache zwar
  • Das vor uns sündern ist verborgen:
  • 75 Das würd in sinen sinnen clär
  • Kecht als die sunn kunt mit schönem liechtem morgen.
  • Sid nu gedanken noch kein kunst
  • Dinr gotheit mag genahen,
  • Eins hab es dann von dinem gunst,
  • 80 Das mag hinzuo wol gaben ;
  • 53 won. gedenkt. 55 meyl. 56 äugen. 60 gots. 62 die
  • snnnen. 65 bedenken. 68 darumb. 78 sach. 78 deiner.
  • 173
  • Wan all sach und alles wesen
  • Mag wider dich nicht gewalten,
  • Man well es singen oder lesen:
  • Du hast dirs vorbehalten.
  • 85 Doch hast du uns eigen willen geben 38*
  • Uf erden hie ze werben:
  • Wir mugent aber also leben,
  • Wir muessent ewig sterben.
  • Und wirt uf erden dik gebueßt
  • 90 Wer üppig löf tuot triben,
  • Und wirt im alter gar unsuess:
  • Davon solt mans vermiden.
  • Wan got hat uns geben, wib und man.
  • Fünf sinn und guot vernunst;
  • 95 Davon ist er unschuldig dran
  • Wer kunt in helle brunst.
  • Wir verstand doch wol übel und och guot,
  • All prophecien sint uns gseit.
  • Wer sich nicht hat in rechter buot,
  • 100 Es wirt im an dem lesten leit.
  • Herr got, ich man dich an all din wirde
  • Und an dingötlich gnade.
  • hilf mir wenn ich stirbe.
  • Gib mir din selgen gäbe,
  • 105 Bicht rüw und buoss an minem end,
  • Din fronlichnam, din heiiges bluot
  • Mit dinen gnaden du mir send
  • Und hab mich in diner huot.
  • 81 Won. 95 daran. 96 hell. 97 auch. 98 gesait.
  • 101 wird (: stirb). 102 gnad (: gab).
  • 174
  • Sinn und yemunst und gwissen gaot,
  • 110 Din heilgen geist mir sende.
  • Herr got, Lab mich in diner baot
  • An minem lesten ende.
  • Amen.
  • *
  • 109 yemanfft. gewissen. 110 send (: end).
  • 175
  • XXXI
  • Mir kam ein priester für im tron
  • Mit wisheit und mit sitten.
  • Mit züchten sprach er zuo mir schon:
  • Du hettist wol vermitten,
  • 5 Du hast gebluemte wehe wort
  • Getichtet von den wiben:
  • Schetzt du die weit für einen hört,
  • So tuost du wisheit miden.
  • Du hast von rosen und von bluomen
  • 1 a Die f arwen gen frowen gemessen,
  • Mit liedern und mit reden ruomen 38<
  • An in zwar nichts vergessen.
  • Und hast och mit geflorierten Worten
  • Der frowen lob fürbracht
  • 15 Mit sinnen uss dins herzen porten :
  • Wa hast du nu hin gedächt?
  • Und hettist du got nicht fürgesetzt.
  • Ich wand si werind din abgot gewesen,
  • So hettist du dich selb zemal geletzt:
  • 20 Zwar das möcht nicht anders wesen.
  • Du hast auch edel gestein und gold
  • Und berlen gen frowen gemessen
  • (Mit Worten gist du in riehen sold),
  • An in zwar nichts vergessen.
  • 7 schetsobt. 18 auch.
  • 176
  • L-. Du hast mit silmen rimen cluog
  • Gär spehi wort geticht.
  • Hör uf, die sach ist nicht din fuog,
  • Es wist dich nicht die slicht.
  • Warum b hast du es geheissen schriben an?
  • 30 Da möcht wol sünd von komen
  • Beide von wib und och von man;
  • In minem sinn vernomen,
  • Sprach der priester zuo mir da,
  • Du hettist das wol gelassen:
  • 85 Also wirst du in torheit gra
  • Und püwst ein irre Strassen.
  • Mir was, ich sprech zuo im im tron: 38^
  • Min antwurt sond ir hören,
  • Das wil ich üch hie wissen län,
  • 40 Des land üch nicht betören.
  • Ich sprach: warumb händ ir die loik geschriben?
  • Die kriegt doch genzlich Widers recht.
  • Das hettint ir wol lassen bliben:
  • In minem sin ist es nicht siecht.
  • 45 Ich sprach: die loik ist erdächt
  • Ze hilf dem rechten genzlich,
  • Das es werd volbracht:
  • Darumb solt du merken mich.
  • Als unrecht ist gemessen,
  • 50 Wie man müg reden wider recht
  • Und darinn nichts vergessen.
  • Nu merk die sach, es wirt noch sieht.
  • Dawider ist geschriben
  • Das recht mit cluogen sinnen zwar,
  • 28 schlicht. 31 auch. 36 pawst. 43 beliben. 44 schlecht.
  • 46 rechte? 62 schleht. 54 zwar zur folgenden zeile.
  • 177
  • 65 Underwegen nichts beliben :
  • Das velt nicht umb ein har.
  • Das mißt man gen enander schon,
  • Damit wirt das recht gewiset,
  • Das es mag gar wol bestän:
  • 60 Manig man in torheit griset.
  • Wer sich nicht wisheit flissen tuot
  • Und tugent vor allen dingen,
  • Der ist in die lengi unbehuot.
  • Im möcht wol misselingen. 39*
  • 65 Die loik ist gemessen,
  • Das recht da gen gekeret.
  • Ein man der tuot si brechen,
  • Hat er die kunst geleret.
  • Mit dem rechten gwalteklichen
  • 70 Bricht man all ir artikel ab:
  • So muoss die loik wichen.
  • Es ist vil war das ich dir sag.
  • Ich sprach : herr, das hör ich gern ;
  • Ir länd min gschrift och wol da stän.
  • 75 Straf sond ir gen mir enbern,
  • Als ich tich wil wissen län. .
  • Die weit glicht sich der loik wol
  • Mit mangen frömden Sachen,
  • Sid ich die warheit sagen sol:
  • 80 Si kan gross triegen machen
  • Mit manger cluoger wis.
  • Das einr geswuer, es weri gold:
  • So püwt dann eins uf is.
  • Die weit git nicht getrüwen sold.
  • 55 nichtz. 69 gewaltekleichen. *74 geschrifft aucli. 77 gleichet.
  • 83 pawt.
  • Montfort 12
  • 178
  • 86 Das glichet sich der loik wol,
  • Als ich üch nu sagen wil.
  • Wenn ich die warheit reden sol,
  • So ist die weit ein narrenspil.
  • Der die weit hat gewandelt wol,
  • 90 Der bedenkt dann recht das ewig leben;
  • Wan si ist grosser üppikeit vol.
  • Got tuot die rechten gaben geben.
  • Der priester sprach: du hast da recht;
  • Bi swarzer varwe tuot man wiss bekennen.
  • 95 Der got dienti, das wer siecht ;
  • Weltlich sach muoss ich ein torheit nennen.
  • Wan ein wiser man bekennet woj^
  • Mesching bi goldes glesten.
  • Sid ich die warheit sagen sol,
  • 100 So vindt sich doch recht tuon am lesten.
  • Der krieg der si gescheiden.
  • Sprach der priester mit sinnen.
  • Sund die lass dir leiden,
  • So wirst du fröden innen.
  • 106 Mir was, ich Sprech zuo im im tron:
  • Herr, ich wil nicht me tichten.
  • Das wil ich üch nu wissen län.
  • Ich kan mich nicht verrichten.
  • Der weit lof ist gar ze vil,
  • 110 Unrecht hat niendert mässen,
  • Als ich üch nu sagen wil.
  • Min ret die tuond mich straffen.
  • Ich bekümber mich ze verr mit tich
  • Got kan allr sach wol walten,
  • *
  • 86 gleicht. 91 Won. 94«varw. 95 schiebt.
  • Bching. 109 lanff. 114 aller.
  • 17Ö
  • 15 Und sol min ding ussrichten :
  • Also söl ich mich halten.
  • Also wil ich von tichten län
  • (Hert lof sind in den landen) 39<
  • TJntz das ich sich wie es wil gan.
  • 120 Got behuet uns all vor schänden.
  • Ich wil kein guots versweren.
  • Könd ich got loben, des hett ich recht:
  • Sin gnad die tuot uns neren.
  • Herr got, hab mich als dinen knecht.
  • 125 Wer merken wil der weite sin,
  • Der vindt es in disem buoch:
  • letzunt her und denne hin;
  • Der es gern wiss, der suoch.
  • Der vindet wandelberen sin,
  • Je Der es tuot lesen,
  • Als ich tichter gewesen bin.
  • Herr got, gib mir das ewig wesen.
  • Min geticht ist nicht von einen Sachen.
  • (Herr got, hab mich in huot),
  • as Ich hän es ie darnach gemachen
  • Als mir do was ze muot.
  • Wan wes das herz begerend ist.
  • Der mund tuots dicke sagen.
  • Weigeret das ist ein cluoger list,
  • lio Ders tuot mit züchten tragen.
  • Han ich mich mit minem tichten
  • In den rimen iendert vergessen.
  • Das tuo ein ander slichten:
  • Ich kan es nicht als messen.
  • 115 solt? 116 8511. 124 dein. 125 weit. 127 denn.
  • r n^n* 138 dikch. 143 schlichten.
  • 12*
  • 180
  • 145 £in zimberman hat dik ein snuor verhowen
  • Die er mißt mit sitten: 39^
  • So hän ich vil geticht in weiden und in owen
  • Und darzuo geritten.
  • Dis buoch hän ich gemachen
  • 150 Den sechsten teil wol zrossen.
  • Darumb sol niemen lachen,
  • Ob es ist als genzlich nicht beslossen,
  • Als ob ich es hette
  • Mit sitten ussgemessen
  • 155 Und wer gesessen an eim bette:
  • So hett ich zwar dest minder ichts vergessen;
  • Und denn gross Sachen
  • Han ze schaffen, darzuo die rimen messen:
  • Das möcht einn irre machen;
  • 160 Ich möchte gar wol etwas hän vergessen.
  • Wie vil ich hab mit sinnen
  • Gremachet lieder und reden,
  • Des werdent ir nu innen:
  • Ich wil üchs genzlich an den tag hie legen.
  • 165 Der reden sint sibenzehen.
  • Das ist sicher war
  • (Grot geb uns ewigs lehen):
  • Das velt nicht umb ein här.
  • Dri brief stand och in dem buoch
  • 170 Der es tuot lesen:
  • Ders nicht geloben well, der suoch. 40*
  • Herre got, gib uns das ewig wesen.
  • 145 schnär. 150 ze rossen. 151 nieman. 153 hett. 166 u-
  • tiem bett. 159 in-. 160 möcht. 169 Frey. auch. 171 ge-
  • lauben. 172 herr. /
  • 181
  • Zehen lieder liän ich gmachen,
  • Als si hie geschriben stan,
  • 175 Etlichs frölich und och lachent :
  • Also muoss als zergan.
  • Die wi^en zuo den lieden
  • Der hän ich nicht gemachen
  • (Ich wil üch nicht betriegen):
  • 180 Es hat ein ander gtän frölich und lachent»
  • Ob ich üchs sagen wolt,
  • So seit ich üchs zwar recht:
  • Die wisen hat gemachen Bürk Mangolt,
  • Unser getrüwer knecht.
  • 185 Ze Pregentz ist er gsessen
  • Und dienet uns gar schon :
  • Vil wis hat er gemessen
  • Mit lobelichem don.
  • Er nahet auch dem alter,
  • »90 Vil muots ist im zergangen:
  • Des sollen wir got län walten,
  • Der bhuet uns vor hell banden.
  • Das alter tuot uns schaden
  • An sinn an kraft an muote:
  • 195 Wir sin überladen.
  • Herr got, hab uns in huote.
  • Die weit die muoss zergan, 40^
  • Muotrich und stolzer lib,
  • Schön und kraft mag nicht bestän;
  • 200 Darzuo die werden wib,
  • 175 auch lachen. 180 getan f. und auch lachen. 185 gesessen.
  • 186 dient. 187 lobleichem. 190 mutz. 192 behüt. 194 mut
  • (:hÄt).
  • 182
  • Ir schön die tnot verblichen.
  • Muot und kraft muoss als zergan,
  • Das tuot zwar von uns slichen,
  • Der tot wil uns nicht län.
  • S05 Dabi muoss man bekennen
  • Das die weit ist ein zerganklich leben:
  • Es tuot sich als zertrennen.
