- Vil lieber frúnt dc ist schedelich
- Der von Kürenberg
- Exportiert aus Wikisource am 19. August 2022
- [63v]
- Vil lieber frúnt dc ist schedelich·
- swer sinen frúnt behaltet dc ist lobelich·
- die sitte wil ich minnen·
- bitte in dc er mir holt si als er hien bi vor was·
- vnd man in was wir redeten· do ich in zeivngest sach·
- Wes manst dv mich leides min vil liebe·
- vnser zweier scheiden mvͤsse ich geleben niet·
- verluse ich dine minne· so lâsse ich die lúte wol entstan·
- dc min froͤide ist der minnist vnd alle andere man·
- Leit machet sorge·
- vil lieb wunne·
- eines húbschen ritters gewan ich kunde·
- dc mir den benomen hant· die merker vnd ir nit·
- des mohte mir min herze· nie fro werden sit·
- Ich stvnt mir nehtint spate an einer zinne
- do hort ich einen riter vil wol singen
- in kvrenberges wise· al vs der menigin·
- er mv̊s mir dv́ lant rumen alder ich geniete mich sin·
- Jo stvͤnt ich nehtint spate vor dinem bete
- so getorste ich dich frǒwe niwet weken·
- des gehâsse got den dinen lib·
- io enwas ich niht ein eber wilde so sprach dc wib·
- Swenne ich stan aleine in minem hemede·
- vnd ich gedenke an dich ritter edele·
- so erblůt sich min varwe· als der rose an dem dorne tv̊t·
- vnd gewinnet dc herze vil manigen trurigen mv̊t·
- Es hat mir an dem herzen vil dike we getan·
- dc mich des geluste des ich niht mohte han·
- noch niemer mag gewinnen· dc ist schedelich·
- ione mein ich golt noch silber es ist den lúten gelich·
- Ich zoch mir einen valken mere danne ein iar·
- do ich in gezamete als ich in wolte han·
- vnd ich im sin gevidere mit golde wol bewant·
- er hv̊b sich vf vil hohe vnd flǒg in anderiv lant·
- Sit sach ich den valken schone fliegen·
- er fůrte an sinem fůsse sidine riemen·
- vnd wc im sin gevidere al rot guldin·
- got sende si zesamene die gelieb wellen gerne sin·
- Es gat mir vonme herzen das ich geweine·
- ich vnd min geselle mvͤssen vns scheiden·
- dc machent lugenere got· der gebe in leit·
- der vns zwei versvͤnde vil wol des were ich gemeit·
- Wib vil schoͤne nv var dv sam mir
- lieb vnd leit dc teile ich sant dir·
- die wile vntz ich dc leben han· so bist dv mir vil lieb·
- wan minnestv einen boͤsen· des engā ich dir niet·
- Nv bring mir her vil balde· min ros min isen gewant·
- wan ich mv̊s ein̾ frǒwen rvmen dú lant·
- dv́ wil mich des betwingen dc ich ir holt si·
- si mv̊s der miner minne iemer darbende sin·
- Der tvnkel sterne der birget sich·
- als tv̊ dv frǒwe schone so dv sehest mich·
- so la dv dinú ǒgen gen an einen andern man·
- son weis doch livzel ieman wies vnder vns zwein ist getan·
- Aller wibe wunne dú get noch megetin·
- als ich an si gesende den lieben botten min·
- io wurbe ichs gerne selbe wer es ir schade niet·
- in weis wies ir gevalle· mir wart nie wib als lieb·
- Wib vnd vederspil die werdent lihte zam·
- swer si ze rehte lvket so sv̊chent si den man·
- als warb eine schoͤne ritter vmbe eine frǒwen gv̊t·
- als ich daran gedenke so stet wol hohe min mv̊t·
- Der von Kürenberg
- Exportiert aus Wikisource am 19. August 2022
- Der von Kürenberg
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- Der Kürenberger
- * 12. Jahrhundert in Linz
- † 12. Jahrhundert oder 13. Jahrhundert in
- mittelhochdeutscher Dichter von Minneliedern
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- GND-Nummer 118567756
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- DNB: Datensatz, Werke
- Werke
- Texte
- Uil lieber frúnt dc iſt ſchedelich (Codex Manesse, Blatt 63v)
- Vil lieber frúnt dc ist schedelich (Codex Manesse, Blatt 63v)
- Leit machet ſoꝛge (Codex Manesse, Blatt 63v)
- Leit machet sorge (Codex Manesse, Blatt 63v)
- Ich zoch mir einē valken mere danne ein iar (Codex Manesse, Blatt 63v)
- Ich zoch mir einen valken mere danne ein iar (Codex Manesse, Blatt 63v)
- Editionen
- Heidelberg, Universitätsbibliothek, Cpg 848, Bl. 63r bis 63v, Digitalisat UB Heidelberg bis UB Heidelberg
- E-Text Bibliotheca Augustana
- Adaptionen
- Lied. In: Die zehnte Muse. 1904
- Sekundärliteratur
- Ausgabe: Des Minnesangs Frühling. Hg. von Karl Lachmann und Moriz Haupt, Berlin 1857, 38. Aufl.1988 bearbeitet von Hugo Moser und Helmut Tervooren
- Constantin von Wurzbach: Kürnberger. In: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. Band 13, (1865), S. 332
- Wilhelm Wilmanns: Kürenberg, von. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 17. Duncker & Humblot, Leipzig 1883, S. 411 f.
- Max Wehrli: Deutsche Lyrik des Mittelalters Auswahl und Übersetzung von Max Wehrli, Zürich 1955
- Peter Wapnewski: Des Kürenbergers Falkenlied. In: Euphorion 53, 1959, S. 1–19. Wieder abgedruckt in: Peter Wapnewski: Waz ist minne. Studien zur mittelhochdeutschen Lyrik. München 1975
- Hellmut Rosenfeld: Der von Kürenberg. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 13, Duncker & Humblot, Berlin 1982, ISBN 3-428-00194-X, S. 232 MDZ München
- Christel Schmid: Die Lieder der Kürenberg – Sammlung. Einzelstrophen oder zyklische Einheiten? (GAG 301), Kümmerle Verlag, Göppingen 1980
- Günther Schweikle: Der von Kürenberg. In: Die deutsche Literatur des Mittelalters – Verfasserlexikon. 2., völlig neu bearb. Aufl. Bd. 5 (Koc–Mar), 1985, Sp. 454–461
- Bernd Weil: Das Falkenlied des Kürenbergers. Frankfurt am Main 1985
- Peter Kern: Die Kürenberg-Texte in der Manessischen Handschrift und im Budapester Fragment. In: Entstehung und Typen mittelalterlicher Lyrikhandschriften. Akten des Grazer Symposiums 13.–17. Oktober 1999. Hrsg. von Anton Schwob und András Vizkelety (Jahrbuch für Internationale Germanistik, Reihe A Kongressberichte Bd. 52). Peter Lang, Bern. S. 143–163
- Die erste Phase des deutschen Minnesangs (ca.1150–1170): Der „Donauländische Minnesang“ und der Kürenberger. In: Sieglinde Hartmann: Deutsche Liebeslyrik vom Minnesang bis zu Oswald von Wolkenstein. Wiesbaden 2012, S. 79–95
- Weblinks
- Martin Leonhard: von Frauenberg
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