  • Got tuot die rechten gaben geben.
  • In dem ein und vierzehn hundert jär
  • 810 Hän ich die red gemachen,
  • Das ist sicherlichen war.
  • Minr torheit muoss ich lachen,
  • Das ich so vil getichtet hän
  • Von mangerleie Sachen.
  • 215 Davon so wil ich fürbas län.
  • Ich künd sin nicht me machen.
  • Vil muots ist mir engangen
  • Gen der weit mit tichten.
  • Ich ktind es nicht me erlangen,
  • 220 Mich darus verrichten.
  • muot, ein sach die zloben ist,
  • Ders tuot mit wisheit walten,
  • Das sag ich üch an argen list.
  • Den jungen und den alten.
  • t25 Wan grechter muot das ist ein krdn
  • In himel und uf erden;
  • Damit verdient mans ewig Ion.
  • Ein mensch mag nicht verderben.
  • 203 schleichen. 209 vierczchun. 212 Meine
  • 214 mangcrlay. 221 zoloben. 225 Won gerechte
  • 183
  • Das grecliten maot in herzen hat
  • 230 Und tuot dabi beliben.
  • Es si fruo oder spät,
  • Gelück muoss zuo im schiben.
  • Muot überwindet me dann kraft
  • An mannen und an wiben.
  • 285 Muot machet liite sigehaft
  • Und tuot gross Sachen triben.
  • Das als von kreften nider leg,
  • Das tuot zwar muot erweken.
  • Muot ist in keinen sachen treg
  • »40 Lib und guot dar streken.
  • Wer also hat einn guoten muot
  • Und hat dabi einn rechten sin,
  • Der gewinnet er und guot:
  • Das merk als lieb und ich dir bin.
  • ^45 Wan wa vil muot an wisheit ist,
  • Das mag die lengi nicht bestän.
  • Das sag ich üch an argen list:
  • Es muoss mit narrenspil zergän.
  • Guoter muot ist allweg guot,
  • 250 Das möcht ein kind gar wol verstau.
  • Wer sich dann hat in rechter huot, 40*
  • Das mag frilich an den Strassen gän.
  • Ich bitt iich all gemein,
  • Wer das buoch höret lesen,
  • 255 Das mir ieklichs sunder ein
  • Wünsch gelük und dort das ewig wesen,
  • 229 gerechten. 232 glükt. 235 leut sigbafit. 245 Won.
  • 184
  • Dammb das üch got bhnet
  • Vor bösen banden
  • Und sterk üch all mit siner gnet,
  • 260 Das üwer keines nimer werd ze schänden.
  • Amen.
  • 258 behftt. 259 alle. 260 kains niemer.
  • 258 An sich zu kurz, bildet mit dem yoraasgehenden yene einen eÜ
  • silbigen, und die ganze strophe eine zweite hAlfte der Titorelstrophe. yg-'
  • zu 28, 278.
  • 185
  • XXXII
  • •
  • Hinwider heb ich tichten an 41*
  • Mit hilf gots des werden herren.
  • An dich so mag ich nicht bestan,
  • Du tuost mir gnade meren
  • 5 Mit diner gütlichen kraft:
  • Dinn heiigen geist tuo senden.
  • An Sünden mach mich sigehaft,
  • Bös sach tuo an mir wenden.
  • Wan cluoger sin und grechter muot
  • X i) Das komet alles sampt von dir.
  • Uss dir so flüsset nicht denn guot,
  • Das sol man sicher globen mir.
  • Du bist ein sach allr sachen,
  • Der grechtikeit ein herr;
  • 15 Kein unrecht tuost du machen:
  • Darumb ich sicher swer.
  • Wan all sach wirt gemessen,
  • Es si übel oder guot,
  • Darinn zwar nichts vergessen, 41^
  • 20 Wer sich dann hat in rechter huot ;
  • Huet sich vor hoffart und liegen
  • Und si och nicht ein dieb:
  • *
  • 7 sighafft. 9 gerechter. 12 gelaaben. 13 aller. 14 gerechti-
  • ait. 22 auch.
  • 186
  • Damit tuot eins den tiefel triegen,
  • Und wirt im an dem lesten lieb.
  • 25 Ewiger got du starker,
  • An anefang bist du ie gewesen.
  • Din gbot hat nindert marken,
  • Din lob das wirt volsungen noch vollesen.
  • •
  • In himeln noch uf erden
  • so Mag dich nichts volloben.
  • Din werch kan niemen gwerden;
  • Ob allen sachen swebst du oben.
  • Was guotes wirt betrachtet,
  • Und sol man das volbringen,
  • 85 Das bschiht mit diner machte,
  • Es si püwen sagen oder singen.
  • Wan wer dir dient an wanken
  • Mit stetem ganzem willen.
  • Der hat dir wol ze danken
  • 40 Darumb wan sölh sach tuot uss dir ze pilden.
  • Wann wer gen dir icht wolt messen
  • Oder gen dir geliehen,
  • Der tet sich ser vergessen,
  • Wan himel und erd das muest doch alles wichen,
  • 27 gebot. 31 Deine, nieman gewerden. 35 beschiht. 36 pa-
  • wen. 37 — 40 Waü wer dir dient mit stetem gantzem willen
  • Der bat dir wol ze danken daröb
  • Wan sölh sach tAt auss dir so pildS.
  • 24 im kann natürlich nicht auf tiefel, sondern mxus auf eins besogen
  • werden; sabject von wirt liegt in dem satze 21. 22. 35 machte ist neben
  • almechte 46 nicht wahrscheinlich; daher der reim hier wohl betraeht : macht
  • zu schreiben. 37 Die ergänzung An wanken wird aus der ganz ihn-
  • lichen stelle 35, 12 wahrscheinlich, wo namentlich die darauf reimende
  • zeile (35, 10) fast wörtlich wie hier lautet Ohne jene ergänzung hfttten
  • wir in der strophe eine zweite hälfte der Titurelstrophe, 37. 38 wären daiio
  • als eine zeile zu schreiben.
  • 187
  • 45 Wenn du es liest: 41®
  • Du liebst mit dinr almechte
  • So gar an widerdriess:
  • Dast mir ze hoch und über min getrechte.
  • Ein wiser man möcht lachen,
  • 50 Wenn ers recht tet besinnen,
  • Das du kanst also machen
  • Des wir doch nimer mügen werden innen,
  • Und sehent es hie
  • Mit ogen an uf erden,
  • 55 Und wissent doch nicht wie:
  • Wie möcht wir dann dinr drivalt innen werden?
  • Wer zeit die regens tropfen
  • Die hinfür vallen werden,
  • Die sunnen wil durchstopfen
  • 60 Mit einem stab hinuf von der erden,
  • Der möcht wol irren
  • An allen cluogen fünden.
  • Mit sölicher sach be wirren:
  • Noch minner mag menschlich sinn die gotheit durchgründen.
  • 65 Das wil ich lassen bliben.
  • Wer glük hän wil uf erden.
  • Das muoss von got dar schiben:
  • Des sol man innen werden.
  • Wan unglük kunt von sünden
  • 70 Und von verschulten sachen: 41*
  • Das tuot sich sicher gründen.
  • Ich kans nicht anders machen.
  • 46 deiner. 48 Das ist. 52 niemer. 54 aagen. 56 deiner
  • dryualt ymtner jnnen. 65 beleiben. 66 geldkch haben. 69 UD-
  • geltikt.
  • 188
  • Hett Eva gots gebot nit gebrocilen,
  • Die weit die bet kein liden.
  • 75 Das ward gar ser gerochen,
  • Das mag ich nicht verswigen.
  • . Das widerbracbt die magt,
  • Die junkfrow muoter rein,
  • Als sant Matheus sagt,
  • 80 Mit irem kindlin ein.
  • Wol uns das si ie ward gebom,
  • Ein bluom der selikeit.
  • Si verriebt uns grossen zom
  • Und behuot uns vor ewig leit.
  • 85 Si truog zwar iren herren
  • Und aller weite got.
  • Unser glük das tet si meren,
  • Das ist an allen spot.
  • Das kind ist gebom
  • 90 Von einr junkfrowen:
  • Das tet den tiefein zom,
  • Ir gewalt der ward zerhowen.
  • Des sind die Juden blind
  • In gesehenden ogen.
  • 95 Geboren ist das kind,
  • Das weUents nicht geloben.
  • Si betrügt der talamuot
  • Mit gar gelogenn Sachen:
  • Zwar das tuot in nimer guot,
  • 100 Si slaffen oder si wachen.
  • All prophecien sind beschehen,
  • Die sach ist volbrächt;
  • 86 weit. 87 geltikt. 94 gesehendi äugen. 95 geborn.
  • suben. 100 schlaffen.
  • 189
  • Das wil ich wol mit warheit jehen,
  • Ich häns gar recht bedächt.
  • 105 Ir heiden, ir sült das verstän:
  • Als Crist ward geborn,
  • Umb üwer götter was es getan,
  • Ir gwalt der was verlorn.
  • Appollo der tet vallen,
  • 110 Als im sant öregori gebot,
  • Vil geist in jamer wallen:
  • Crist half uns uss ewig not,
  • Mit sinem tod erworben,
  • Hab ich gar wolbedächt:
  • 115 Wir weren ewig gestorben.
  • Davon hat er uns brächt.
  • Und fuor gen hell, daruss er nam
  • Die sinen willen hetten getan.
  • Als sinr gerechtikeit wol gezam:
  • 120 Die wurden aller sorgen an.
  • Ir heiden, es sind tiefel gwesen.
  • Die ir da angebettet han.
  • Das hab ich in der warheit glesen:
  • Ir gewalt mocht nicht lenger stän.
  • 125 Wa vindt ir me keinn abgot
  • Der üch red und antwurt geb?
  • Crist ist geborn an allen spot; 42^
  • Ir sind nicht uf dem rechten weg.
  • Der sin noch beit, er ist doch geborn
  • 180 Und ist vor langen ziten komen:
  • Das red ich gar an allen zorn;
  • Er häts all uss der heU genomen.
  • *
  • 108 gewalt 119 seiner. 121 gewesen. 123 gelesen.
  • 132 hatz.
  • Ich meine die gerechten,
  • Die sinen willen hetten getan.
  • 135 Dammb sol niemen vechten,
  • Den krieg den wil ich niemen län.
  • Wer globt das got almechtig si,
  • Der globt billich an die drivaltikeit:
  • Der wonent dri sachen bi
  • 140 TJnd ist ein got uf minen eid.
  • wesen aller wesen,
  • Ane anevang und an ende!
  • Volschriben noch voUesen
  • Mag es nieman, din gStlich gnad mir sende.
  • 145 Almechtig got,
  • Hilf mir mit dinen gnaden.
  • Das ich night werd der tiefel spot:
  • Kum mir ze trost mit dines geistes gaben,
  • Wan an din macht
  • 150 So wer min sach vernichte,
  • Das ich mit dinen gnaden tracht.
  • Min irren weg die mach mir in ein slichte.
  • Ich mef dich an als Adam tet: 42« '
  • Er stuond gen dir in buosse.
  • 155 Almechtig got, gwer mich der pet,
  • Hilf miner sei uss böser sünde ruosse.
  • Ich halt dich ein
  • Got und minen herren,
  • Grot vatter sun gemain,
  • 160 heiiger geist, tuo mir genade meren!
  • Tuost du mir gnade senden,
  • So mag mir nichts geschaden,
  • 133 main. 135. 136 nieman. 137. 138 gelaabt. 142 end
  • (: send). 152 schlicbte. 155 gewer. 156 sünd. 160 gnade.
  • 161 genade.
  • 191
  • An keinem guoten wenden.
  • Almeclitig got, tuo mich mit gnaden laden.
  • 165 Trib von mir bösen willen,
  • Darumb meff ich dich an;
  • Guot sach tuo in mich pillen,
  • So mag ich wol bestän.
  • Und sich mich an
  • 170 Das ich si der behalten.
  • An all din heiigen ich dich man,
  • Durch iren willn tuo min mit gnaden walten.
  • 172 im willen.
  • 1Ö2
  • XXXIII
  • Die weit die tuot gedenken 4
  • Nach guot und grossen eren
  • Tuot sich mang mensch versenken
  • In jamers pin, daruf möcht man wol sweren.
  • 5 Und muessent wir doch sterben
  • Und alles hindr uns lassen,
  • Unsr lib ze nichti werden.
  • Ders recht bedecht, wir püwen irre Strassen.
  • Wer ich nu tusent jär alt,
  • 10 Hett acht hundert strit gestritten,
  • Zerstochen gar den Swarzwald,
  • Mit speren hin zerritten.
  • Und der best gewesen
  • In schimpf und och in ernest
  • 16 Für menklich usserlesen,
  • So wist ich aller gemest.
  • Was hulf mich das?
  • Min wer doch schier vergessen,
  • Als man tuot des meien gras. 4
  • 20 Der got dient, der het das recht gemessen.
  • Wer ich als stark als Samson was
  • Und hett Absolons schöne,
  • 6 hinder. 7 YnRer. 8 pawen. 14 auch, ernst ( : gernst).
  • 2 Aach hier haben wir wohl construction a;co xoivou anznnehnM
  • 11 Die erwähnung des Schwarzwaldes ist eine reminiscenz aus Wolfrai
  • vgl. Parz. VII, 1236. Willeh. 390, 1. Weinhold s. 26.
  • 193
  • Was möcht mich nu gehelfen das,
  • Sung ich Serenen döne?
  • 25 Wer ich als snell als Asahel was
  • Und wer als wis als Salamon,
  • Was möcht mich nu gehelfen das?
  • Die zit die nem mich doch davon.
  • Wer ich als cluog als Aristotiles was
  • 30 Und hett all weit gewaltklich inn,
  • Was möcht mich nu gehelfen das?
  • Gar klein, dunkt mich in minem sinn.
  • Der hulf mich keins für sterben;
  • Weger wer mir gottes huld,
  • 35 Grnad ewikeit erwerben,
  • Herr got, gib mir recht geduld.
  • Sid all sach nu muoss zergän
  • Hie uf diser erden,
  • (Der tod wil es durch niemen län
  • 40 Wir muessent alle sterben),
  • Was püwen wir dann uf ein is
  • Und wissent das für war!
  • Daran so sien wir nicht wis,
  • Das velt nicht umb ein här.
  • 45 Gedechten wir uf ewigs leben,
  • Als wir uf weltlich sachen tuon,
  • Got tet uns grosse gnade geben, 43^
  • Umb unser sünd wer es ein suon.
  • Es wer doch besser muren
  • fto Denn gepüwen von holz und strö:
  • An der not hulff es für truren;
  • So wer sin eins gar fro.
  • 26 schnell. 39 nicman. 41 pawen* .47 gross grtad. 50 go*
  • ^awen.
  • Montfort ^^
  • 194
  • Die weit ist ein glesin 1ms,
  • Der glänz ist bald zerbrochen,
  • r)5 Das man muoss gar snell darus
  • Und in der erden soeben.
  • Ich han gross wunn und fröd gesehen
  • Von mannen und von wiben
  • Und ist in kurzer zit beschehen:
  • CO Der tod tets anders schiben.
  • Was hilfet guot, manheit und witz?
  • Es muoss doch als zergän:
  • Der tot der nimpts mit sinem litz.
  • Wir mugent nicht bestän.
  • 65 Die sei die hat ein ewigs wesen,
  • Es si in übel oder in guot:
  • Das hab ich in der warheit glesen.
  • Herr got, hab mich in diner huot;
  • Wan an dich ist nie nicht worden,
  • 70 Als guot hast du beschaffen:
  • An dich wers als verdorben.
  • Der des nicht globt, der glicht sich einem äffen.
  • Din ie din imer wesen
  • Mag niemen zwar bedenken, 43'
  • 75 Geschriben noch gelesen:
  • Menschlich sin sol sich darin nicht senken.
  • Wer wol bedecht das er sterben muoss
  • Und das got ein grechter richter ist,
  • Der tet im selber sünden buoss,
  • 80 Das sag ich lieh an argen list.
  • Wan die gerechtikeit got
  • Die ist gar wol ze bsorgen.
  • 55 schnell. 67 gelesen. 72 gelanbt. 73 iemer. 74 nioman.
  • 78 gerechter. 81 gott. 82 besorgen.
  • •
  • J95
  • Das sag ich üch an allen spot:
  • Da gedenkent an den abent und den morgen.
  • 85 Mit got ist nicht ze scherzen
  • Mit ungerechten sachen:
  • Es brüefet jämersmerzen.
  • Wenn ichs bedenk, so lust mich nicht ze lachen.
  • Als got ein grechter richter ist,
  • 90 Das ich da glob und wil och also sterben,
  • So sag ich üch an argen list,
  • Es wirt als gebuest dort oder hie uf erden.
  • So tuot och got
  • Keins guoten nicht vergessen,
  • »5 Das sag ich üch an allen spot:
  • Er tuot es als mit siner almecht messen. 43^
  • All hofnung und fröd an got
  • Das ist ein zerganklich leben,
  • Und ist sicherlich ein spot.
  • Ä «0 Got tuot die rechten gaben geben.
  • Ich hän der weit gedienet vil
  • Und hab wunder von ir gsehen,
  • Und ist doch als ein torenspil,
  • Wil ich mit ganzer warheit jehen.
  • 105 Wer all sin sach uf got tuot püwen,
  • Der hat das rechte fundament.
  • Das swer ich zwar bi minen trüwen.
  • Wer sich nach süntlich sachen sent.
  • Der püwt uf is,
  • 110 Darzub stät er in sorgen.
  • Das vindt sich das er ist nicht wis:
  • Es kumpt der tod und wil eim nicht me borgen.
  • «
  • 89 gerechter. 90 gelaub. auch. 92 gubützt. 93 auch.
  • )2 gesehen. 105 pawou ( : trawen). lOG recht. li)9 Wer pawt.
  • 12 kumpt doch der. ainem.
  • 13*
  • 196
  • Es vindt sich als am jüngsten tag,
  • Da wirt das recht gesprochen.
  • II «i Es ist vil war das ich üch sag:
  • Als unrecht wirt gerochen.
  • Übel und guot
  • Das wirt gegen enander gemessen.
  • Davon händ üch in rechter huot,
  • 120 Wan sicherlich es wirt gar nichts vergessen.
  • m
  • Das recht muoss da einn furgang hän,
  • Ungeirret aller sach,
  • Und das unrecht undergän
  • In ewig we und ach.
  • 125 So sitzt der herr gar unversmogen
  • Angesicht aller weit
  • Glichs als uf eim regenbogen:
  • Da hilfet weder kunst noch gelt,
  • Das recht mueß da ein fürgang hän,
  • 130 Nieman mag das gewenden.
  • All die weit muoss vor got da stan:
  • Also tuot es sich enden
  • Und under andern sachen
  • Eins wirt ein urchünt.
  • 135 Got tuot mit almecht machen,
  • ledes mensch des andern sünd
  • Bekennt gar wisseklichen,
  • Als die es selb hat getan.
  • So muoss das unrecht wichen
  • 140 Und das recht einn fürgang hän.
  • 125 sitz. 127 gleicbntist. 129 mtiss. 137 Bekennet
  • 129 muoBs wäre auch statthaft, da jedoch die hg. mtiß schreib
  • nehme ich einschränkenden satz mit zu ergänzendem en an.
  • 197
  • Und da bekennent wis und torn
  • Das got ein grechter richter ist,
  • Das niemen wirt verlorn
  • Dann umb sin schult an argen list.
  • 145 Als menschlich gesieht
  • Wirt vor got gericht,
  • Die ungerechten in ewig echt,
  • Wan all ir hoffnung ist hinfür für nicht.
  • So tuot dann got 44^
  • 150 Der gerechten mit gnaden walten.
  • Das sag ich üch an allen spot,
  • Er tuot si all in ewikeit behalten.
  • Was got hinfür dann machen werd,
  • Des kan ich nicht bedenken,
  • 155 In himeln oder hie uf erd:
  • Menschlich sin sol sich darin nicht senken.
  • Grot hat all sach angesehen
  • E das ers hat beschaffen.
  • Wird und lob muoss ich im jehen,
  • 160 Ich chans nicht anders machen.
  • Doch weiss ich wol
  • Das recht tuon ist an dem besten.
  • Sid ich die warheit sagen sol,
  • So vindt all sach im Ion am lesten.
  • 165 Allmechtig got, ich ruef dich an.
  • Hilf mir zuo dinen gnaden.
  • An dich so mag ich nicht bestan,
  • Kum mir ze trost mit dines geistes gaben.
  • Ich mag nichts guots volbringen
  • 170 An hilf mit diner macht,
  • 142 gerechter. 143 niemant. 145 geschieht.
  • 198
  • Gesagen noch gesingen:
  • Hab min mit gnaden acht.
  • Derbarm dich über mich eilenden,
  • AUmechtiger werder got.
  • i7;i Bös aach tuo an mir wenden,
  • Pitt ich an allen spot.
  • lUU
  • XXXIV
  • Min dinst mit ganzen trüwen! 44®
  • Vor liebi muoss ich wachen.
  • Min fröd begint sich nüwen:
  • Also kan got gross leid ze fröden machen.
  • 5 Ich danken got dem werden herren
  • Sines gnedigen ergetzen,
  • Wan truren tuot mir verren.
  • Alls guot tuot er nach sinem willen setzen.
  • Was sol ich dir me schriben?
  • *o Ich hän ein ganz benuegen
  • An dir zwar stet beliben.
  • Got tuo uns beiden seid und glücke fuegen
  • Und bhuet uns beiden sei und er
  • Durch siner muoter willen.
  • 15 Mit sinen gnaden er uns ner
  • Und tuo uns kumber stillen.
  • Du werdes wib,
  • Ich kan din nicht vergessen.
  • Du bist mir lieber denn min lib:
  • 20 Min herz hast du gewalteklich besessen.
  • Davon bis stet und lass nicht ab, 44^
  • Bis trüw vor allen dingen,
  • Du zuckersuess, min bluender hag,
  • So mag ich frölich singen.
  • 8 Alles. 12 gelükch. 13 behdt. 23 bldy ender.
  • 200
  • 25 Solt ich kein ander gen dir raeasen
  • (Da bhiiöt mich got von himel vor)
  • So hett ich mich gar vast vergessen:
  • Beslossn wtird mir der seiden tor.
  • Du lass mich dir enpfolhen sin,
  • 30 Min lieber buol, min hochstör hört,
  • Wan ich bin sicherlichen din,
  • Das sag ich dir mit einem wort.
  • Ich wölt kein ander für dich hän,
  • Des swer ich dir bi ritters orden.
  • 35 Des macht dich frilich an mich län,
  • Wan also bin ich bichtig worden.
  • Also rat ich dir mit trüwen:
  • Hab got lieb vor allen sachen.
  • Es tuot dich sicher nimer rüwen,
  • 40 Du wellist slafen oder wachen.
  • Wer götlich vorcht in herzen hat,
  • Der tuot als unrecht hassen,
  • Es si fruo oder spät
  • In hüsern und uf gassen.
  • 45 Gresigelt mit minen rechten trüwen,
  • Damit ich dir versprochen hän.
  • Ich hoff es tuo mich nimer rüwen.
  • Ich well mit gottes hilf bestän.
  • Greben ze Wien in der vasten
  • 50 Nach Crists gburt vierzehn hundert
  • (In seiden muessen wir rastenj
  • Und in dem andern, das ist war.
  • 26 behfit. 28 Beschlosson. 37 raut. Sl*
  • 47 niemer. 50 gebart.
  • 201
  • Von mir, tlu weist wol wer ich bin:
  • Ich bin dir hold mit eren.
  • 55 Von gottes gnad hän ich den sin.
  • Ich lass mirs niemen weren.
  • '56 nioman.
  • '^02
  • XXXV
  • Min dinst mit ganzem willen,
  • Herzliebster biiol uf erden.
  • Din gstalt tuot in mich pillen,
  • Ich wand mir »ölt zwar nicht me also werden
  • 5 Von keiner frowen
  • Fürbas hie uf erden.
  • Nu muoss ich wunder sehowen:
  • Min herz das wil nach diner lieb verderben.
  • Wem liebt das recht,
  • 10 Das hat got wol ze danken.
  • Das ist vor allen dingen sieht.
  • Din eigen bin ich zwar an arges wanken.
  • Hett ich die wal in al der weit.
  • Ich weit dich nicht verkeren;
  • 15 So nem ich für dich och kein gelt:
  • Das getar ich frilich sweren.
  • Din stolzer lib, din gwissen guot
  • Mit steten waren werten,
  • Din er die git mir hohen muot:
  • 20 Du beslüst mins herzen porten.
  • Ich hän gar vil ze schaffen;
  • Noch tuot mich trüwe twingen
  • Das ich muoss briefe machen
  • Diner lieb, darzuo kanst du mich bringen.
  • »
  • 9 liebet. 11 schiebt. 15 aucb. 17 gewissen. 20 beschl
  • ^2 trew. 23 brief.
  • 203
  • 25 Min herz das wuet
  • Und wil mich nicht län slafen.
  • Du bist min meien bluet:
  • Zwar, frow, des solt du mich geniessen lassen.
  • Ich enpfilh dich got
  • 30 Altissimo dem werden,
  • Das er dich bhuet vor spot,
  • Din rechtes altr, darnach in eren sterben.
  • Greschriben und gegeben
  • Nach Crists gbürt vierzehnhundert jär
  • 35 (In seiden muessen wir leben) 45®
  • Und in dem andern, das ist war.
  • Von mir dim gtrüwen diener west,
  • Des solt du gar an zwifel sein:
  • Bis an sorg aller frömden gest,
  • 4.0 Wan ich bin sicherlichen din.
  • 26 schlaffen. 31 behut. 32 alter. 33 geben. 34 gebürt.
  • ^müssen. 37 deinem getrewen. 39 f. von anderer band.
  • 204
  • XXXVI
  • Ich schrib dir gerne cluoge wort:
  • So hast du min herz gefangen.
  • Min lieber buol, min höchster hört,
  • Du hästs in dinen banden.
  • 5 Von gold ein ketten, die ist vin,
  • Damit hast dus beslossen.
  • Din eigen wil es imer sein:
  • Des ist es unverdrossen;
  • Und hat mir nüwlich potschaft gtän,
  • 10 Es well sich von mir ziehen
  • Und well in dinem dinst bestän,
  • Zuo diner liebi fliehen;
  • Und spricht, das es kein anders trib,
  • Es well bi dir beliben,
  • 15 (Im gfiel uf erd nie bas ein wib),
  • Zuo diner liebi schiben.
  • Also hast du mir das herz abtrünig gemachen
  • Mit gewalt an alle fürbot: iö**
  • Ich muoss mins schaden selber lachen.
  • 20 Uns beide bhuet der ewig got.
  • Ich chan mich zwar nicht ab dir clagen,
  • Du tuest mim herzen guetlich;
  • So wil ich ie die warheit sagen:
  • Bi dir so ist es frödenrich.
  • ♦
  • XXXVI. Wackemagels altdeutsches lesebuch 4 ausgäbe 1154—56.
  • 1 gern HW. 6 du es beschlossen HW. 7 yeraer HW. 9 getÄn HW.
  • 15 gefiel HW. 20 behfiet HW. 22 meinem HW.
  • 205
  • 25 G-eben nach Crists gbürt vierzehhhundert jär
  • (Das schrib ich dir mit einem wort)
  • Und in dem andern, das ist war,
  • Min lieber puol, min höchster hört.
  • 25 gebiiit HW
  • 200
  • XXXVII
  • Weka wek die zarten lieben, 46
  • Ich glob es si nicht unrecht tan,
  • Ich wil ir nit betriegen:
  • Der tag der gät daher.
  • 5 Si stät zwar uf mit eren,
  • Mins herzen muot-erkikerinn,
  • (Ir glük das tuot sich meren)
  • Ze dinst dem werden got.
  • Wer hat uff erd ein biderb wib, 46^
  • 10 Der hat ein seldenrichen hört;
  • Ir zucht ir er ist leidvertrib.
  • Ich hör der vogel sang,
  • Ich sich die sternen schiessen:
  • Es chuolet gen dem morgen fruo.
  • 15 Mich tuot zwar nicht verdriessen:
  • Das macht ir angesicht.
  • Wächter, ich wil dir sagen: 46®
  • Was got uff erd ie gschaffen hat,
  • So tuond die frowen tragen
  • 20 Der himel chör erfüUn.
  • Davon so lob ich selge wib
  • Bi tag und och bi nacht,
  • «
  • XXXVII. Die erste atrophe mit musiknoten, 2 glaub. 7 geldkch.
  • 18 geschaffen. 20 erfüllen. 22 auch.
  • 6 muoterkikerinn darf man als compos. nehmen, doch ebenso gut schrei-
  • ben mins herzen muot erkikerinn, wobei muot als zweiter gen. sein s ver-
  • liert, was auch im älteren mhd. namentlich im reime ganz gewöhnlich
  • ist* 13 die sternen schicssen: da sternen schiessen in der bedeutung Stern-
  • schnuppe vorkommt, so ist auch wohl hier an stornschnuppen zu denken.
  • 207
  • Die sind der weit doch leidvertrib:
  • Ich wünsch in er und guot.
  • 25 Das ich vil sung von wecken,
  • Min frow die stät mit seiden uf :
  • Fro Er die tuot si decken,
  • Si furcht nicht sunnen schin.
  • Ich lob minr frowen guete
  • 30 Für vogelsank und bluomen schin.
  • Si git gar hochgemuete,
  • Ir er ist wol behuot.
  • Ach Wächter, ich muoss tichten
  • Minr frowen hie ein tagewis;
  • 35 Und künd ichs wol ussrichten,
  • Ich tetz mit ganzem fliss.
  • So ist mir min muot gesunken,
  • Und gät das wetlich nicht me dar,
  • Mag wol die jungen dünken
  • 4u Und grawet mir min bart.
  • Si het michs wol erlassen,
  • So sol' ich ir gehorsam sin:
  • In gassen und uf Strassen
  • Ir diener bin ich zwar.
  • 45 Herr got, durch dine guete 46^
  • Verlieh uns beiden sinn und muot.
  • Vor ungelük behuete
  • Uns 'durch dine gnad.
  • Ich wünsch minr frowen heile,
  • 50 Griük er und guot das wont ir bi
  • Und werd ir als ze teile:«
  • Grot habs in siner huot.
  • Des swer ich wol bi minem lib.
  • Das ich vil sung von sternen schin,
  • 55 Dafür sech ich ein biderb wib:
  • 27 Fraw. 29 meiner. 30 volgelsatikch. 34 Meiner, tagweys.
  • 38 weltleich. 48 dein. 49 meiner. 50 won?
  • 208
  • Die geb mir hochgemuet.
  • Es wer kein muot von mannen,
  • Und enweren selge werde wib.
  • Got bhuet si all vor schänden:
  • 60 Ir gstalt ist wunneklich.
  • Des wil ich sicher wecken.
  • Got bhuet der werden frowen er,
  • Tuo si mit gnaden decken,
  • Wan es ist liechter tag.
  • ♦
  • 56 hochgemiitc. 58 Und wSren. 59 behdt. CO gestalt.
  • 62 beh&t.
  • I
  • 209
  • XXXVIII
  • vJot gruess die lieben vinen, 47*
  • Zukkersuess mim herzen.
  • Ein wil tuost du mich pinen,
  • Die andern so wendst du mir smerzen.
  • 5 Mit guetikeit und eren
  • Machst du mit diner tugent
  • Mir muot in herzen meren,
  • Das ich dikch wen, ich hab noch vil der jugent.
  • Sid wib uss alten herzen
  • 10 Jungen muot kunnent machen
  • (Es ist an alles scherzen)
  • Von rechter lieb so muoss ich gar vil wachen.
  • Wer wolt dann gen selgen wiben
  • Dhein creature messen?
  • 15 Das möcht ich nicht erliden;
  • Wan sicherlich eins tet sich ser vergessen.
  • Wib gebent muot
  • In mannes herzen erkiken
  • Vil me dann aUes guot:
  • 20 All weltlich sach schetz ich gen in ein wiken.
  • 8 wIn. 13 seligen. 14 creatur,
  • 6 Wahrscheinlich steht machst für macht, welcher form sich der dichter
  • )n8t bedient. Da jedoch meren in intransitivem sinne vorkommt, so habe
  • h nichts ändern wollen.
  • Montfort 14
  • Die gsclioss us wibes guete
  • Den mag kein gschoss geliehen:
  • Si scliiessent in mannes gmuete. 47*»
  • Hundert mil so tuond si zaohin slichen.
  • 25 Dahin so mag
  • Chein büchs nicht gelangen
  • Noch die donerplik,
  • Venus hebt die lieb mit starken zangen.
  • Min frow hat mich gebunden
  • 30 Mit stricken gmacht uss lieb,
  • Angzunt mit minnezunder:
  • Si ist ein heimlich dieb.
  • Si stilt mir das herz uss minem libe,
  • Das ich sin nicht gewaltig bin.
  • 3r> Nu merken den sin:
  • Was tuond die werden wibeV
  • Mins herzen A,
  • Min liebste frow uf erden,
  • In eren muessn wir werden grä,
  • 40 Ein rechtes altr, in gottes willen sterben.
  • Min liebes E,
  • Ja wil ich nicht vergessen,
  • Es tuo mir wol oder we:
  • Kein creatur tuon icli gen dir nicht messen.
  • 45 Aristotiles den kluogen
  • Liebi übercham in mit gewalt:
  • 23 gomute. 24 schlciclion. 26 golangcn. 27 donrplikch-
  • 30 gcinaclit. 3 1 Angezundt. zünden. 33 uss fohlt. 34 ich foblt.
  • 39 müssen. 40 alter. 45 kl&gen.
  • *
  • 2.0 Wenn wirklich zwei zeilen anzuifbhmcn sind (die hs. schreibt v. 25.
  • 26 als eine zeile), dann muss ein reimwort fehlen. Vgl. 32, 37. 35 Die
  • reimhindiing ist hier eigcnthümlich, a b b a; wahrscheinlich ist 35. 36 ah
  • eine zeile anfziifasscn , und die ganze strophe wieder eine zweite hftirto der
  • Titurelstrophe.
  • 211
  • Ein junkfrow chund ims fuogen,
  • Do er was worden alt.
  • Bi Alexanders ziten
  • 50 Tet ims ein stolze magt
  • Mit einer geisel riten,
  • Als die istori sagt. 47*^
  • Die wisen und die bersten
  • Hand frowen überchomen,
  • 55 Die naben und die versten:
  • Das bab icb wol vernomen.
  • Wib sind lieb in mannes berzen,
  • Das ist doeb niebt ein wunder:
  • Es ist an alles scberzen,
  • 60 Lust ist der minne zunder.
  • Die manlicben und die wisen
  • Hand frowen libercbomen,
  • Die alten und die grisen,
  • Das bab icb wol vernomen.
  • Wib, prinnende vakel
  • In mannes gemuete,
  • Ir macbent menigen waker
  • Mit üwer guete.
  • Die muotricben und die wisen
  • 70 Prinnent nacb frowen guete.
  • Wann si von alter grisen,
  • Nocb gends in bocbgemuete.
  • Ful wassersüfig bolz
  • Tuot von für nicbt brinnen:
  • 47 im es fftgon* 73 aewflSg.
  • «
  • 78 wassersüfig, die hs. hat wasser sewffig, woftir Weinhold s. 36
  • wazzerseific schreibt, was er erklHrt 'durchnlisst, mit wasscr durchzogcn\
  • Aber die Schreibung der hs. deutet eher anf ü = in (österr. eu, hier ew).
  • 14*
  • G5
  • Ö12
  • 75 Das merkent, werde frowen stolz ;
  • Was das bedütet, darnach sond ir sinnen.
  • Die biderben nnd die frummen
  • Die gruessent tugentlichen;
  • Gen den pösen sond ir stummen,
  • 80 Wend ir an eren riehen.
  • Wer sich bekümbert
  • Mit üppigen lüten,
  • Des fröde wirt gedrümmevt: 47^
  • Die werden und die frummen sond ir mit eren trüten.
  • 85 Ein biderb man
  • Redt nicht übel von wiben.
  • Da gedenkent, werde frowen, an:
  • Tuond üwern gruoss gen den frummen schiben.
  • Wer nicht muot hat von wiben
  • 90 Und hat si nicht in eren,
  • Gruot lob tuot von im schiben:
  • Sin unglük wirt sich meren.
  • Mins herzen frow
  • Die kan mir unmuot stören
  • 95 Für vogelsank und meien tow :
  • Seit ich es gar, erst würd man wunder hören..
  • Ich solt zwar nicht mer tichten
  • Der weit mit chluogen werten.
  • Wer chan es ussgerichten ?
  • 100 Wib sliessent uf muot uss herzen porten.
  • 75 werd. 76 bedewt. 77 frommen. 88 fröd wirt gedrömert.
  • 84 frommen. 87 werd. 88 frommen. 92 ungeldkch. 95 mayo«
  • 100 schliessent.
  • sinfec kann entweder zu siufen, seufzen, oder zu süfen, saufen, gestellt
  • werden. Bei jener ableitung ist an den seufzenden ton feuchten bolzes
  • beim brennen zu denken , bei dieser zu erklären wasser ziehend , einsaugend.
  • 213
  • Die brief tagwis und red
  • Hab ich in guot gemachen.
  • Gott uns ze seiden leg,
  • Ir und mir, wir slaffen oder wachen.
  • X05 Wer rechter lieb tuot walten
  • An tötlich sünd mit eren,
  • Kans eins also behalten,
  • Sin glük das wirt sich meren.
  • Also sond ir die sach verstau
  • 110 Und frölich sin mit eren,
  • Grot vor allen dingen lieb hau: 48*
  • Uwer glück das wirt sich meren.
  • wip gula und git,
  • Wes band ir dwelt verfueret,
  • 115 Hoffart zorn hass und nit!
  • Das sind sibn stük, der todes sünde snuere,
  • Damit vil lüt gevangen werden
  • Mit imer werenden banden,
  • Das si doch ewenklichen sterben:
  • 120 pfuch der grossen schänden.
  • Doch über aller leide bach
  • Ist rechte hoffnung ein steg,
  • Zwifel ein ungemach
  • Und ein böser weg.
  • !26 Wer zwifels über werden well,
  • Der huet sich vor todes sünden:
  • Dem widerfert chein ungevell,
  • Das tuot sich sicher gründen.
  • 104 schlaffen. 105 liebi. 108 gelukch. 109 versten.
  • 112 geliikch. 114 ir weit. 116 siben. solinüre. 118 lemer.
  • 121 laid.
  • 113 Während die andern sechs Verführungen verdeutscht sind, ist hier
  • der lateinische name gula beibehalten.
  • 214
  • Wan wer all sin sacli uf got tuot püwen
  • 130 Und hat dabi ein g wissen gaot,
  • Das swer ich wol bi minen trüwen,
  • Sin sei und ere ist wol behuot.
  • Die weit ist wandelber
  • Mit allen iren sachen.
  • 135 Ich reds an als gever,
  • Mit warheit chan es niemen anders machen,
  • Wan das die weit ist
  • Ein zerganklich leben
  • Mit mangem bösen list:
  • 140 Got tuot die rechten gaben geben. 48*
  • sechszig jär
  • Sind swer uf minem ruggen
  • Minder drier, das ist war:
  • Almechtig got, hilf mir uf seiden pruggen,
  • 145 Daruf ich stand gar vesteklich
  • Nach dinem willen gar.
  • Herr got, gib mir din ewig rieh,
  • Nim min mit gnaden war.
  • Durch diner muoter willen
  • 150 Und durch all din heiigen guot,
  • tuo mir kumber stillen
  • Und gib mir wisen muot,
  • Sinn und vernunst.
  • Mit götlichen dinen gnaden
  • 155 Behuet mich vor der helle brunst,
  • Chum mir ze trost mit dines geistes gaben.
  • Almechtig got,
  • Din macht ist ungemessen.
  • 129 pawen (: trawen). 130 gewissen. 136 nieman.
  • 215
  • Ich swers bi dim gebot
  • 60 E zalti man als lob und gras, und würd dannoch dinr wirde vil vergessen.
  • gerechter got
  • An anevang und an ende,
  • Wa ich tuon wider din gepot,
  • Ich ruef dich an, din heiigen geist mir sende.
  • 65 Din grechtikeit
  • Die macht mir vil der sorgen.
  • Wenn ichs bedenk, so ist mir leid 48^
  • Diesünde min, und hoff doch du wellest mir gnedeklichen borgen,
  • Das ich bekenn die sünde min
  • 10 Genzlich nach dinem willen.
  • Mit diner hilf mag es wol sin.
  • Almechtig got, tuo mir kumber stillen.
  • Mit gotlichen dinen gnaden,-
  • Hilf mir zuo einem guoten end
  • 75 Mit dines geistes gaben:
  • Bicht riiw und puoss mir send.
  • Almechtig got,
  • Gerecht in allen Sachen,
  • Wa ich tuon wider dein gepot,
  • 80 Slaff ich in sünd, o heiss mich wider wachen.
  • Din erbarmhertzikeit
  • Die mag nieman durchgründen.
  • Als unrecht sol uns wesen leit
  • Und sol niemen daruf sünden.
  • 160 laub. dannocht deiner. 162 end (:sond). 165 gerechti-
  • kait. 180 schlaff. 180. 182 niemant.
  • 160 Ein ganz ähnlich -gebildeter vers wie 28, 712, und wahrscheinlich
  • ebenfalls in zwei zu zerlegen, der schlusszeile der Titurelstrophe in ihrer
  • ursprünglich vierzeiligen gestalt entsprechend. Der gleiche fall unten y. 168,
  • 21G
  • 185 Die red hab ich geticht
  • Nach Christs gbürt viertzehnhundert jär
  • (Der got dienti, das wer die sucht)
  • Und in dem vierzehenden, das ist war.
  • An des heiigen herrn sant Uolrichs tag
  • iiio Hab ich die red vol bracht.
  • Es ist vil war das ich üch sag,
  • Also hab ichs bedächt.
  • 186 gcbürt. 187 Hchliclit. 189 herren.
  • 217
  • XXXIX
  • [Könd ich ein gedieht volbringen 48*
  • Von der zarten minniglichen
  • Mit allen minen besten sinnen,
  • Ob mich der heiige gei^t det riehen.
  • 5 heiiger geist, kom mir ze stüre,
  • Hilf mir in mim gesang alda.
  • Kem mir desselben flamen füre,
  • So wurd ich zwar in herzen fro, 49*
  • Wan an des hilf mag es nit bestan.
  • 10 Nu wil ich von ersten heben an
  • Das lit mit gesang volbringen
  • Und tun das als ich beste kan
  • Mit miner hellen stimme.
  • Ich lob sie zwar, des han ich recht,
  • 15 Zwar sie ist durchliichtich. 49*»
  • Ich bin ir eigen und ir knecht,
  • In minen nöten ich sie sich,
  • So mir das leben wil engan.
  • Ich mein die suesse Maria,
  • 20 Die in gebar on smertzen;
  • XXXIX Die erste atrophe mit musiknoten. 2 myniglich. 3 synon.
  • 5ilg. 5 zu. 19 am rande Repo.
  • 1 Ähnlich fangen verschiedene gedichte an, so ein in den altdeutschen
  • ;ern 1, 49 gedrucktes bispel, Kund ich ein maere getihten, ein gedieht
  • liedersaal 1, 65, Könd ich von sölichen Sachen ain wilkomen machen,
  • des königs vom Odenwald, Kond ich getichte vinden; ein spruchge-
  • t im liedersaal 3, öl 9 Könd ich mit Worten uzgerichten ald beschaiden
  • betichtonj Hermanns von Sachsenheim goldner Tempel beginnt *Kund
  • mit spehen worten' etc.
  • 218
  • Sie trug in nun und drissig woohen da
  • ünder irem junkfreulichem hertzen. 49*^
  • Die himelisch wißheit hett sie ze stür,
  • Die brann in ir recht sam ein für,
  • 25 Des ist sie gehöcht über alle creatür.
  • Sie sol uns cristen bhueten vor leid.
  • Als der tag durchbricht die nacht 49*
  • Und mit clarem licht durchschinen,
  • Des hat auch die lieb zart macht,
  • 30 Das sie sich alßo dut vereinen
  • Mit clarem licht durchluchtet vin.
  • Mit clarem Hb, als ers wil han,
  • Vil lichter dann die sonn mag sin:
  • Zen füssen stet ir der licht man
  • 3ft Nach ordenung der gottlichen geschik.
  • Sie ist genomen in himels tron
  • Mit engelschar und loblichem gesang;
  • Er kam ir auch engegen schon,
  • Cristus erfüllet iren belang.
  • 40 Er fürt sie uff durch alle tron.
  • Da sie nu bi im sitzend ist.
  • Wir bitten sie und rueffens an
  • Das sie uns helf zuo aller frist
  • Und lose uns von des tufels strick.
  • 45 Ei wie lieplich und so gar schon
  • Sie ward alda entphangen.
  • Er gab ir frolich die ewigen krön,
  • Und geschach daz sicher an alls belangen.
  • Sie ward des erhöcht und von hertzen fro,
  • 50 Die engel sungen kyrieleyson:
  • Die freud was unseglich gar michel do,
  • Die sie da hatten on underscheit.
  • herre Jesu Crist, richter strenge,
  • Bis uns armen sündern nit ze hart,
  • «
  • 23 zu Btiirc. 24 furo. 25 crcatüre. 26 behüten. 34 Zun.
  • 37 cngülscbcr. 43 zu. 45 Kepo. 54 zu.
  • 219
  • 55 Wan uff (las jungst kompt daz gedrenge,
  • So wir all muessen off die fart.
  • Ich man dich an din bittern dot
  • Den du für all sunder hast geton,
  • Du helffest uns uss aller nott
  • 60 Das wir des werden one wan,
  • Wan du darumb her komen bist.
  • Du bist her komen in solichen dingen,
  • In gut und in barmhertzigkeit.
  • Das du das gesetz wolst volbringen
  • 65 Und nit zerstören, das wer dir leit.
  • Da du dem schecher detest gnaden schin
  • Am crütz da er sich entphall da.
  • Er gab dir zwar die sele sin: , 50*
  • -Des ward er in himelriche fro:
  • 70 Des las mich gemessen, herr Jhesu Crist.
  • Ich man dich auch der barmung me
  • Als du detest an Maria do.
  • Da sie dich bat mit grossem fle
  • Das du ir vergehst ir sund alda.
  • V5 Sie was behaft mit siben dotsünden;
  • Sie wer erdrunken in meris linden.
  • In jamers bach, in grossen lünden,
  • Wan du, der auch ein helfer bist.
  • Herr, ich man dich der barmung me
  • * 80 Als du vergabst der offen sünderinn.
  • Mit namen Maria Egiptiace,
  • Der verlihest du din götlich minn,
  • On die sie nit mocht das getun:
  • Sie bust ir sünde hertlich do;
  • 85 Des erwarb sie din gotlich sun :
  • Sie ward des zwar in hertzen fro.
  • Herr, las mich des auch werden inn.
  • Auch, herr, dem armen freulin zart,
  • 55 gedreng. 60 on wan. 65 zurstoren. 69 hiemelrych,
  • J9 barmug. 82 mynne. 87 jnno.
  • 220
  • Gein dem die Juden drugen nit,
  • 9u Werst du ir auch gewesen hart,
  • Ze swer wer ir gewesen der strit
  • Grein dir und in, das wiß vorwar:
  • Sie wolten sie versteinen.
  • Es hett sie nit geholffen umb ein har
  • 95 Wan din gotlich lib meinen:
  • Des brachst du sie in freuden inn.
  • Heri', laß mich des auch geniesen:
  • Hast du den allen vergeben ir sünde,
  • Tu mir das also erspriessen
  • 100 Und wirf mir ab min große lünde,
  • Die sweren sünd die ich da trag,
  • Wan si mich beaweren allen tag,
  • Das der tüfel nit darnach frag:
  • Das bit ich dich durch din gotlich minn.
  • 105 werde muter der cristenheit.
  • Du advocat und fursprecherinne,
  • Wenn uns der tüfel wil tun leit.
  • Tu uns schin, fraw, din libe minne.
  • Vorste uns nu vor des tüfels list,
  • 110 Wenn er kompt mit so grimmes zorn; 5<
  • Dann du uns zwar des schuldig bist:
  • Hilf das wir iet werden verlorn.
  • Behuet uns, fraw, vor hertzeleit.
  • Nu bit mit ernst für uns da,
  • US Wan er ist als barmhertzig gar,
  • Als er die stadt Sodoma
  • Ertrenken wolt mit für für war,
  • Und da Abraham bat für sie: herr, las si fri.
  • Las ab din zorn und mach sie fro.
  • 120 Abraham, besieh ob keiner onder in si
  • Der on sund und schand si alda:
  • Ich wil vergessen da min zorn.
  • 91 Zu. 96 innc. 97 Repo. 101 trage. 103 frage. 108 Üb
  • 1 1 7 fuwer.
  • 221
  • Ach werde frucht der barmhertzigkeit,
  • Las uns dir entphollen sin,
  • 25 Du fraw muter jungfreuliche meit,
  • Wan zwar wir sint gar eigen din.
  • Du bist dartzu voiq^vatter eykorn,
  • Das du versuenest dins sones zorn,
  • Das wir icht werden der helle geborn:
  • 30 Des hilf uns, Maria reine meit.
  • 123 Repo.
  • 222
  • XL
  • Des himels vogt und höchster keiser, 50"
  • Las gein uns ab dinen zorn!
  • Dich rueffet an min stimme heiser.
  • Wir sint umbgeben neben und forn
  • 5 Mit wildem wag der ser wüetet
  • Und auch mit starken winden.
  • Wo uns din guete nit behütet,
  • Wo soln wir armen hilfe vinden?
  • Sint du allein der Ursprung bist,
  • 10 Uß dem alle tugent flüßet,
  • Grnad und auch barmhertzigkeit,
  • Des manche creatür genüßet
  • Und hat genoßn mit onderscheit.
  • Her Ysaac was dem swerte geben
  • 15 Und Daniel siben leuwen dar; 51
  • Noe must auch in elend sweben:
  • Die lost din barmung, herr, alle gar.
  • Als löse uns auch, herr Jhesu Crist!
  • Susanna gar verteilet was
  • 20 Zu dem tod und solde sterben :
  • Din guet ir half das si genas.
  • Auch ließ din gnad nit verderben 51^
  • Hern Joseph in Egipten lant,
  • Der lange zit gefangen lag.
  • 25 Din hilffe wardt im auch bekant.
  • ♦
  • XL Wcinhold s. 49—54. Die erste atrophe mit tnusiknoten. 2 gen
  • W. dinem W, ohne lesart. 3 stym H. 6 unden W, wunden die Qnxer
  • ahgchrift. 7 gut. 10 all H, ellin W. 14 gcnoRscn HW. nndcr-
  • ßchcit W. 14 Isac W. Bwerdt II. 17 W. streicht herr. 18 also IT.
  • 22 gnade W. 25 hilff IL
  • 223
  • Des biß, herre, nu gemant
  • Und hilf mit gnadn uns an das lant,
  • Wan din gewalt ie gnaden phlag.
  • Uns bschribet auch her Daniel, 51'
  • 30 Wie das din barmung kam ze stüre
  • Den die nit woltn an betten Bei,
  • Drien kinden in dem füre,
  • Das in die hitze det kein pin;
  • Die heißer all verbrämten da.
  • 35 Des lobten sie den namen din
  • In dem ofen mit gesange ho,
  • Als wir den noch beschriben hant.
  • Din barmung auch ze hilffe kam
  • Hern Jonas, der verborgen was
  • 40 Dri tag in eines fisches wam,
  • Das er gesuntlich da genas.
  • Sus lost din mute auch das here
  • Der israhelscher diet vil gar
  • Und fürt sie drucken durch daz mere
  • 45 Und erdrenkt Pharaonis schar :
  • Sus wart sin drutz in leit gewant.
  • Man fint dinr barmung vil und me
  • Beschriben noch an manchen enden
  • In alter und in nüwer e.
  • 50 Nu wolst uns, herr, den engel senden,
  • Der Thobias sone behut
  • Vor leid und auch vor smertzen.
  • 26 heiT H. 27 gnaden HW. 29 beschribt H, beschribet W.
  • barmug H. barmunc W. zu H. 31 wolten H, wolden W. 32 fiiwer
  • [, für (: stur) W. 33 hitz HW. 34 beyßer H, huser W. do W.
  • 5 offen H. 37 han W. gegen den reim, 38 zu H. 40 wamme HW.
  • 1 do W. 42 milt H, milti W. 43 ysrahelischer H, israelischen W,
  • bne lesart. 47 diner W. 48 noch fehlt HW. 60 dinen engel W,
  • bne lesart.
  • 34 hcysser die hs., wofür Weinhold setzt huser; aber von einem ver-
  • rennen von häusern ist in der bibel nicht die rede, wohl aber verbrennen
  • iejenigen, die die drei Jünglinge in den ofen werfen, heißer ist nhd« heizer.
  • ä24
  • Mach unser end und walfart gut,
  • Uns auch vor allen sünden frut
  • 55 Durch dinen dot und düres blut,
  • Wan es ist uß dem schertzen.
  • herr, vatr allr barmhertzikeit,
  • Durch dine hoen namen dri
  • Und durch din mutr, di reine meit,
  • 60 So bis uns, herr, mit hilffe bi.
  • Wir Sweben hie uf wildem mer
  • In großem kommr alls drostes bar.
  • Langes leben uns bescher,
  • Biß wir unsr sünd gebueßen gar
  • 65 Und erwerben herr die hulde din.
  • Maria, lichter meris stern,
  • Bit din ußerweltis kint.
  • Das er uns alle wöll gewern
  • Und verlihen uns ein selgen wint,
  • 70 Der uns leid uß diser hab
  • VoUent uf das heiige laut
  • Und fürbas zuo dem heiigen grab,
  • Da dinem hertzen wart bekant
  • Vil swerer klage und sender pin.
  • 75 wirdgr apostel sant Jacob,
  • Bit für uns den werden Crist.
  • Du hast verdient solch wird und lob,
  • Das du macht helffen ze aller frist
  • Den di dich in nöten ruffen an,
  • 80 Nu löse uns hie uß jamers band,
  • Las uns nit lenger hie bestan.
  • Wan unser wallfart si getan,
  • 57 vatter aller HW. 58 din H. hochen W. 59 muter H, muo-
  • ter W. 62 kommer alles H, kummer W. 64 unser HW. 68 ftH
  • II, al W. 69 W. streicht uns. seligen H. 72 heiligen H. 75 wir-
  • diger HW. sanct W, ohne lesart. 77 solich H, solch W. 78 bu aller
  • H. 79 W. streicht den. 82 gethon H.
  • 225
  • So geleid uns mit der gnaden van
  • Frolich wider heim ze land.
  • i5 Diß gedichte wart gemacht
  • In vil großem ungemach.
  • Es was wol umb mitternacht,
  • Da kam einer gangn und sprach:
  • . Stent uf balde, ir bilgerin,
  • 90 Und ruffent an den werden got;
  • Ein grüßlichs wetter get darin, 52»
  • Wir haben hie in großer not.
  • Da was gerißen auch entzwei
  • Ein seil, das was dick manigfach,
  • 95 Daran der anker haft,
  • Der dief in meris gründe lach;
  • Groß wint het das geschaft,
  • Der auch den anker het gestreckt,
  • Der von recht was gebogen,
  • 00 Das mich und manchen da ersreckt,
  • Das ist war und ungelogen.
  • Da bettet pfaffe unde lei.
  • Fürbas sprach derselbe man;
  • Man wil ein pilgrin machen,
  • 05 Der sol zu sant Jacob gan,
  • Das er uns helff in disen sachen.
  • Ein ieder geb sin stiir dartzu.
  • Das det man do vil gern,
  • Darnach vil schir gewonn wir ruo,
  • 10 Des bis gelobt, herr, immr und nuo
  • Und wol st uns fürbas gnade tuo :
  • Dins drosts mag niman enbern. •
  • 83 der gnade von H, dem gnadenvan W. 84 zu lande H. 85 ge-
  • it H, geticht W. 88 gangen HW. 89 stant W. . 94 menicfach W.
  • frozer W, ohne leaart. 100 Des H. do W. 102 do W. pfaflf H.
  • pilgeijn H. 107 stuwer 11. 108 do W. gerne H. 109 gowan W,
  • 6 lesart. 110 vmmcr 11, iemer W. 111 gnad thu II, gnad tuon
  • 112 nymant H.
  • 105 zu sant Jacob, d. h. eine wallfahrt nach Compostella machen,
  • ontfort ^5
  • 226
  • Als hat uns got der herr geholfen,
  • Des mueß er immer globet si,
  • 115 XJß Sorier lant von wildem golfen.
  • Ein schif das hilt uns nahe bi,
  • Darinn vil der beiden was,
  • Das ze stucken da zerbrach, 52*»
  • Das ir keiner da genas,
  • 120 Wan einr den da vil mancher sach:
  • Derselb in unser schiffe kam.
  • Sin lip was vil ser zerstoßen.
  • Das las also ich hin gan,
  • Wan etlich beiden sin genoßen
  • 125 Haut ze leid mir vil getan,
  • Das mich nit mer verlanget dar.
  • Hangen esel ich da riten phlag.
  • Die konden struchen alle gar
  • Vil dicke ich uf den steinen lag,
  • 130 Ich het mich nah gefallen lam.
  • Wann ich dem esel gab ein slag,
  • So kam gelauffn der Sarazin;
  • Er sprach: vil bald hab din gemag!
  • Vil oft muost ich sin marras sin.
  • 135 Als dik ich uf den esel saß,
  • Als oft wolt er ein großen han,
  • Darumb muß ich in dragen haß.
  • Ich dacht: wie mag sich fuegen das?
  • Ich han geritten dick vil baß
  • 140 Das ich solchs kratzens was erlan.
  • 113 Also HW. 114 musB U, muoz W. ummer H, iemer W.
  • syn HW. 115 Sorycr H, Syrier W. 118 zu H. zurbrach H. 120 Wann
  • oynor H, wan einer W. W. streicht vil, ohne lesart. 122 zarstoßen H.
  • 123 hin W, ohne lesart. 125 zu leyde-gethon H. 127 Manigen H, Men-
  • gen W. ritens pflach W. 128 künden W. 132 gelauflfen H, geloffen W.
  • Sarazen UW. 133 din gemag H, du gemach W. ' 184 maras'W.
  • 139 docht II. 140 solichs H, sölchs W. erlon H.
  • 1 34 marras ist wohl = matraz ; sin auf den esel zu beziehen, welclif
  • beim fallen öfters auf den reiter zu liegen kam.
  • . 227
  • Herr Jhesa Crist, ich man abr dich
  • Des elends und der martel din,
  • Das du von Sünden kerest mich.
  • Las dir min sei entphollen sin.
  • 145 Ich han gesundet leider vil,
  • Der weit gedinet lange zit,
  • Das ich nie bedacht das zil, 52*^
  • Das mir der dot so nahe lit.
  • Des wölst mich, herre, blicken an
  • 150 Mit den äugen dinr barmhertzikeit
  • Als du sant Peter ane seh,
  • Das ich gewinn solch rü und' leit
  • Umb mine sund und mir gescheh
  • Als dem schecher da geschach
  • 155 Der bi dir an dem crutze hing,
  • Dem du benem groß ungemach
  • Und in miltiglich entphing
  • Ze großen freuden sunder wan.
  • Maria aller Sünder drost,
  • 160 Nu bit ich dich mit Innigkeit:
  • Din guet Theopholum erlost,
  • Nu hilf auch mir, vil reine meit,
  • Und las mich scheiden nit von hinnen,
  • Ich hab vor dines kindes hulde:
  • 165 Die macht du vil wol mir gewinnen.
  • Du hast die macht und auch die sinnen.
  • Hilf das ich gentzlich mueße endrinnen
  • Der hell und bueße hie min sunde.]
  • 141 aber HW. 143 du fehlt H. 149 Das H. herr H. des wellest
  • herr mich blicken an W. 150 ogen W. dyner H, diner W. 152 solich
  • H, solch W. 153 myn HW. 154 Schacher do W. 166 benempt H.
  • 168 Zu. 166 sinn H. 167 gentzlich endrinn H, genzlich entrinne W.
  • 168 büß H, buoze W.
  • 15*
  • 228
  • WOKTREGISTEK.
  • abesprung 9, 33.
  • artikel 4, 9. 31, 70.
  • bächt 28, 241.
  • ballen 29, 171.
  • barille 23, 17. 28, 558. zu 2, 87.
  • basiate 28, 553.
  • behüs 29, 52.
  • belang stm. 39, 39.
  • bern: zu 2, 24.
  • beschidikeit 5, 281.
  • betrechen 5, 194.
  • billen 19, 4. 27, G3. 87. 32, 1G7.
  • 35, 3.
  • bissen 18, 132.
  • blanke 5, 148.
  • blasinieren 2, 129.
  • brewli 16, 37.
  • brüne 21, 25.
  • büechli 21, 24.
  • büwen: zu 2, 81.
  • dannocht: zu 5, 156.
  • donerblik: zu 25, 686.
  • drümmern 38, 83.
  • durchstopfen 32, 59.
  • ein: zu 4, 149,
  • entschepfen 25, 12.
  • ernst: zu 1, 55.
  • erschiessen 28, 495.
  • gamahü 19, 5. 28, 564.
  • gehorn 4, 96.
  • geleich 27, 182. 28, 311.
  • geliches: zu 1, 59.
  • gelücken? zu 22, 5.
  • gelüptbrüchig: zu 24, 77.
  • geschibikeit 2, 63.
  • gevider adj. 2, 84.
  • gewerden 82, 31.
  • gezinnet 28, 9.
  • grftpe 2, 142.
  • gründen 30, 32. 32, 71. 38, 128.
  • harmval 21, 20.
  • heil = haele: zu 28, 605.
  • heisser: zu 40, 34.
  • hellevar 4, 176.
  • hert, hart: zu 5, 20.
  • besehen 28, 314.
  • hinlessig 25, 108.
  • hochristig 21, 29.
  • hoptprelate 5, 211.
  • horden 29, 144. 167.
  • horndon* 28, 60.
  • hurnin 8, 7.
  • ie subst. 4, 168. 83, 78.
  • j&mersraerze 4, 14. 26, 48. 33, 87.
  • krispelieren 28, 9.
  • krispeln 16, 25.
  • langwirig 14, 32.
  • leichen stv. 18, 8. 29, 39. 160.
  • leidigen 5, 162.
  • liden 28, 105.
  • lidmftz 5, 50.
  • litze 83, 63.
  • loik 6, 279. 339. 25, 62. 31, *1.
  • 45. 66. 71. 77. 86.
  • lünde 89, 77. 100.
  • machen: zu 28, 462.
  • marnerin 13, 16.
  • marras: zu 40, 134.
  • milten: zu 18, 46.
  • minneliedli 3, 8.
  • minnezunder 38, 31.
  • mordajo, mordjo: zu 6, 201«
  • m
  • muoterkikerinn : zu 37, 6.
  • muotrich 31, 198. 38, 69.
  • nachtgruobe 9, 27.
  • narrenschuechli 28, 880.
  • neisen 28, 162.
  • nu snbst. zu 15, 19.
  • nun 5, 387. zu 28, 431.
  • ortocht 28, 14.
  • pagine 29, 146.
  • papir 4. 27. 28, 595.
  • pflegen: zu 2, 18.
  • rüdisch 14, 23.
  • rüssen 16, 52.
  • schelb 28, 152.
  • schelken 16, 61. *
  • schiben 4, 75. 13, 16. 15, 31. 16,
  • 66. 25, 44. 31, 232. 32, 67. 33,
  • 60. 36, 16. 38, 88. 91. uss schiben
  • 5, 49. 66.
  • schiessen, an, 28, 509.
  • seligen 4, 157.
  • slieme 27, 114.
  • soeben 15, 130, 33, 56.
  • sptre 28, 463.
  • steigen: zu 15, 18.
  • Sternen schiessen: zu 37, 13.
  • stikel 4, 10.
  • stummen 38, 79.
  • talamuot 32, 97.
  • timel 30, 56.
  • tinne 5, 21.
  • trufferi: zu 5, 67.
  • übergitig 25, 60.
  • ungepfechtet 27, 26.
  • unhoffertig 25, 103.
  • unmuotbant 28, 304.
  • unmuotstrasse 28, 339.
  • unrechtfertig 25, 1-12. 170.
  • unversmogen 4,' 159. 16, 27. 33, 125.
  • urteiler 28, 113.
  • verbissen 15, 157.
  • verheissen 29, 17. 77.
  • versinnen: zu 20, 2.
  • vierteilen 28, 107.
  • visimente 2, 125.
  • flücken 5, 41.
  • vogeldoenen 28, 66.
  • fruot 40, 55.
  • fürtrechtig 1, 52. 28, 487.
  • wankel adj. 25, 36.
  • wankel subst 6, 40. 20, 44. 23, 11.
  • 24, 71.
  • waetlich: zu 1, 45.
  • wassersüfig: zu 38, 73.
  • weien 5, 299. 19, 32.
  • wiltpan 7, 11.
  • windeln 16, 28.
  • win^elscherzen 26, 33.
  • wisse: zu 27, 203.
  • wunschgedank 5, 46.
  • wuocherguot 5, 330.
  • y: zu 4, 7.
  • zindeln 16, 26.
  • ziphelrüw: zu 5, 348.
  • zirkelkreiß 1, 64.
  • 230
  • NAMENREGISTER.
  • Abraham 39, 118. 120.
  • Absolon : zu 11, 24.
  • Adam 27, 126. 32, 153.
  • Alexander 38, 49.
  • Appollo 32, 104.
  • Arabin 2, 12; ausser reim Arabi
  • 28, 543.
  • Aristotiles: zu 11, 26.
  • Artus 15, 84.
  • Asahel 33, 25.
  • Pebem land 5, 239.
  • Bern, Dietrich von, 24, 61.
  • Ferner gelt 5, 94.
  • Pregentz 31, 185.
  • Burg 20, 45. Bürk Mangolt 31, 183.
  • Daniel 40, 15. 29.
  • David 11, 22. 15, 60. 24, 29.
  • Dichtlundei, fro, zu 18, 218.
  • Dietrich von Bern 24, 61.
  • Egge 7, 28.
  • Eggenot: zu 15, 96.
  • Egipten lant 40, 23.
  • Ere, fro, 1, 40. 37, 27.
  • Etzelburg 24, 56.
  • Eva, gen. Even, 13, 49. 18, 215.
  • 32, 73.
  • Francissen regel, sant, 29, 159.
  • Gregor, sant, 32, 110.
  • Harre 9, 35.
  • Hector 24, 25.
  • Helene 24, 21.
  • India 15, 104. 108.
  • Ysaac 40, 14.
  • Jacob, sant 40, 75. 105.
  • Jesus 5, 113. Jesus Crist 13, 19.
  • 39, 53. 70. 40, 18. 141.
  • Johan, priester 15, 110.
  • Johans, sant, 28, 571. 8. Johans
  • ewangelist 5, 120.
  • Jonas 40, 39.
  • Joseph 40, *23.
  • Jufdas 18, 251.
  • Jupiter 8, 19.
  • Karlus, küng, 7, 24. Karolns mag-
  • nus 15, 76.
  • Kriechen 24, 21.
  • Kriemhilt 24, 53.
  • Crist 13, 19. 32, 106. 112. 127.
  • 34, 50. 35, 34. 36, 25. 38, 186.
  • Gristus 39, 39.
  • Lucas 4, 99.
  • Maria 39, 19. 72. 130. 40, 66. 159.
  • Maria Egiptiace 39, 81.
  • Matheus, sant, 32, 79.
  • Ment: zu 28, 374.
  • Michel, sant, 29, 85.
  • Moyses 4, 91.
  • Orelus 15, 95.
  • Parcifal 5, 70. 159. Barcifal 5, 386.
  • 15, 99.
  • i*eter, sant, 5, 187. 13, 10. 40, 151.
  • Pharaon 40, 45.
  • Frage 5, 245.
  • Rin 24, 53.
  • Salomon 21, 22. Salamon 15, 64.
  • 24, 37. 27, 121. 33, 26.
  • Samson 24, 41. 33, 21. Sampson
  • 21, 23.
  • Sarazin 40, 132.
  • Senenberg: zu 2, 22.
  • Serene 33, 24.
  • Sodoma 39, 116.
  • 231
  • SorJer lant 40, llf).
  • Suochenwirt 2, 135.
  • Susanna 40, 19.
  • Swarzwalt: zu 33, 11.
  • Theopholus 40, 161.
  • Titerei 15, 164. 18, 200.
  • Thobias 40, 51.
  • Trüwe 9, 29.
  • Troy 24, 22.
  • rrschinacbtilandor 15, 92,
  • Türken 7, 19.
  • Urias 24, 34.
  • Venus 38, 28. fro V. 5, 48.
  • planet 8, 19.
  • Wankelmuut 18, 218.
  • Welt, frö, 29. l. 81. 178.
  • Wien 34, 49.
  • Wille 9, 26.
  • Wunne 9, 30.
  • der
  • ii
  • 232
  • ÄI^FANGSZEILEN DER GEDICHTE.
  • Aller wisheit anefang 4.
  • An dich gedenken hat erkikt das lehen min 1.
  • Der edeln wolgepornen 20.
  • [Des himels vogt und höchster keiser 40.]
  • Die weit die tuot gedenken 33.
  • Ein vater sinem sune riet 14.
  • Es ist mir nu heschehen zwir 9.
  • Got gruess die lieben vinen 38.
  • Got gruezz din lieben ogen 3.
  • Het ich ein richter, ich wolt klagen 18.
  • Hin wider heb ich tichten an 32.
  • Ich gieng eins morgens uss durch aventür 28.
  • Ich gieng eins morgens fruo am tag 25.
  • Ich schrib dir gerne cluoge wort 36.
  • Ich var uf wag des bittern mer 13.
  • Ich fragt ein wachter, ob es wer tag 10.
  • Ich fröw mich gen des abents kunst 8.
  • Ich wen daz nieman nu si 5.
  • [Könd ich ein gedieht volbringen 39.]
  • Lebent scheiden das tuot wo 17..
  • Mich straft ein wachtr des morgens fruo 11.
  • Min dinst mit ganzem willen 35.
  • Min dinst mit ganzen trüwen 34.
  • Min dienst und gruozz me tusent stunt 6*
  • Min getrüwen dinst mit gwissen guot 19.
  • Min willig dinst mit lib und guot 23.
  • Min willig dinst und och min rkt 26.
  • Mir bkam ein gesell am meien tag 16.
  • Mir kam ein priester für im tiOn 31.
  • Ob allen Sachen swebende 30.
  • O sach allr sach, du bist an ende 27.
  • Sag an, wachter, wie was es tag 12.
  • So wol dem tag, die nacht 21.
  • Fro wolt, ir sint gar hüpsch und schön 29.
  • 233
  • Frow, wilt du wissen was os ist 22.
  • Wächter, mir luat getrömt ein tröm 24.
  • Woka wek die zarten lieben 37.
  • Wer aventür wil hören 2.
  • Wes ziehst du mich, min liebster buol 7.
  • Wol uf und wach, est an der zit 15.
  • 234
  • INHALT.
  • Einleitung . . . • .
  • I. Handschriftliche üherlieferung
  • IL Bisherige dnicke •
  • III. Sprache und reim .
  • IV. Unechte gedichte .
  • V. Die echten gedichto
  • VI. Vers- und strophenbau
  • VII. Regesten Hugos .
  • Text der gedichte
  • Wortregister
  • Namenregister . . .
  • Anfangszeilen der gedichte
  • Seite
  • 1
  • 1
  • 3
  • 5
  • 12
  • 13
  • 15
  • 20
  • 25
  • 328
  • 230
  • 232
  • 235
  • ÜBEESICHT
  • über die
  • einnahmen und ausgaben des litterarischen Vereins
  • ii 31stea yerwaltungsjalire vom 1 lannar Ms 31 DezemHer 1878.
  • Einnahmen.
  • A. Reste.
  • I. Kassenbestand und zeitliche anlehen am Schlüsse
  • des 3 Osten verwaltungsjahres
  • II. Ersatzposten
  • III. Activausstände
  • B. Laufendes.
  • I. Für verwerthete vorräthe früherer verwaltungs-
  • jahre
  • II. Actienbeiträge
  • III. Für einzelne publicationen des laufenden Jahr-
  • gangs
  • IV. Zinse aus zeitlichen anlehen
  • V. Ersatzposten
  • VI. Außerordentliches
  • C. Vorempfänge von actienbeiträgen für die folgenden
  • Verwaltungsjahre
  • Ausgaben.
  • A. Reste .
  • B. Laufendes.
  • I. Allgemeine Verwaltungskosten (darunter die be-
  • lohnungen des kassiers 462 m. 45 pf., des die-
  • ners 62 m.)
  • II. Besondere kosten der herausgäbe und Versendung
  • der Vereinsschriften.
  • 1. Honorare
  • 2. Druck- und umschlagpapier
  • 3. Druck
  • 4. Buchbinder
  • 5. Versendung
  • 6. Provisionen
  • III. Außerordentliches
  • C. Vorauszahlungen
  • Somit kassenbestand am 31 December 1878 . . .
  • Anzahl der actien in 31sten verwaltungsjahre :
  • Einzelactien 393
  • Lebenslängliche actien 12
  • 12137
  • 120
  • 420
  • 8000
  • 20
  • 606
  • 12
  • 162
  • 60
  • 21539
  • 60
  • ^
  • 49
  • 20
  • 50
  • 95
  • 14
  • 926 75
  • 1585
  • 1689
  • 64
  • 3680
  • 1
  • 102
  • 16
  • 259
  • 55
  • 110
  • 66
  • 98
  • 5
  • 8511
  • 82
  • 13027
  • 32
  • 236
  • Von mitgliüdcrn sind mit tod abgegangen:
  • Ihre majestät königin Sophie der Niederlande.
  • Seine großherzogliche hoheit prinz Karl von Hessen.
  • Anton graf von Auersperg in Graz in Steiermark.
  • Dr Grandgagnage, Senator in Lüttich.
  • Dr Merzdorf, oberbibliothekar in Oldenburg.
  • Neueingetretene mitglieder:
  • Ihre majestät die königin (mit 2 actien betheiligt).
  • Herr dr Drewcke, advokat-anwalt in Köln.
  • Herr E. Gramling, oberpräceptor am gymnasium in Ellwangen.
  • Graz: k. k. seminar für deutsche philologie.
  • Herr Emil Hauser in Düsseldorf.
  • Herr dr Max Huttier in Augsburg.
  • Herr dr Reinold Kapü', professor in Lahr.
  • Herr Gustav Köster, buchhändler in Heidelberg.
  • Herr Gustav Lehmann, k. Staatsanwalt in Berlin.
  • Herr dr Martens in Tübingen.
  • Memmingea: Stadtbibliothek.
  • Herr Ernst Mohl, gymnasialprofessor in Birkenrah bei Wenden
  • in Livland.
  • Herr Hans Müller in Cöln.
  • New- York: Astor-library.
  • Riga: gescllschaft für gcschichte und alterthumskunde.
  • Herr Hermann Schmitt, Ichramtspraktikant in Karlsrahe in
  • Baden.
  • Herr dr A. Sprenger, reallehrer in Northeim in Hanover.
  • Herr dr P. Strauch, privatdocent in Tübingen.
  • Herr dr Albrecht Wagner, privatdocent in Erlangen.
  • Herr gehcimerath dr Ph. Walther, bibliothekar in Darmstadt.
  • Tübingen den 13 Mai 1879.
  • Der kassier des litterarischen verans
  • kanzleirath Roller.
  • Die richtigkeit der rechnang bezeugt
  • der rechnungsrevident
  • Oberamtspfleger WSrner.
  • Altere
  • pnblikazionen des litterarischen Vereins in Stuttgart.
  • 1 verwaltimgsjahr (1839 bis 1842).
  • I. Closeners straßburgischc cbronik.
  • Leben Georgs von Ehingen, ^"'ineas
  • Sylvius. Riilands handlungsbuch.
  • Codex birsaiigicnsis.
  • 2.3.Fabri3 evagatorium, band I.II.
  • 4 (im vierten verwaltungsjahro nach-
  • geliefert).
  • 5. Die Weingartner liederhandschrift.
  • Italiänische lieder des hohenstau-
  • fischen hofes in Sicilien.
  • 6. Briefe der prinzessin KlisabethChar-
  • lotto von Orleans, erste Sammlung.
  • 2 verwaltungsjahr (1843 nnd 1844).
  • 7. Leos von Rozmital reise. Die liv-
  • ländische reimchronik.
  • 8. Chronik des Kamen Muntaner.
  • 9. Bruchstück über den kreuzzug
  • Friedrichs I. Ein buch von guter
  • speise. Die Heidelberger liedcrhand*
  • schrift.
  • 10. Urkunden zur geschichte Maximi-
  • lians I.
  • II. Staatspapiero über kaiser Karl V.
  • 8 verwaltungsjahr (1845 nnd 1846).
  • 12. Das Ambraser liederbuch.
  • 13. Li vomans d'Alixandre.
  • 14. Urkunden zur geschichte des
  • schwäbischen bundes, band L
  • 16. Resendes cancioneiro, band I.
  • 4 verwaltnngsjahr (1847 nnd 1848).
  • 16. Carmina burana. Albert von Be-
  • ham und regesten Innocenzs IV.
  • 17. Resendes cancioneiro, band IL
  • 4 (irrthümlich auch als 18 bezeich-
  • net). Fabris evagatorium, band HI.
  • 5 verwaltnngsjahr (1849 nnd 1850).
  • 18. Konrads von Weinsberg einnah-
  • men- und ausgabenregister.
  • 19. Das habsburgisch- österreichische
  • urbarbuch.
  • 2Q. Hadamars von Laber jagd.
  • 21. Meister Altswert.
  • 22. Meinauer naturlehre.
  • 23. Der ring von Heinrich Witten-
  • weiler.
  • 24. Philipps vonVigneule gedenkbuch.
  • 6 verwaltnngsjahr (1851).
  • 25. Ludolf, de itinere terr» sanct».
  • 26. Resendes cancioneiro, band III.
  • 27. Die kröne von H. von dem Türlin.
  • 28. Fastnachtspiele aus dem 15 Jahr-
  • hundert, band I.
  • 7 verwaltnngsjahr (1852 nnd 1853).
  • 29.80.Fastnachtspiele aus dem 15 Jahr-
  • hundert, band II. III.
  • 3 1 .Urkunden zur geschichte des seh wft-
  • bischen bundes, band II.
  • 32. K. Stolles thüringisch-erfurtische
  • Chronik.
  • 8 verwaltnngsjahr (1854).
  • 33. 34. Grimmelshauscns Simplicissi-
  • mus, band I. II.
  • 35. Erzühlungen aus altdeutschen
  • handschriftcn.
  • 9 verwaltnngsjahr (1855).
  • 36. Die Schauspiele des herzogs Hein-
  • rich Julius von Braunschweig.
  • 37. Johanns von Morsheim spiegel des
  • regiments.
  • 38. Hugos von Laugenstein Martina.
  • 10 verwaltnngsjahr (1856).
  • 39. Denkmäler der provenzalischen
  • litteratur.
  • 40. Amadis, erstes buch.
  • 41. N. Frischlins deutsche dichtungen.
  • 42. Zeitbuch Eikes von Repgow.
  • 11 verwaltnng^'ahr (1857).
  • 43. F. Zorns Wormser cbronik.
  • 44. Der trojanische krieg von Konrad
  • von Wtirzburg.
  • 45. Karl Meinet.
  • 12 verwaltnngsjahr (1858 nnd 1859).
  • 46. Nachlese zu den fastnachtspielen.
  • 47. Federmanns und Stadens reisen in
  • Südamerica.
  • 48. Dalimils chronik von Böhmen.
  • 49. Rebhuns dramen.
  • 50. Wilwolts von Schaumburg leben.
  • 51. Steinhöwels Decameron.
  • 13 verwaltnngsjahr (1860).
  • 52. Dietrichs erste ausfahrt.
  • 53. Mitteldeutsche gedichte.
  • 54. Die gedichte Jehans von Condet.
  • 55. Huyge vari Bourdeus.
  • 56. Das buch der beispiele der alten
  • weisen.
  • 57. Translationen von N. v. Wyle.
  • 14 verwaltnngsjahr (1861).
  • 58. Scherzgedichte von Lauremberg.
  • Neuere
  • publikazionca des litterarischen Vereins in Stuttgart.
  • ÖO.TuijcbiicIi des graf ciiW.v.Waldcck.
  • 00. Mülcruuz von dem l*lcicr.
  • 61. Krui'i.s rcisüii und gcfangcuschaft.
  • 62. fc}|)dn;;uiiliCrg.s inusicu.
  • 63. Müru burger polizeiorduiingcn.
  • lo verwaltungsjalir (1862;.
  • 64. Tücher«) bainiiuibterbiieli vonNürn-
  • bcrg.
  • 65. CO. (jiriiiiuiel>hauseiis SiiiipUcIssi-
  • mus, band 111. IV.
  • 67. Uenaus de Moutauban.
  • 68. Meislerlieder aus der Kolinarer
  • liaiidscbrit't.
  • 16 verwaltungsjalir (1863;.
  • 69. Sauet Meiuradä leben und sterben.
  • 70. Dcd teufeltf netz.
  • 71. Mynsinger, von den falkeu, jifcr-
  • dcn und liunden.
  • 72. Der veter buoch.
  • 73. Flemings lateinische gediclite.
  • 74. lleimchronik über herzog Ulrich
  • Von \Vürtt<5mberg.
  • 17 verwaltungsjalir (1864;.
  • 75. liarlaam und Jo.saphat von Gui
  • de Cambrai.
  • 76. 77. Ayrers dramen, band I. II.
  • 18 verwaltungsjalir (186oj.
  • 78.7'J.«<).Ayrers dramen, band 11 1.1 V.V.
  • 19 verwaltungsjalir (1866;.
  • äl. liuchenbachs Sendung nach Eng-
  • land.
  • 82. 83. Flemings deutsche gediclite.
  • 84. Oheims chronik von Ueicbeuau.
  • 85. Paulis schimpf und ernst.
  • 20 verwaltungsjalir ' 1867;.
  • 86. Kiechels reisen.
  • 87. Das deutsche Iicldenbuch.
  • 88. Briefe der herzogin Elisabeth Char-
  • lotte von Orl(2ans, zweite Sammlung.
  • 80. »Spechtsharts ilores niusice.
  • 21 verwaltungsjalir (1868).
  • 90. Leben der h. Elisabeth.
  • 91. 92. Zimmerische chronik, bandl. II.
  • 22 verwaltungsjalir (1869;.
  • 93. 04. Zimmerische chronik, band 111.
  • IV.
  • 95. Kirchhofs Weudunmuth, band I.
  • 23 verwaltungsjalir (1870).
  • 96.97. 98. 90. Kirchhofs Wendunmuth,
  • band II. III. IV. V.
  • 24 verwaltungsjalir (1871).
  • 100. 1^1. Deutsche historicnbibeln,
  • band I. II.
  • 102. 103. 104. 105. 106. Hans Sachs,
  • band I. II. III. IV. V.
  • 25 verwaltungsjalir 1872;.
  • 107.Hriel'e diT herzogiuElisabethCbar-
  • lotte von (Jrldans, dritte Sammlung.
  • 108. Der uonne von Engelthal buch-
  • lein von der genaden überlast.
  • 109. Keinfrid von Braunsehweig.
  • 26 verwaltung^'alir (1873).
  • 110. Hans äachs, band VI.
  • 111. Die ersten deutscheu Zeitungen.
  • 112. Ilistoria del cavallero Cifar.
  • 113. Loj^aus sinngediehtc.
  • 27 verwaltungsjalir (1874;.
  • 114. Verhandlungen über Thomas von
  • Absbeig.
  • 115. Hans Sachs, band VII.
  • 110. Durmars li Oalois.
  • 117. iSteinliöNvels Asop.
  • 28 verwaltungsjalir (1875;.
  • IIb. Tüngers factftiaj.
  • 119. Dichtungen des 10 Jh.
  • 120. Jehan von Journi.
  • 121. Hans Sachs, band VIII.
  • 12 2. Briefe der herzogin ElisabcthChar-
  • lotte von Orleans, vierte Sammlung.
  • 29 verwaltungßjahr (1876;.
  • 123. Bertholds von Holle Demantin.
  • 124. Bri'^fweehsel zwischen herzog
  • Christoph von Württemberg und
  • Vi-rgerius.
  • 125. Hans Sachs, band IX.
  • 30 verwaltungsjalir (1877).
  • 126. Keuchlins briefwcchsel.
  • 127. Des dodes danz.
  • 128. Muffels beschreibung von liom.
  • 129. (Quellen zur geschichto des bau-
  • ernkriegs in Oberschwaben.
  • 130. Simon Dach.
  • 31 verwaltungsjalir (1878;.
  • 131. Hans Sachs, band X.
  • 132. Briefe der herzogiuElisabethChar-
  • lotto von Orleans, fünfte Sammlung.
  • 133. Anmerkungen zum Trojanerkrieg.
  • 134. Tuchers haushaltbuch.
  • 135. Ernstingers raisbuch.
  • 32 verwaltungsjalir (1879).
  • 136. Hans Sachs, band XI.
  • 137. Hermann von Sachsenlieim.
  • 138. Gryphius lustspielc.
  • 139.QuelIenzurgcscliichtede8bauem-
  • kriegs in Rotenburg.
  • 33 verwaltungsjalir (1880).
  • 140. Hans Sachs, band XII.
  • 141. Mittheilungen aus demEskurial.
  • 142. Nibelungenlied.
  • I